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Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen

Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen

Titel: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen
Autoren: Thomas C. Brezina
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Krankenstation wurde geöffnet, und Dr. Moosburger trat ein. Auf seinen weißen Arzthosen und dem Hemd zeigten sich Spuren vieler Patienten auf vier Pfoten.
    »Wie kommt ihr mit unserem kleinen Stachelschwein voran?«, fragte er.
    Die Bezeichnung traf zu. Die Distelköpfe mit den Kletten hatten sich in Lady Gagas weichem Fell verfangen, und die dürren Stiele waren abgebrochen. Jetzt standen sie wie Stacheln vom Katzenkörper ab. Am schlimmsten waren jedoch die Disteln selbst, die sich vollständig mit dem Fell verfilzt hatten.
    »Ich versuche, so vorsichtig wie möglich zu schneiden, damit es keine kahlen Stellen gibt«, erklärte Elvis.
    »Lady Gagas Frauchen wird es euch danken.«
    »Trotzdem muss ich ziemlich viel wegschnipseln.«
    Der Tierarzt warf durch die Gitterstäbe einen Blick auf die Arbeit, die Elvis und Penny bisher geleistet hatten.
    »Gut gemacht, weiter so!«
    Lady Gaga war anderer Meinung. Sie maunzte laut, verteilte Tatzenhiebe nach allen Seiten und sprang davon. In dem Abteil hatte vorher für drei Monate ein Chamäleon mit einer seltenen Hautkrankheit gewohnt. Daher gab es viele dicke Äste, die bis zur Decke hinaufreichten. Die Katze kletterte bis ganz nach oben und schimpfte von dort herab.
    Ächzend erhob sich Elvis, um sie mithilfe einer kleinen wackeligen Trittleiter wieder zurückzuholen.
    »Das ist das neunte Mal! Das neunte Mal, dass das süße Mistvieh das tut!«, sagte er knurrend. Er war langsam wirklich sauer, das war nicht zu überhören.
    Dr. Moosburger musste ins Behandlungszimmer zurück, da dort ein Hund auf ihn wartete. Dafür tauchte jetzt Romeo auf. Er trug Pennys Handy und schwenkte es in der Hand.
    »Ich habe mich als dein Sekretär gemeldet«, verkündete er mit breitem Grinsen.
    »Sekretär? Was soll das?«, stöhnte Penny.
    »Ist doch cool. Nicht viele haben einen eigenen Sekretär!«
    Da Romeo so eine tiefe Stimme hatte, könnte er den Anrufer durchaus überzeugt haben. Wer ihn nicht kannte, wäre am Telefon wohl nie auf die Idee gekommen, mit einem Elfjährigen zu sprechen.
    Elvis streckte sich und stellte sich auf die Zehenspitze.
    »Na, komm schon«, lockte er die Katze mit süßer Stimme.
    »Ein Nikolai will dich sprechen. Ihr habt euch heute getroffen, und es wäre wichtig«, fuhr Romeo fort.
    Penny hätte am liebsten einen Knopf gedrückt, um die Zeit anzuhalten.
    Da tönte es schon von oben: »Wer ist Nikolai?«
    Machte Romeo das absichtlich? Wollte er Penny bewusst in Verlegenheit bringen?
    »Äh, nur jemand aus Kolumbus’ Uni. Mam hat nach einem Pferd seiner Großmutter gesehen.«
    Weil ihm der Geduldsfaden riss, sprang Elvis hoch und versuchte, die Katze mit beiden Händen zu schnappen. Er bekam sie zu fassen, verfehlte aber die Trittleiter und landete samt dem Stacheltier auf dem harten Steinboden.
    In seinem Fuß knackte es grässlich. Das Geräusch würde Penny nicht so schnell vergessen. Elvis stieß einen Schrei aus, kippte zur Seite und fiel um. Lady Gaga konnte entkommen und war im nächsten Augenblick schon wieder oben in den Ästen.
    Elvis lag zusammengekrümmt da, das Gesicht vor Schmerz verzerrt.
    »Aua … «, sagte Romeo betroffen.
    »Elvis? Alles in Ordnung?«, fragte Penny. Es war so ziemlich das Dümmste, aber in dem Schock auch das Einzige, was ihr einfiel.
    Ein paar Stunden später saß Penny auf einem der orangefarbenen Plastikstühle im Flur des Krankenhauses. Ihre Mutter war bei ihr und blätterte in einem Magazin.
    »Wie lange dauert das noch?«, stöhnte Penny nach dem bestimmt tausendsten Blick auf die Uhr.
    »Scheint ein komplizierter Bruch zu sein.« Frau Moosburger legte das Heft weg und griff nach Pennys Hand. Sie drückte sie tröstend. »Aber es wird alles wieder heilen, und du bekommst Elvis bald wie neu zurück.«
    Penny hatte ein schlechtes Gewissen. Der Sturz war wegen Nikolai passiert. Elvis hatte den Namen gehört und war unaufmerksam gewesen. Vor allem erinnerte sich Penny an die Blicke zwischen ihr und Nikolai. Elvis hatte einen sechsten Sinn dafür, wenn sie sich für einen anderen Jungen zu interessieren begann.
    Eine junge Ärztin trat zu ihnen.
    »Frau Dr. Moosburger?«
    »Ja, das bin ich, und das hier ist meine Tochter Penny.«
    »Sie können jetzt zu Franz.«
    Das war Elvis’ richtiger Vorname, so wie er in seinem Ausweis stand, den er aber noch nie hatte leiden können.
    Die Ärztin deutete den Flur hinunter. »Er liegt in Zimmer vierundzwanzig.«
    Bevor Penny ging, musste sie noch eine Frage loswerden. »Wie geht
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