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Sigi Wulle 4 - Sigi Wulle raecht den Hund X

Sigi Wulle 4 - Sigi Wulle raecht den Hund X

Titel: Sigi Wulle 4 - Sigi Wulle raecht den Hund X
Autoren: Heinrich Kraus
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zur Polizei zu gehen, war Trine samt ihrem Freier verschwunden. Sie hatte ihre Mutter und Wao einfach verlassen und war zu diesem Fleck in die Stadt gezogen. Nur selten kreuzten die beiden hier auf und dann, um Geld zu fordern. Und Mathilde war tatsächlich so einfältig, ihnen nach und nach ihre Ersparnisse auszuhändigen.
    Trine war schlecht geworden. Sie arbeitete kaum und trank um so mehr. Sie beschimpfte ihre Mutter und trat Wao in die Rippen, wenn er ihr über den Weg lief. Fleck benahm sich noch schlimmer. Wenn die beiden da waren, hörte ich Wao oft vor Schmerz aufheulen.
    Mathilde Baum wurde kränker. Ihr Asthma verschlimmerte sich. Das Herz wurde schwächer. Schließlich war sie außerstande, Wao über die Felder zu führen. Deshalb ließ sie ihn streunen. Er lief durch die Straßen, schlief in Schuppen und verfallenen Ställen und wurde mit Knüppeln und Steinen von den Höfen gejagt.
    So giftig er Erwachsenen gegenüber werden konnte, so geduldig zeigte er sich den Kindern. Mit ihnen strich er durch Wald und Flur, badete im Schrullbach , ging im Tunnel auf Rattenjagd, und im Winter zog er ihre Schlitten den Heidenhügel hinan. Und wenn sie hinunterfuhren, sprang er bellend hinter ihnen her...
    Eines Tages wurde Mathildes Häuschen von ihrem sauberen Schwiegersohn verscheuert. Ihr Hausrat wurde in einen Möbelwagen geladen. Zuletzt stieg auch sie in ein Auto und da... stand Wao an der Ecke und blickte sie ganz traurig an. Sie rief mit dünner Stimme, er solle mitfahren. Sehr begeistert schien er nicht. Mit vor Mißtrauen und Angst herabhängendem Schwanz näherte er sich dem Fahrzeug und stieg schließlich auf Bitten seiner Herrin ein.“
    „Haben Sie die beiden noch einmal gesehen?“ fragte ich.
    „Ich wollte ihr in der Stadt mal einen Besuch abstatten. Aber sie wohnte nicht mehr da, wo sie hingezogen war. Man schickte mich in eine andere Straße. Auch dort wußte niemand, wo sie geblieben war. Dafür erfuhr ich, daß es Mathilde ganz elend ergangen war: Die Tochter hatte sich dem Alkohol ergeben, und der Schwiegersohn hatte beide Frauen, Mutter und Tochter, in brutalster Weise behandelt. Natürlich hatte er auch den Erlös aus dem Verkauf des Hauses durchgebracht. Vielleicht ist Mathilde gestorben.“
    „Was sagten die Leute über Wao ?“
    „Es habe einen dreckigen schwarzen Straßenköter gegeben. Er hatte Mülltonnen umgeworfen, um sich von Abfall zu ernähren. Doch wenn der Hunger ihn allzusehr quälte oder die Nächte eiskalt waren, erschien er vor Flecks Wohnung und heulte stundenlang. Das wurde dem sicher lästig, und so überlegte er, wie er ihn beseitigen könnte...“
    Ich war ein gutes Stück vorangekommen und bedankte mich bei dem alten Mann, der mir weitergeholfen und die ganze lange Geschichte erzählt hatte. Dann fuhren wir beide, Wao und ich, nach Hause in unser Dorf. „Viel Glück, Sigi Wulle !“ rief er mir nach.

Drei Motorradrocker trainieren

    A ls die Tür aufging, stand Patin Berta in voller Dicke vor mir. Sie schrie vor Freude, drückte mich an ihren Busen und schmatzte mich eine Weile ab, was mir verdammt stinkt, weil ich kein Baby mehr bin, sondern ein großer Junge; aber ich ließ es über mich ergehen, denn sie war so freundlich gewesen, mich über die Ferien zu sich einzuladen, ohne meinen Eltern zu sagen, daß wir eine Verbrecherjagd veranstalten wollten.
    Dann rannte Onkel Edilein aus dem Wohnzimmer, und er kam mir noch dünner vor als sonst. Er ist ganz gierig darauf, möglichst viele
    Gangster zu fangen, und als er erfuhr, daß meiner vielleicht in seiner Stadt wohnt, flippte er fast aus vor Vergnügen. Er versprach mir, den Schurken zu kriegen.
    Zuerst mußte ich sehr viele gute Sachen essen, die Patin Berta auftischte: Eier, Würste verschiedener Art, auch Knackwürste, von denen ich gleich zwei knackte, und mehrere Käsesorten. Hinterher gab es Vanillepudding mit Himbeersaft drüber und ganz am Schluß noch eine Riesenportion Eis. Zwischendurch, wenn ich mal nicht kaute, erzählte ich ihnen das, was ich erfahren hatte. Alles, was wir nicht gepackt hatten, kriegte Wao , und das waren eine Menge Leckerbissen für ihn.
    „Diesen Lumpen zu schnappen wird kein Problem für uns sein“, sagte Onkel Eduard.
    Er ging gleich zu dem Kriminalinspektor S. Vark , der mit seiner Familie bei Brummers in Miete wohnt. Aber schon nach einer Weile kehrte er mit einem ziemlich sauren Gesicht zurück, denn dieser Vark , der gerade mal wieder als Hobbymaler so eine nackte
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