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Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen

Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen

Titel: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen
Autoren: Thomas C. Brezina
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ein Thema für unsere Abschlussarbeit in Deutsch?«, wollte Annabell wissen. Sie inspizierte gerade ihr Pausenbrot und zerlegte es Schicht für Schicht. Die Alufolie, in die es eingewickelt gewesen war, hatte sie auf der niedrigen Mauer ausgebreitet.
    »Nein, noch keine Ahnung, worüber ich schreiben soll«, gab Penny zu.
    Annabell schnaubte. »Ich finde, die Lehrer sollten uns einfach die Themen geben. Wozu sollen wir es selbst finden? Damit schieben sie doch nur ihre Arbeit auf uns ab.« Während sie ihr Brot neu zusammenbaute, fügte sie hinzu: »Faule Säcke, alle miteinander.«
    Eine junge Lehrerin war in der Nähe der beiden aufgetaucht. Sie spielte mit den vielen kleinen Zöpfchen, die sie in ihr langes Haar geflochten hatte. Bunte Holz- und glänzende Metallperlen schimmerten darin.
    Mehrere Male stieß Penny Annabell mit dem Ellenbogen, aber das kümmerte ihre Freundin wenig.
    »Falls sich ein Lehrer nähert, lass es mich wissen«, sagte sie. »Muss ja nicht sein, dass die mich hören.«
    »Nun, ein fauler Sack steht schon die ganze Zeit hier und hört dir zu«, sagte die Lehrerin mit ruhiger, spöttischer Stimme.
    Erschrocken drehte sich Annabell um und schlug die Hand vor den Mund. »Ups. He, Lauschen tut man nicht!«
    Die Lehrerin lachte. »Du bist auch nie um eine Ausrede verlegen, nicht wahr?«
    Annabell tat, als müsste sie angestrengt überlegen und antwortete dann: »Nein, sehr selten. Das muss ich schon sagen.«
    Zum Glück nahm die Lehrerin es locker. Sie war nicht ohne Grund zu den Mädchen getreten.
    »Eine von euch heißt Penny und hat eine Mutter, die ein gutes Händchen für Pferde hat.«
    »Das bin ich«, meldete sich Penny.
    »Dann hast du also meinen kleinen Bruder und meine unverwüstliche Großmutter kennengelernt.«
    »Heißt das, Sie sind verwandt?« Im nächsten Moment ärgerte sich Penny über die Frage.
    »Das muss wohl so sein, wenn Nikolai mein Bruder ist.«
    »Klar, ich … ich war nur so überrascht.«
    »Sofia von Ratstätt. Sofia mit F und nicht mit PH , da meine Großmutter nur absolut eindeutige Schreibweisen duldet«, stellte sich die Lehrerin vor.
    Sofias Kleidungsstil und ihr gehäkeltes Stirnband überraschten Penny. In dem weiten Rock und der Bluse aus Naturseide hatte sie etwas von einem Hippie.
    »Ich weiß genau, was du jetzt denkst«, fuhr Sofia fort, »Wie kann jemand wie ich eine von Ratstätt sein?«
    Penny grinste verlegen. Exakt diese Frage war ihr durch den Kopf gegangen.
    »Ich bin das schwarze Schaf der Familie. Deshalb wurde ich aus dem Schloss verstoßen. Von Großmutter natürlich!«
    Annabell sah zwischen Sofia und Penny hin und her.
    »Ist es bedenklich, wenn ich nur Bahnhof verstehe?«
    »Nein, ist es nicht. Es ist eine Familienangelegenheit.« Sofia blickte Penny fest in die Augen. »Ich kann dich nur warnen. Halte dich fern von dem Schloss und vor allem von der Alten.«
    Penny war das Auftreten der Lehrerin unangenehm. »Aber wieso? Woher wissen Sie, dass Mam und ich gestern dort waren?«
    »Von Nikolai natürlich. Er wollte wissen, ob du meine Schülerin bist.« Ihre dunklen Augen waren fest auf Penny gerichtet. »Lass es! Vergiss Schloss Ratstätt. Bleib weg und deine Mutter am besten auch.«
    »Können Sie mir nicht einen Grund dafür nennen?« Penny machte einen Schritt zurück, weg von Sofia.
    »Alles, was dort stattfindet, ist einfach nur krank. Nikolai will es nicht glauben. Genau wie du. Aber ihr werdet schon noch selbst darauf kommen. Wenn es dann nur nicht schon zu spät ist.«
    Annabell legte Penny eine Hand auf die Schulter. In der anderen hielt sie ihr Sandwich. »He, Kollegin, mach keinen Mist. Ich brauche dich. Muss doch von jemandem abschreiben. Ups, das hätte ich bestimmt auch nicht sagen sollen.«
    Sofia wurde ärgerlich. »Ich habe gesagt, was zu sagen ist. Wenn du nicht hören willst, musst du eben deine eigenen Erfahrungen machen. Aber beschwer dich später nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.« Sie warf die Zöpfchen mit beiden Händen über die Schultern und erzeugte dabei ein Klimpern und Klirren. Um nicht über den Saum des Rockes zu stolpern, zog sie ihn hoch, wandte sich ab und ging Richtung Schulgebäude davon. Penny sah ihr nachdenklich hinterher.
    »Was war das denn?«, fragte Annabell. Da sie keine Antwort erhielt, änderte sie die Fragestellung: »Wer ist Nikolai? Wie sieht er aus? Wie kommt es, dass ich noch nichts von ihm gehört habe? Bist du nicht verpflichtet, mir über jeden Jungen, der näher als einen Schritt
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