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Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen

Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen

Titel: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen
Autoren: Thomas C. Brezina
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Ein ganz normaler Tag im ganz normalen Chaos
    Was für eine Begrüßung!
    Als Penny die Tür zur alten Hammerschmiede öffnete, stürmten ihr beide Hunde entgegen. Robin, der Berner Sennenhund, wedelte mit dem ganzen Hinterteil. Milli, die kleine Tempelhündin, sprang an Pennys Beinen hoch und leckte ihr die Hände ab.
    »Hunger? Hast du nichts zu essen bekommen?«, fragte Penny scherzhaft.
    Milli wackelte mit dem gekringelten Schwanz und bellte zweimal.
    »Ich nehme an, das heißt Ja«, übersetzte Penny.
    Die Verbindungstür zur Tierarztpraxis ihres Vaters wurde aufgerissen, und Dr. Moosburger und sein Assistent Elvis stürzten heraus. Hastig kontrollierte Dr. Moosburger seine Arzttasche.
    »Komplizierte Fohlengeburt«, rief Elvis im Gehen Penny zu.
    »Wo? Was für ein Fohlen?«, wollte sie wissen.
    »Neuer Reiterhof. Hat dein Vater gerade erst übernommen. Heißt Lindabrück.«
    Schon waren ihr Vater und Elvis aus dem Haus und zum Geländewagen des Tierarztes gestürmt. Die Eingangstür ließen sie hinter sich einfach offen stehen.
    Von draußen kam jemand herein, der an einen nassen Waldkobold mit abstehenden Ohren erinnerte.
    »Bin in den Bach gefallen«, rief Romeo, Pennys kleiner Bruder, und drängte sich an ihr vorbei.
    »Das allein kann es nicht gewesen sein«, meinte seine Schwester. An Romeos Sachen klebte nämlich eine Kruste aus Blättern, Nadeln und feuchter Erde.
    »Ich habe ausprobiert, ob Dreck einen warm hält«, antwortete Romeo ernst, »und mich auf dem Boden gewälzt, wie Robin das immer tut. Aber die Dreckschicht ist nicht dick genug. Mir ist trotzdem saukalt.«
    Er steuerte Richtung Treppe und bei jedem Schritt fiel ein bisschen Schmutz von ihm ab. Seine Schuhe hinterließen dunkle Spuren auf dem frisch geputzten Boden.
    Ivan, der Haushälter, der die Moosburgers seit Langem bestens versorgte, trat aus der Küche. Sein platinblond gefärbter Punkschopf leuchtete hell.
    Die einzelne schwarze Strähne über seiner Stirn sah aus wie das Horn eines Einhorns.
    »Haben dich die wahnsinnigen Gummigeier gebissen?«, fuhr er Romeo an.
    »Muss ins Bad, sonst erkälte ich mich«, entgegnete Romeo mit für einen Elfjährigen zu tiefer Stimme.
    »Du schälst dich auf der Stelle aus deinen Klamotten!«
    Romeo deutete auf Penny. »Unmöglich vor einem Mädchen!« Dann sah er zu Milli. »Zwei Mädchen«, verbesserte er sich.
    Als er die Treppe hochwollte, jagte ihm der Punk hinterher.
    »Zurück, du Dreckmonster! Ich habe erst vor einer Stunde gewischt.«
    Penny musste grinsen. Aus Ivans Mund klang es einfach zu komisch, wenn er über die verschiedenen Hausarbeiten redete. Jemandem wie ihm hätte man eher zugetraut, über Motorräder, Bands und ausgefallene Klamotten zu sprechen. Aber Ivan war anders. Deshalb passte er auch so gut in den Haushalt der Familie Moosburger.
    Fast wäre Romeo entkommen. Er sprang die Treppe hoch wie eine Bergziege. Allerdings kam ihm jetzt von oben seine Mutter entgegen. Sie schlüpfte gerade in ihre Jacke und schien es eilig zu haben. Als sie Romeo bemerkte, verstellte sie ihm den Weg. Sie kannte ihren Jüngsten.
    »Du gehst unten im Garten unter die Dusche!«, ordnete sie an.
    »Die ist saukalt! Und ich ziehe mich nicht im Freien aus, jemand könnte mich sehen!«, protestierte Romeo.
    Frau Moosburger übergab ihn an den Haushälter. »Bitte, regle das, Ivan.«
    »Mit dem größten Vergnügen.« Ivan baute sich vor Romeo auf und ließ ihm die Wahl: »Entweder du lässt auf der Stelle alle Klamotten fallen oder ab in den Garten!«
    Widerwillig und murrend begann Romeo, sich auszuziehen. Penny drehte sich freundlicherweise weg.
    »Hallo Mama!«, grüßte sie.
    »Penny, hallo. Willst du mich begleiten? Ich hole Kolumbus vom Bahnhof ab.«
    Kolumbus war Pennys älterer Bruder.
    »Bin dabei!«, sagte Penny kurz entschlossen.
    Die Hunde kamen natürlich auch mit. Sie quetschten sich in Margit Moosburgers kleinem Auto auf die Rückbank.
    »Wann kommt Kolumbus an?«, wollte Penny wissen.
    »Vor einer halben Stunde, er wartet schon. Ich habe vor lauter Arbeit die Zeit völlig vergessen.«
    »Woran arbeitest du gerade?«, erkundigte sich Penny neugierig.
    »An meinem Vortrag über Chiropraktik bei Tieren.«
    »Und was ist das?«
    »Gelenke und Wirbel können sich auch bei Tieren verrenken. Mit den fachgemäßen Griffen kann man sie wieder an die richtige Stelle schieben und so die Tiere von großen Schmerzen befreien.«
    Pennys Mutter war eine geschickte und ziemlich flotte Autofahrerin.
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