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Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen
Autoren: James Rollins
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schwenkte. Jason seufzte.
    Das Licht würde die Rebellen verscheuchen.
    Plötzlich flammte auf beiden Seiten des Helikopters Mündungsfeuer auf. Die MGs zielten ins Flüchtlingslager. Jason schien das Blut in den Adern zu gefrieren. Das war kein chirurgischer Schlag gegen Rebellenangreifer. Hier wollte jemand die Lagerinsassen abschlachten.
    Der zweite Helikopter schwenkte zur anderen Seite ab, zur Peripherie des Lagers. Aus der hinteren Luke rollten Fässer hervor, die beim Aufprall explodierten. Stichflammen schossen in den Himmel. Das Geschrei wurde lauter. Jason sah einen Mann, der nackt und mit brennender Haut in die Wüste flüchtete. Die Explosionen der Brandbomben näherten sich Jasons Position.
    Er machte kehrt und rannte an der Hütte vorbei.
    Vor ihm lagen Felder und Getreidespeicher, doch auch sie versprachen keine Sicherheit. An der anderen Seite des Maisfelds machte er Schattengestalten aus. Jason musste die Freifläche überqueren, wenn er Kristas Labor erreichen wollte. Die Fenster waren dunkel, und die einzige Tür war dem offenen Feld zugewandt.
    Er hielt inne und schöpfte Atem. Ein kurzer Sprint, und er hätte die Hütte erreicht. Plötzlich aber flammte auch an der gegenüberliegenden Seite des Felds Feuer auf. Männer mit Flammenwerfern schritten die Ackerfurchen ab und verbrannten die noch nicht abgeernteten Maispflanzen.
    Was zum Teufel hatte das zu bedeuten?
    Zu seiner Rechten explodierte ein Speicherturm. Die Stichflamme
schraubte sich in den Himmel empor. Trotz seines Schrecks nutzte Jason die Gelegenheit, um zur Tür der Wellblechhütte zu laufen und hindurchzuschlüpfen.
    Der vom Feuerschein erhellte Raum machte einen unbeschädigten Eindruck und wirkte beinahe aufgeräumt. In der hinteren Hälfte der Hütte waren die Geräte untergebracht, die für die genetischen und biologischen Untersuchungen benötigt wurden: Mikroskope, Zentrifugen, Inkubatoren, Thermozykler, Elektrophorese-Geräte. Rechts waren die Arbeitsplätze mit den WLAN-Notebooks, dem Gerät für die Satellitenverbindung und den Ladevorrichtungen.
    Bei einem der Notebooks leuchtete der Bildschirmschoner. Er stand auf Kristas Arbeitstisch, doch seine Freundin war nirgendwo zu sehen.
    Jason eilte zum Tisch und fuhr mit dem Daumen übers Touchpad. Der Bildschirmschoner machte einem geöffneten E-Mail-Fenster Platz. Im Absenderfeld stand Kristas Mailadresse.
    Jason blickte sich in der Hütte um.
    Krista musste geflüchtet sein – doch wohin?
    Er öffnete seinen eigenen Mail-Account und gab die Adresse des Büros seines Vaters auf dem Capitol Hill ein. Mit angehaltenem Atem schilderte er in knappen Sätzen den Angriff. Falls er es nicht schaffen sollte, wollte er wenigstens Bericht erstatten. Bevor er den Sendebutton anklickte, kam ihm eine Idee. Kristas Datenfiles waren noch geöffnet. Er fügte sie der Mail als Anhang bei und schickte sie ab. Krista würde nicht wollen, dass die Daten verloren gingen.
    Die Mail wurde nicht sofort übermittelt. Die angehängte Datei war groß, und der Upload würde etwa eine Minute in Anspruch nehmen. Jason aber konnte nicht länger warten. Er konnte nur hoffen, dass der Akku nicht vorzeitig schlappmachen würde.
    Jason wandte sich zur Tür. Er hatte keine Ahnung, wohin
Krista geflüchtet war. Hoffentlich war sie in die Wüste gerannt. Das Gleiche hatte auch er jetzt vor. Dort draußen gab es zahlreiche ausgetrocknete Wasserrinnen und Mulden. Dort konnte er sich notfalls tagelang verstecken.
    Als er zum Eingang eilte, tauchte darin auf einmal eine dunkle Silhouette auf. Jason schnappte erschreckt nach Luft und prallte zurück. Die Schattengestalt trat in die Hütte und flüsterte.
    »Jase?«
    Das Gefühl der Erleichterung war überwältigend.
    »Krista...«
    Er eilte ihr mit weit geöffneten Armen entgegen. Sie würden gemeinsam flüchten.
    »Ach, Jason, Gott sei Dank!«
    Er war nicht minder erleichtert als sie – bis sie auf einmal eine Pistole hob und ihm dreimal in die Brust schoss. Die Treffer fühlten sich an wie Faustschläge und warfen ihn zu Boden. Erst dann flammte der Schmerz auf, und die Nacht wurde noch finsterer. Von ferne hörte er MG-Feuer, Explosionen und Schreie.
    Krista beugte sich über ihn. »Du warst nicht in deinem Zelt. Wir dachten schon, du wärst entkommen.«
    Er hustete. Antworten konnte er nicht, denn sein Mund war voller Blut.
    Beruhigt durch sein Schweigen, machte Krista auf dem Absatz kehrt und trat wieder hinaus in den Albtraum aus Feuer und Tod. Einen Moment lang
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