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Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen

Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen

Titel: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen
Autoren: Thomas C. Brezina
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Spielen sogar mal verlaufen«, erzählte Nikolai während der Fahrt. Er hielt inne. »Ich … Ich will aber nicht angeben.«
    Zu ihrer Linken fielen die Wiesen sanft den Hang hinab. Der Blick auf die Berge mit den schneebedeckten Gipfeln dahinter hatte etwas Beruhigendes.
    Zur Rechten erstreckte sich ein dunkler Nadelwald, der sich an einen steilen Felshang schmiegte. Kolumbus deutete darauf. »Der Berg gehört euch auch noch?«
    »Er ist Teil des Besitzes meiner Großmutter«, lautete Nikolais Antwort.
    Penny musterte ihn von der Seite. Eigentlich wollte sie das nicht, aber sie konnte einfach nicht widerstehen, Nikolai immer wieder anzusehen. Er sah gut aus, und seine Augen strahlten.
    Als sich ihre Blicke plötzlich trafen, blieb ihnen keine Zeit, schnell wieder wegzusehen. Ertappt und ein bisschen verlegen lächelte Nikolai Penny zu.
    Nach einer sanften Kurve näherte sich der Wagen einer riesigen Koppel. Das Gras war frisch gemäht, dicke Stämme umzäunten die Wiese.
    Auf der Koppel lief eine kleine Herde weißer Pferde im Sonnenschein. Pennys Mutter stoppte.
    »Prachtvolle Tiere!«, sagte sie ergriffen.
    Das Fell der Pferde glänzte in der Sonne makellos weiß, Mähnen und Schweife schillerten platingrau.
    »Sie laufen so anmutig und geschmeidig!«, stellte Penny bewundernd fest.
    »Die Pferde gehören seit mehr als hundert Jahren zum Schloss. Großvater hat uns dazu verschiedene Geschichten erzählt, die alle wie Märchen klangen«, sagte Nikolai.
    Die Herde galoppierte über die Wiese. Das Schlagen der Hufe und das Schnauben und Wiehern drang durch die offenen Autofenster.
    »Sie sind aber nicht wild?«, wollte Margit Moosburger wissen.
    »Nein, nein, alle sind zugeritten. Viele hören sogar auf ihre Namen.«
    Die weißen Pferde hatten ihren Lauf beendet und blieben stehen. Mit großer Neugierde musterten sie die Menschen.
    »Großmutter erwartet uns bei den Stallungen. Wir sollten weiterfahren, ich habe ihr unser Eintreffen schon angekündigt.«
    Frau Moosburger nickte und fuhr weiter.
    Die Weide endete hinter einem kleinen Birkenwald. Die angrenzenden Gebäude konnten ihr Alter nicht verheimlichen, die Backsteine waren graubraun verwittert und die Schindeln der Dächer bemoost. Die einzelnen Häuser des Komplexes waren in einer U-Form angelegt.
    Eine betagte Frau in langem Rock, Gummistiefeln und einer altmodischen Leinenbluse stand aufrecht und steif zwischen den Gebäuden. Als die Moosburgers und Nikolai ausstiegen, sah sie nur ihn an und ignorierte die Gäste.
    »Guten Tag, Großmutter«, grüßte Nikolai respektvoll.
    »Was verschafft uns das Vergnügen deiner seltenen Anwesenheit?«, gab die alte Frau knurrig zurück.
    »Ich muss lernen, und das kann ich am besten hier«, erwiderte Nikolai. Auf Penny machte er dabei einen fast eingeschüchterten Eindruck. Er erschien ihr mit einem Mal zehn Jahre jünger als noch vor ein paar Minuten.
    »Ich bin Dr. Margit Moosburger.« Pennys Mutter ließ sich von ihrem Gepolter nicht beeindrucken und ging mit sicheren Schritten auf die alte Dame zu.
    »Nikolai hat in einer Nachricht behauptet, Sie wären Expertin für Pferde!«
    »Nun, ich bin Verhaltensforscherin«, antwortete Frau Moosburger. »Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit Chiropraktik für Tiere und konnte damit gute Erfolge erzielen. Wenn Sie möchten, sehe ich mir den Patienten gerne an. Ansonsten müsste ich zurück, mein Mann braucht mich in seiner Praxis.«
    Die alte Dame machte einen Schritt auf sie zu und streckte ihr die Hand entgegen.
    »Marie-Therese von Ratstätt«, stellte sie sich vor.
    Frau Moosburger schüttelte ihr die Hand. Anschließend deutete sie auf Kolumbus und Penny, die hinter ihr standen, und nannte ihre Namen.
    »Meine Tochter Penny ist uns oft eine große Hilfe. Deshalb ist sie auch immer dabei.« Frau Moosburger gab Penny ein kurzes Zeichen, ihr zu folgen.
    Insgeheim bewunderte Penny ihre Mutter. Sie hatte sich vom abweisenden Gehabe der alten Frau von Ratstätt nicht beeindrucken lassen. Ihr wäre das nicht so gut gelungen.
    Die Gräfin starrte Penny unverhohlen an, die verlegen zur Seite blickte. Als Penny gleich darauf noch einmal zur Gräfin sah, starrte diese immer noch.
    Das Tier, das Frau von Ratstätt Sorgen bereitete, stand auf einer kleinen Einzelkoppel hinter den Stallgebäuden. Es war eine schneeweiße Stute, die auf den ersten Blick völlig gesund wirkte.
    »Was ist das für eine Rasse?«, wollte Frau Moosburger wissen. »Lipizzaner?«
    »Ach, herwo!«
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