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Anmutig älter werden (German Edition)

Anmutig älter werden (German Edition)

Titel: Anmutig älter werden (German Edition)
Autoren: Ruth Maria Kubitschek
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Die Chance erkennen
    E s bleibt einem gar nichts anderes übrig, als älter zu werden. Die Frage ist nur, wie. Am klügsten wäre es, anmutig älter zu werden. Anmutig heißt, dass man sich nicht gehen lassen darf, es beinhaltet Disziplin und Aufrichtigkeit sich selbst gegenüber. Was vorbei ist, ist vorbei, dem sollte man nicht nachweinen.
    Ich versuche, immer im Moment zu sein, da, wo das Leben stattfindet. Es ist nicht vorher, es ist nicht nachher, sondern nur jetzt. Und im Jetzt ist auch alles nicht so schlimm.
    Im Prozess des Älterwerdens lassen wir mehr und mehr Unwesentliches los. Wir haben die Chance, den Ereignissen und den Entscheidungen gelassener gegenüberzutreten. Unsere Sicht auf die Dinge verändert sich. Wir sind zu mehr Akzeptanz bereit und haben auch den Mut, einmal deutlich Nein zu sagen. Was jedoch auch immer passiert auf unserem Weg – wir sollten den Humor nie verlieren!
    Bei vielen Menschen, die ich kenne, ob Mann oder Frau, ist das Alter mit einem großen Makel behaftet, vor allem mit einer großen Angst, zum Beispiel nicht mehr geliebt zu werden, nicht gesund zu bleiben oder zu verarmen; vielleicht sogar das Erinnerungsvermögen zu verlieren und abhängig von der Hilfe anderer zu werden. Dies sind alles berechtigte Sorgen, denen man sich aber nicht hingeben darf.
    Heute bin ich zweiundachtzig und ich erschrecke nicht einmal bei der Zahl, weil ich mich innerlich gesünder und jünger fühle als mit vierzig.

    1964 »Die schöne Helena« im Bayerischen Fernsehen.
    Als ich vierzig wurde, stand die Zahl wie ein schwarzes Tor vor mir, durch das ich nicht hindurchgehen wollte. Ich sah nur Dunkelheit und konnte mir nicht vorstellen, dass dahinter noch Möglichkeiten voller Schönheit und Lebendigkeit auf mich warten würden.
    Die schmerzhaften Verluste hatten sich schon in meinem Gesicht eingegraben, der Körper war auch nicht mehr das, was er einst gewesen war. Von nun an ging ich auf die fünfzig zu, was sollte da noch Aufregendes passieren?
    So wurden die Jahre zwischen vierzig und fünfzig meine schwersten Jahre als Frau und als Schauspielerin ohne nennenswerte Erfolge. Heute weiß ich, es lag an meinem Denken, dass ich mir selbst diese Jahre so schwer gemacht habe – weil ich nur Dunkelheit sah. Deshalb konnte auch nichts anderes entstehen. Andererseits hatte ich mich in dieser Zeit so satt, dass ich mein Leben auf diese Weise nicht mehr weiterleben wollte. Ich wartete nicht länger auf die Hand, die sich mir von außen reichen würde, sondern suchte meine Stärke im Inneren.
    Denn das Komische ist: Das Leben schert sich nicht um deine Ängste, es geht einfach weiter. Du wirst mit jedem Tag älter – ob du es willst oder nicht. Doch du hast es in der Hand, ob du unter dieser Tatsache leidest. Diese Wahl bleibt jedem von uns.
    Mit dem Wissen von heute hätte ich damals das schwarze Tor der Angst spielerisch durchtanzt. Denn das Leben fängt überhaupt erst an, wenn man durch Verluste und Enttäuschungen eine gewisse Leidensfähigkeit entwickelt hat und sich davon nicht bestimmen lässt.
    Ich habe verstanden, dass ich selbst für alle Ereignisse in meinem Leben die Verantwortung trage, habe aufgehört, die Schuld bei anderen zu suchen und schaue immer, dass ich meine Sicht auf schwierige Situationen prüfe und mir überlege, wo ich mich ändern könnte – und nicht die anderen!
    Als mir das klar wurde, was sehr lange gedauert hat, hörte ich mit meinem Gejammer auf.
    Sie werden sich nun vielleicht fragen, was das mit anmutig älter zu werden zu tun hat: nach meiner Erfahrung, sehr viel. Wenn ich mit vierzig Jahren anfange, mein Leben in meine Hände zu nehmen, genügend Humor habe, um die Nackenschläge abzufangen, gehen die Mundwinkel nicht nach unten. Keine Bitterkeitsfalten bilden sich im Gesicht.
    Selbst in den Fünfzigern schafft man es noch, Fehler abzufangen, die sich im Gesicht eingraben wollen. Sogar mit sechzig Jahren kann man noch das Schlimmste verhindern.

Gesichtsmassage
    J eden Morgen massiere ich mein Gesicht mit Gesichtsöl von Dr. Hauschka und meinen Körper mit Mandelöl. Die nun folgende Gesichtsmassage habe ich von Benita Cantieni für mich etwas abgewandelt. Ich halte sie für sehr wirkungsvoll.
    Alle Muskelpunkte sollten mindestens zwanzigmal aktiviert werden.
    Dazu höre ich meist flotte Musik, die mich rhythmisch unterstützt und mich fröhlich macht.
    • Ich beginne mit dem Gesichtsmuskel vor der Mitte des Ohres. Vor den Ohren ist rechts und links eine kleine
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