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Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen

Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen

Titel: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen
Autoren: Thomas C. Brezina
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voller Lautstärke die Geräusche seines Computerspiels in die Ohren dröhnen.
    Penny hob einen Kopfhörer an und fragte: »Wo sind Mam und Paps?«
    Ohne aufzusehen, antwortete Romeo: »Die haben den Renn-Wahnsinn, mit Ivan im Wald. Ich muss deshalb hungern. Aber ohne Frühstück gehe ich nicht in die Schule.«
    Durch das Küchenfenster sah Penny draußen ihre Eltern und Ivan eintreffen. Alle waren verschwitzt und außer Atem. Sie stürmte ins Freie.
    »Paps, ein August Ziegener braucht dich! Es geht um eine Karamella, die jemand erschießen will.«
    »Oh nein, nicht schon wieder!« Dr. Moosburger nahm einen großen Schluck aus seiner Wasserflasche. »Ich schlüpfe nur schnell in was Trockenes und fahre los.«
    »Ist es weit? Kann ich mitkommen?«
    »Nur zehn Minuten von hier. Freue mich, wenn du mich begleitest. Mach dich aber auf etwas Wahnsinn gefasst.«

Karamella, die Kuh
    Nicht einmal fünf Minuten später fuhren Vater und Tochter los.
    Ziel der Fahrt war ein braunes Holzhaus.
    »Sind wir hier im Wilden Westen?«, wollte Penny von ihrem Vater wissen.
    Die Haustür flog auf, und ein kleiner, drahtiger Mann kam herausgehetzt. Penny konnte nicht anders, als seine extremen O-Beine anzustarren.
    »Das ist August Ziegener. Oder Old August, wie er sich gerne nennt.«
    »Spielt der hier Cowboy?«
    Herr Ziegener hatte den Wagen erreicht. Weil Dr. Moosburger noch nicht ausgestiegen war, riss er die Fahrertür auf. Penny dachte einen Augenblick, er wollte ihren Vater aus dem Auto zerren.
    »Schon wieder die Karamella! Sie ist beim Nachbarn. Er regt sich auf und tobt. Er will sie erschießen! Sie müssen ihm das verbieten!«
    Matthias Moosburger überlegte kurz und holte dann tief Luft.
    »Verbieten kann ich ihm gar nichts. Erschießen darf er sie aber nicht. Sie müssen den Stall endlich so sichern, dass Karamella nicht mehr ausreißen kann.«
    »Habe ich doch gemacht. Gleich nachdem Sie das letzte Mal hier waren. Wofür halten Sie mich? Für ein dummes Greenhorn?«
    »Steigen Sie ein, wir fahren zum Bauer Norwang!« Der Tierarzt deutet auf die schmutzige Rückbank, auf der ein Paar lehmige Gummistiefel, fleckige Arbeitshosen und verschiedene Seile lagen. Das alles störte den schrulligen Mann nicht. Er verschaffte sich Platz und knallte die Tür zu.
    »Kann losgehen!«
    Penny drehte sich zu ihm und stellte sich vor.
    »Du bist die Tochter des großen Moosburger«, rief Herr Ziegener bewundernd.
    »Nicht ›großer Moosburger‹, sondern Dr. Moosburger«, verbesserte ihn der Tierarzt.
    »Old August kann Sie so nennen, denn Sie sind groß, Doc!« Er kicherte in sich hinein. »Doc passt auch gut. So habe ich Sie noch nie genannt. Doc! Doc! Doc!«
    Penny konnte im Gesicht ihres Vaters erkennen, dass er aufgab und nicht weiter widersprach. Es hatte wohl keinen Sinn.
    Die Fahrt war kurz und endete in der Einfahrt eines modernen Landwirtschaftsbetriebs mit schmucklosen Stallbauten. Penny konnte, nachdem sie ausgestiegen war, die Geräusche der Tiere hören, aber kein einziges sehen. Dafür wimmelte es von geschäftigen Leuten, Lastwagen und Lieferfahrzeugen.
    Aus dem Halbdunkeln eines Stalles kam ein Mann in bodenlanger Arbeitsschürze. Als er Herrn Ziegener sah, rief er aufgebracht: »Sperr deine verblödete Kuh endlich ein, Anty. Wenn das Vieh noch einmal auf meiner Wiese auftaucht, erschieße ich sie. Und das ist keine Drohung, sondern eine Ansage! Kapiert? Geht das endlich in deinen Kopf oder haben schon zu viele Pferde dagegengetreten?«
    Dr. Moosburger hob beide Augenbrauen über diese Ausdrucksweise.
    Der Bauer machte ein paar Schritte auf sie zu und musterte den Tierarzt. »Sie sind doch dieser Moosburger, nicht wahr? Norwang!«, stellte sich der Bauer vor, ohne Anstalten zu machen, den Moosburgers die Hand zu reichen. Er kam noch näher und raunte: »Anty braucht keinen Tierarzt, sondern einen Hirnklempner.« Er tippte sich an die Stirn und zwinkerte Matthias Moosburger verschwörerisch zu.
    »Das habe ich gehört!«, platzte Herr Ziegener heraus. »Spiel dich nicht so auf, du … du … du … !«
    »Schaff deine Kuh weg von meiner Wiese!«, unterbrach ihn Norwang. »Sonst steht es mir frei, mich von ihr zu befreien. Ich habe mit meinem Anwalt gesprochen. Deine Kuh kann als Gefahr gesehen werden, gegen die ich mich verteidigen muss.«
    »Wo ist Karamella?«, wollte Dr. Moosburger wissen.
    Norwang deutete mit dem Kopf hinter sich. Herr Ziegener lief in seinem drolligen Watschelgang los. Dabei rief er: »Karamella,
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