Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst

Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst

Titel: Silberstern Sternentänzers Sohn 01 - Der geheimnisvolle Hengst
Autoren: Lisa Capelli
Vom Netzwerk:
wie sehr sie ihren Mann trotz allem liebte. „Aber wenn dann die Vorstellung anfängt, ist er wie ausgewechselt. Dann kann ihn nichts mehr erschüttern.“ Sie goss Annits Glas noch einmal voll. „Und dir wird es morgen Abend nicht anders ergehen, glaub mir.“
    Dankbar lächelte Annit Rosalia an. Dann leerte sie ihr Glas und stand auf. „Ich reite noch ein bisschen mit Silberstern aus“, verkündete sie.
    „Eine gute Idee.“ Rosalia nickte bestätigend. „Aber bleib nicht zu lange weg. In spätestens zwei Stunden gibt es Abendessen.“
    Annit drückte Rosalia einen Kuss auf die Wange. „Ganz sicher nicht. Deine leckere Gemüsesuppe lass ich mir bestimmt nicht entgehen.“
    Sie stibitzte noch eine Möhre vom Tisch und lief dann hinüber zu Silberstern. „Für dich, mein Kleiner“, murmelte Annit und hielt dem Hengst die Möhre hin. „Damit du nicht so lange auf dein Abendessen warten musst.“ Während Silberstern sich mit einem Happs die Möhre schnappte, tätschelte Annit liebevoll sein weiches Fell. Sie blieb ganz dicht neben ihm stehen und lehnte ihren Kopf gegen seinen Hals. Dabei spürte sie die Wärme des Pferdekörpers, und ein wohliges Gefühl durchströmte sie. Annit genoss die Nähe des Pferdes.
    Schließlich sattelte sie Silberstern und ritt kurz darauf den Feldweg entlang, der weiter durch das Fichtenwäldchen führte. Hinter dem Wald erstreckten sich golden leuchtende Weizenfelder. Annit lenkte den Hengst zu einem kleinen See, der etwas entfernt lag. Die Wasseroberfläche glitzerte im Licht der Sonne.
    Sie stieg ab und führte Silberstern ein Stück am Ufer entlang. Dann band sie ihn an einem Baum fest. Sie setzte sich auf einen kleinen Felsblock daneben und schaute auf das Wasser. Ein sanfter Wind strich darüber und kräuselte es in kleinen Wellen. Annit merkte, wie die ganze Anspannung der letzten Tage langsam von ihr abfiel. Lange blieb sie so sitzen, dachte an ihr Zuhause und all die Menschen, die sie dort zurückgelassen hatte. Was die wohl in diesem Augenblick gerade tun?
    Erst als die Sonne schon fast hinter dem Wäldchen verschwunden war, schreckte Annit hoch. „Wir müssen zurück“, sagte sie zu Silberstern. „Rosalia wartet sicher schon mit dem Essen.“ Schnell stieg sie auf und durchquerte auf Silbersterns Rücken das Wäldchen.
    Doch als sie auf der anderen Seite wieder ins Freie kam, sah sie sich plötzlich dem griesgrämigen Bauern gegenüber. Er hatte sie wohl schon vorher bemerkt und stand nun mitten auf dem Feldweg, dabei schwang er drohend eine Mistgabel. Annit blieb mit Silberstern sofort stehen, da sie befürchtete, dass der Bauer mit der Mistgabel zuschlagen könnte. „Lassen Sie mich bitte vorbei“, bat sie und versuchte, so freundlich wie möglich zu klingen.
    Doch der Bauer Janusch Nowak rückte keinen Zentimeter zur Seite. „Das ist mein Grund und Boden“, rief er wütend und deutete auf die Felder. „Und ich will, verdammt noch mal, keine Herumtreiber hier haben! Euch kann man doch nicht über den Weg trauen.“
    Annit merkte, wie Ärger in ihr aufstieg. Doch sie wollte sich mit diesem Mann nicht anlegen. Wer weiß, wozu der in seinem Zorn in der Lage ist?, dachte sie. „Lassen Sie mich vorbei“, bat sie stattdessen noch einmal und trieb Silberstern an.
    Der Bauer war offenbar so irritiert, dass sie sich nicht einschüchtern ließ. Er sprang fluchend zur Seite, als sie auf ihn zutrabte und an ihm vorbeiritt. „Das werdet ihr mir büßen“, schrie er ihr hinterher. „Du und das andere Gesindel.“
    Annit ritt, so schnell sie konnte, zurück zu ihrem Quartier. Doch die zornige Stimme des Bauern hallte immer noch in ihrem Kopf wider.

 
Klappt alles bei der Premiere?
    Später beim Abendessen erzählte Annit den anderen von dem erneuten Zwischenfall mit dem Bauern. „Der meint es ernst“, bekräftigte sie. „Er will uns unbedingt loswerden. Und ich glaube, der schreckt vor nichts zurück.“
       „Aber was kann er denn schon machen?“, warf José  ein, dem deutlich anzumerken war, wie sehr ihn das Ver halten des Bauern erzürnte. „Die Wiese hier gehört ihm  doch gar nicht.“
    Rocco nickte. „Sicher, aber wenn er es darauf anlegt, kann er uns jede Menge Ärger machen.“
    Antonio, der jüngste der Carrillo-Brüder, warf wütend seine Gabel auf den Tisch. „Aber warum nur?“, rief er. „Was haben wir denn getan? Nur weil wir ein bisschen anders aussehen ...?“

    Beruhigend legte Rocco
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher