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Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen

Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen

Titel: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen
Autoren: Thomas C. Brezina
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Marie-Therese von Ratstätt tat, als würde das selbst ein Laie auf den ersten Blick erkennen. »Es sind alles Araber. Ihre Vorfahren waren vor langer Zeit ein Geschenk an meine Ahnen. Dazu gibt es eine Menge abergläubische Geschichten. Viele lachen darüber, ich nicht.«
    Mehr gab die Gräfin nicht preis.
    Vorsichtig näherte sich Frau Moosburger dem Tier. Die Stute musterte sie mit großen dunklen Augen.
    »Beim Reiten will sie sich immer weniger bewegen. Sie wird steif und fängt sofort an zu schwitzen. Es kommt ganz plötzlich. Dann beginnt sie zu zittern, und ich muss absteigen und ein Stück neben ihr gehen. Danach kann sie wieder. Eigentlich war Fina ein gutes Dressurpferd. Aber auf einmal kann sie die einfachsten Lektionen nicht mehr.«
    »Was hat Ihr Tierarzt gesagt?«, wollte Frau Moosburger wissen.
    »Die alte Quacksalberin? Die redet nur davon, dass nicht alle Pferde gleich sind und ich von Fina einfach zu viel erwarte und sie wahrscheinlich überfordere.«
    Hinter sich hörte Penny, wie Nikolai Kolumbus etwas zuraunte: »Das traue ich ihr allerdings zu, sie ist nicht gerade zimperlich. Weder mit sich noch mit anderen, egal ob Mensch oder Tier. Sie nennen sie auch ›Die eiserne Gräfin‹.«
    »Darf meine Tochter Ihre Stute kurz reiten?«
    »Nein!«, antwortete die Gräfin erst scharf, lenkte dann aber ein. »Von mir aus. Kann sie überhaupt ordentlich reiten?«
    »Ausgezeichnet sogar«, versicherte Pennys Mutter ihr.
    Penny stellte sich selbstbewusst neben das Pferd und streichelte ihm den Hals. Sie ließ die Hand nach oben zu den Ohren wandern, die sie sanft massierte.
    Gleichzeitig hatte Margit Moosburger begonnen, die Wirbelsäule der Stute abzutasten. Penny warf immer wieder einen Blick über ihre Schulter.
    »Sie schreckt nicht zurück«, meinte ihre Mutter. Sie sagte es mehr zu sich selbst.
    »Kann ich sie ohne Sattel reiten?«, wollte Penny wissen.
    Marie-Therese von Ratstätt zuckte mit den Schultern, als wäre es ihr egal.
    Penny kletterte auf die Einzäunung der Koppel. Nikolai kam ihr sofort zu Hilfe und bot seine Hand als Stütze an. Das Angebot nahm Penny gerne an. Ihre Mutter führte die Stute seitlich heran, und Penny ließ sich auf den schlanken Rücken sinken. Sie griff nach der Mähne und hielt sich dort fest.
    Frau von Ratstätt brachte das Zaumzeug und streifte es dem Pferd über.
    »Jetzt zuckt sie«, fiel Penny auf.
    Ihre Mutter nickte.
    Als Penny nach den Zügeln griff und dem Pferd leicht die Fersen in die Flanken drückte, setzte sich Fina in Bewegung. Penny ließ sie drei Runden in der Koppel gehen. Dann gab sie ihr ein Zeichen, in die Traversale zu gehen.
    Fina führte die Vorwärts-Seitwärts-Bewegung vorbildlich aus. Sie war ein edles Pferd, das war schon bei diesem kurzen Ritt zu spüren.
    Penny blickte aus den Augenwinkeln zu Frau von Ratstätt. Nikolais Großmutter beobachtete sie scharf und verzog dabei keine Miene.
    Plötzlich veränderten sich Finas Bewegungen. Die Stute verspannte sich, ihre Geschmeidigkeit verschwand, und ihre Muskeln verhärteten sich. Sie war nicht mehr rittig. Penny bedeutete ihrer Mutter, näher zu kommen und sich die Sache anzusehen.
    Frau Moosburger war sofort zur Stelle und Penny stieg ab. Sie blieb bei ihrer Mutter, während diese die Wirbel und Gelenke des Pferdes abtastete.
    »Sie wissen also auch nichts«, rief ihr Frau von Ratstätt zu.
    »Das würde ich so nicht sagen«, gab Frau Moosburger ruhig zurück. »Ich hätte bereits einige Vorschläge. Aber wir sollten uns dem Problem schrittweise nähern.«
    Sie führte Fina am Zaumzeug über die Koppel.
    »Die Verspannungen gehen wahrscheinlich darauf zurück, dass Finas Backenzähne zu lang geworden sind. Sie sollten abgefeilt werden. Das ist keine große Sache, kann aber viel bewirken.«
    Marie-Therese von Ratstätt wirkte nicht sonderlich überzeugt. Unerschüttert erklärte Frau Moosburger weiter. »Ich würde gerne meinen Mann hinzuziehen, er soll sich Fina einmal gründlich ansehen. Ich habe einen Verdacht, brauche aber seine Einschätzung als Tierarzt.«
    »Wir machen das mit den Zähnen. Wenn es nichts nützt, lassen Sie in Zukunft Ihre Finger von meinem Pferd!«, sagte die Gräfin bestimmt.
    Penny sah das Zucken im Gesicht ihrer Mutter, normalerweise bedeutete es nichts Gutes. Frau Moosburger machte einen Schritt auf die Gräfin zu.
    »Nein«, sagte sie knapp. »So arbeite ich nicht. Entweder Sie vertrauen meinen Fähigkeiten als Chiropraktikerin, oder Sie suchen sich jemand
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