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0395 - Luzifers Paradies

0395 - Luzifers Paradies

Titel: 0395 - Luzifers Paradies
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Diese Frau war schöner als jene aus der Vergangenheit. Sie war atemberaubender. Und der Unsichtbare wußte, daß er jene damals nicht hatte halten können, daß er diese aber besitzen mußte. Um jeden Preis.
    Laurin, größter König aller Zwerge, dem die Zeit weder Alter noch Tod gewährt hatte, machte sich bereit zum Handeln…
    ***
    Auf einer Hofstätte nahe Vigo, dem verschlafenen Dolomitennest, hatte die Druidin Teri Rheken einem Nachtmahr das Fürchten beigebracht und ihn für immer aus dem Ort und ganz Südtirol vertrieben. Ihn gänzlich auszulöschen hatte sie nicht fertiggebracht, weil er sich so stark an sein unheiliges Nachtleben klammerte wie kaum eine andere schwarzmagische Kreatur, mit der Teri es früher zu tun gehabt hatte, aber es war ihr gelungen, ihm einen Bann aufzuerlegen. Kreischend hatte er bei allen Höllenfürsten geschworen, nie wieder in diese Gegend zurückzukehren, auch wenn Sintram ihm Gold und Edelsteine gleich tonnenweise versprechen sollte.
    Den Namen Sintram hatte Teri noch nie gehört, konnte aber nichts mehr über diesen Unbekannten in Erfahrung bringen, weil der Nachtmahr floh, ehe sie ihn weiter befragen konnte. Aber auch auf der Leitner-Hofstätte hatte ihr dann niemand verraten können, wer dieser Sintram sein sollte, der dem Nachtmahr offenbar aufgetragen hatte, die junge Sibylle Leitner mit Alpträumen zu quälen.
    Dem Nachtmahr die Falle zu stellen und ihn zur Flucht zu zwingen, war einfach gewesen und schnell gegangen. Etwas komplizierter war schon die Geschichte, wie Teri hierher gelangt waT, um den Leitners zu helfen. Eigentlich war sie mehr aus Zufall hier und für Professor Zamorra eingesprungen, nur hatte der noch überhaupt keine Ahnung, was sich in der Umgebung von Bozen abspielte.
    Lukas Leitner, der Vater des alptraumgeplagten Mädchens, hatte in Bozen Besorgungen zu erledigen gehabt und war wie immer in solchen Fällen anschließend in einer gemütlichen Kneipe abgestiegen. Die hatte wenig später Rodolfo Munro betreten, ein in Caldaro ansäßiger Schriftsteller, den ein Werkstattbesuch nach Bozen geführt hatte - das Schiebedach seines Wagens war undicht geworden, und das ließ sich bei diesem teuren Modell nur in der Vertragswerkstatt erledigen.
    Munro hörte mit, wie Lukas Leitner in geselliger Runde von dem verdammten Alptraumbringer sprach, der aus seiner Tochter Sibylle langam aber sicher ein seelisches Wrack machte und sich mit keinem Zaubermittel vertreiben ließ. Andere Zecher lachten den Leitner-Bauern aus, weil es doch Gespenster und Zauberei nicht gab und man nicht mehr im tiefsten Mittelalter lebte, aber Rudolfo Munro hatte da schon andere Dinge erlebt. Er brauchte bloß an die Episode zu denken, die er zusammen mit diesem Parapsychologen aus Frankreich erlebt hatte, als der nach Caldaro kam und in einer Berghöhle ein Raumschiff entdeckte, das er als »Meegh-Spider« bezeichnete und schließlich mit einem blau funkelnden Sternenstein in eine winzige explodierende Sonne verwandelt hatte, die ihre Energie in einem kurzen Aufblitzen verstrahlte. An diesen Parapsychologen erinnerte sich Munro plötzlich wieder und gab Lukas Leitner den Tip, sich mit freundlicher Empfehlung mal dort vorstellig zu machen, weil Professor Zamorra Experte auf diesem Gebiet sei.
    Leitner hatte sich das nicht zweimal sagen lassen und das Geld für ein Ferngespräch nach Frankreich investiert in der Hoffnung, daß dieser Franzose genügend Italienisch oder Deutsch sprach, um zu verstehen, was Leitner von ihm erbitten wollte.
    Aber dann mußte er erfahren, daß der Professor auf einer ausgedehnten Auslandsreise sei und Raffael Bois, der Butler, nicht sagen konnte, wo Zamorra zu erreichen war.
    Aber der Zufall brachte es mit sich, daß die Druidin Teri Rheken einen Besuch auf Château Montagne, Zamorras Wohnsitz, machte, das Gespräch mithörte und beschloß,, den Leuten in Südtirol zu helfen.
    Per zeitlosem Sprung hatte sie sich nach Vigo versetzt und dann die Hofstätte der Leitners aufgesucht. Als Silbermond-Druidin hatte sie sich nicht zu erkennen gegeben, sondern als Parapsychologin und direkte Kollegin des Professors. Damit löste sie Verblüffung unter den Leitners aus, weil die sich unter einer Wissenschaftlerin etwas anderes vorstellten als ein atemberaubend hübsches Mädchen mit dem Aussehen einer kaum Zwanzigjährigen und hüftlangem golden funkelnden Haar.
    Die Gastfreundschaft der Leute war sagenhaft. Sie boten Teri in einer gemütlichen Dachkammer Quartier und
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