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Sie liebt mich, sie liebt mich nicht...

Sie liebt mich, sie liebt mich nicht...

Titel: Sie liebt mich, sie liebt mich nicht...
Autoren: Allan Frewin Jones
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1

    »Und warum das alles?« fragte Danny. Er starrte vor sich hin, und wenn Blicke hätten töten können, hätte kein Grashüpfer auf dem Rasenstück überlebt.
    Nicky sah ihn unglücklich an und öffnete den Mund. Bevor sie etwas sagen konnte, fuhr Danny fort: »Warum das wochenlange Aus-dem-Haus-Schleichen, nur damit wir uns für ein paar Minuten sehen können, das Briefchenschreiben und die heimlichen Anrufe, all das Wünschen, mal wieder miteinander Weggehen zu können wie normale menschliche Wesen und nicht wie Geheimagenten, all die Geschichten von Freunden, bei denen wir lernen, nur damit wir uns ins Kino schleichen können, all die... die paar Minuten in der Mittagspause, all die Busfahrten, all das, wenn du mir, kaum daß die bescheuerten Prüfungen vorbei sind und wir uns wieder ganz normal sehen könnten, ruhig erklärst, daß du für drei Wochen nach Frankreich abhaust?«
    Sie zog die Brauen hoch und machte große Augen. »Das war ein langer Satz«, sagte sie.
    »Drei Wochen sind noch viel länger. Kannst du dich nicht weigern mitzugehen?«
    »Schlecht. Es ist doch — es ist ein Geschenk. Mom und Dad haben die Reise als eine Art Belohnung gebucht, weil ich mich während der Prüfungen nicht mit dir getroffen habe. Das heißt, sie dachten, ich hätte mich nicht mit dir getroffen. Sie glauben, daß sie mir eine Riesenfreude damit machen.«
    Sie versuchte, ihm in die Augen zu schauen, doch er wich ihrem Blick bewußt aus.
    »Seit ewigen Zeiten liege ich ihnen in den Ohren, daß ich gern mal nach Frankreich gehen würde — bestimmt seit ein paar Jahren schon. Ferien in Südfrankreich zu machen, hab’ ich mir immer gewünscht. Ich weiß gar nicht mehr, wann... Danny, würdest du mich bitte anschauen?«
    Er schaute sie an. »Ja?«
    »Drei Wochen sind doch keine Ewigkeit.«
    »Für dich wahrscheinlich nicht. Jedenfalls nicht, wenn du am Strand herumliegst, ohne was an...«
    »Ich doch nicht. Ich schreibe dir. Ich schreibe dir jeden Tag.«
    »Spar dir das Porto und bleib hier.«
    »Danny!«
    »Mach, was du willst. Mir ist es egal.«
    »Ich bring’ dich um.«
    »Gut. Dann brauche ich hier nicht mutterseelenallein rumzuhängen.«
    Sie stand auf. Ihre Geduld war plötzlich am Ende. »Warum mag ich dich bloß?«
    »Willst du was Süßes?« Er hielt ihr eine Tüte Fruchtgummi hin.
    »Nein, ich will nichts Süßes. Ich will, daß du nicht so — daß du aufhörst...«
    »Ein Klotz am Bein zu sein?«
    »Nein. So unfair zu sein. Es war nicht meine Idee, direkt nach den Prüfungen zu fahren. Ich hab’ sie nicht angefleht: >Ach bitte, laß uns gleich nach den Prüfungen fahren, damit ich mich nicht mehr mi t diesem Danny herumschlagen muß.« Ich wäre viel lieber erst später gegangen, damit wir noch ein bißchen Zeit für uns gehabt hätten. Aber, soll ich sie bitten, alles wieder rückgängig zu machen, weil du sauer bist? Es ist alles gebucht — das Hotel, der Flug. Meine Eltern haben ihren Urlaub eingereicht. Jetzt ist es zu spät, um noch was zu ändern.« Sie runzelte die Stirn. »Und außerdem will ich fahren.«
    »Wann geht es los?«
    »Morgen. Die Uhrzeit weiß ich nicht. Morgen früh. Ich glaube, Dad hat was von halb sechs gesagt. Irgendwas Verrücktes in der Richtung.«
    »Können wir uns wenigstens heute abend noch mal sehen?«
    »Ich muß packen. Sie haben es mir erst heute morgen gesagt. Und Mom will, daß wir heute nachmittag alle zusammen einkaufen gehen; Badeanzüge und Zahnbürsten und Sommerkleider. Das gehört auch zu ihrem Geschenk, eine neue Garderobe für die Ferien. Warum das sein muß, weiß ich zwar nicht, ich hab’ den ganzen Schrank voller Kleider. Aber du weißt ja, wie meine Mom ist. Die meiste Zeit vergißt sie, daß ich da bin, und dann will sie es wieder gutmachen, indem sie ein Vermögen für mich ausgibt. Wenn ich jetzt sage, ich brauch’ die Klamotten nicht, wäre sie tödlich beleidigt.« Sie sah Danny an. »Ein Mädchen hat sich über neue Kleider zu freuen, mußt du wissen.«
    »Ja, ich hab’ schon davon gehört.«
    »Ich hasse Einkaufen, zumindest so, wie Mom es macht. Sie kauft ganze Nachmittage lang ein. Ich gehe in einen Laden, kaufe was und geh’ wieder nach Hause. Aber mit Mom und Pam...«
    »Ich trage meine Sachen, bis sie auseinanderfallen«, sagte Danny und sah auf seine Schuhe, die auseinanderfielen.
    »Hm«, machte Nicky. »Man kann es auch übertreiben.«
    »Geht ihr alle miteinander? Nach Frankreich, meine ich. Pam und Sue auch?«
    Die Dixons hatten im
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