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Verwirrend heiße Gefühle

Verwirrend heiße Gefühle

Titel: Verwirrend heiße Gefühle
Autoren: Margaret Watson
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1. KAPITEL
    Im Dorf war es viel zu still.
    Chase Remington verbarg sich in der Dunkelheit am Rand des mittelamerikanischen Dorfes und wartete, doch nichts war zu hören. Keine Musik und keine Stimmen aus der Dorfkneipe, die in dieser Abendstunde hätte voll sein müssen.
    Auf den Straßen hielten sich keine Menschen auf. Keine Babys schrien, keine Hunde bellten, als hätte die dunkle Nacht alles Leben in Chipultipe ausgelöscht.
    Chase wartete. Eine eigenartige Spannung lag in der Luft. Er kannte dieses Gefühl und richtete sich danach. Es hatte ihm mehr als ein Mal in seiner Zeit als Agent das Leben gerettet.
    Er tastete nach der Waffe. Jetzt war er kein Agent mehr, sondern Privatdetektiv, der in Chipultipe einen Auftrag erledigen musste.
    Es war ihm egal, was sich in diesem Dorf abspielte, sofern es nichts mit der Frau und dem Kind zu tun hatte, die er in die Stadt bringen sollte. Und er bezweifelte, dass eine Frau und ihr Baby für die Spannung verantwortlich waren, die von dem Ort ausging.
    Chase glitt von einem Versteck zum nächsten. Er wusste genau, wo er Paloma Juarez fand, und es war höchste Zeit, mit ihr und ihrem Kind von hier zu verschwinden. Noch vor Tagesanbruch wollte er wieder in seinem Bett in dem Luxushotel in Monterez schlafen.
    Lautlos lief er von einer schmalen Straße zur nächsten, bis er das kleine Haus erreichte, in dem Paloma Juarez wohnte. Drinnen hörte er die leise Stimme einer Frau. Es klang, als würde sie ein Baby beschwichtigen. Noch ein Blick auf die leere Straße, dann schlüpfte er lautlos durch die Tür ins Haus.
    Die Frau verstummte. Offenbar hatte sie ihn gehört. Chase wollte sie beruhigen und betrat ein kleines, dunkles Zimmer, sah jedoch niemanden.
    “Keine Bewegung!”, befahl eine schroff klingende Stimme im spanischen Dialekt der Gegend.
    Er wirbelte herum und erstarrte. Eine Waffe zielte direkt auf sein Herz.
    “Sie machen einen Fehler”, sagte er und hörte einen unterdrückten Laut. Die Waffe schwankte einen Moment und zielte dann wieder auf ihn.
    “Was machen Sie hier?” Die Frau blieb in völliger Dunkelheit verborgen.
    “Ich suche Paloma Juarez.” Er spannte sich an. Diese Stimme kannte er doch von irgendwoher. “Ihr Onkel schickt mich. Ich soll sie und ihr Baby nach Monterez bringen.”
    Sekundenlang herrschte Stille. “Sie kommen zu spät.”
    Er kannte diese Stimme! “Wer sind Sie?”, fragte er. “Und wohin ist Paloma gegangen?”
    Eine Frau tauchte aus der Dunkelheit auf und senkte die Waffe. “Paloma ist nirgendwohin gegangen”, sagte sie und verzichtete darauf, weiterhin Spanisch zu sprechen.
    Chase starrte die Frau fassungslos an. Das schwarze Haar war kürzer als beim letzten Zusammentreffen, doch dieses Gesicht hatte er nicht vergessen. Er bekam Herzklopfen, und das Verlangen, das er drei Jahre lang unterdrückt hatte, packte ihn erneut.
    “Andi McGinnis! Was zum Teufel machst du hier?”
    “Genau das wollte ich dich fragen, Remington.”
    “Ich bekam den Auftrag, Paloma Juarez und ihr Kind zu holen.”
    “Und ich war die ganze Zeit hier. Hat Mac dir das nicht gesagt?”
    “Mac hat nichts damit zu tun.”
    “Mac Andrews wusste als Einziger außer mir von Paloma. Also kann nur Mac dich geschickt haben.”
    Sein ehemaliger Boss hatte ihn mit einem hohen Honorar geködert und einen Strohmann eingesetzt, um ihn wieder nach San Marcos zu locken! Der Zorn vertrieb das unerwünschte Verlangen nach Andrea – oder Andi, wie sie genannt werden wollte. Für ihn war sie McGinnis. Größere Vertraulichkeit wäre dumm und gefährlich gewesen.
    Allerdings konnte er sich jetzt weder Zorn noch Erinnerungen an Andi leisten. Dafür hatte er keine Zeit. “Es spielt keine Rolle, wer mich geschickt hat. Ich will nichts weiter als Paloma Juarez und ihr Kind.”
    Andi wandte sich ab. “Paloma verlässt diesen Ort nicht.”
    “Mac hat sicher nicht ohne Grund einen solchen Plan ausgeklügelt. Es liegt ihm offenbar viel daran, sie von hier wegzuschaffen.”
    “Bestimmt, aber es ist zu spät. Paloma ist tot.”
    Das war ein harter Schlag. “Was ist mit dem Kind?”
    Andi holte unter dem Bett ein in eine Decke eingewickeltes Baby hervor. “Paolo ist nichts geschehen.”
    Chase entdeckte Tränen auf ihren Wangen. “Was ist passiert?”, fragte er eine Spur sanfter.
    “Ich habe keine Zeit für Erklärungen. Ich muss mit Paolo weg.” Vorsichtig legte sie das Baby auf den Boden und griff nach einem Rucksack.
    “Ich bringe euch nach Monterez.”
    “Nein,
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