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Showdown (German Edition)

Showdown (German Edition)

Titel: Showdown (German Edition)
Autoren: Matthew Reilly
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unterirdische Explosion – merkwürdigerweise genau an der Stelle, wo das unterirdische Parkdeck lag. Sie entwurzelte eine große Eiche und schickte einen Schwall Erde und Gras in den regengetränkten Himmel.
    Eingehüllt in einen Schleier aus Regen, brannte die gesamte Bibliothek jetzt lichterloh. Flammen leckten aus sämtlichen Fenstern, und als Stephen Swain seine Tochter unauffällig von dem Inferno wegführte, sackte die dritte Etage in sich zusammen und begrub auch die zweite und erste Etage unter sich.
    Das Dach des Gebäudes war noch unversehrt, als die sechste und letzte Explosion die Bibliothek erschütterte und ein seltsames Schauspiel nach sich zog:
    Ein leerer Aufzug – der durch den Schacht nach oben sauste – durchbrach das Dach und schoss in den Himmel hinauf, erreichte den höchsten Punkt seiner parabelförmigen Bahn, fiel anschließend zurück und zerschmetterte auf dem Dach.
    In diesem Moment sackte es ein, und unter dem Quietschen der Träger und vielfachen Explosionen kollabierte die New York State Library in einem flammenden Inferno und brannte trotz des strömenden Regens vollständig nieder.
    James Marshall starrte benommen und ehrfürchtig die brennenden Überreste des Gebäudes an, in das er so viele Hoffnungen gesetzt hatte.
    Zum Zeitpunkt der Explosionen hatten sich fast dreißig Männer im Gebäude aufgehalten. Niemand konnte das überlebt haben.
    Marshall stand einfach nur da und sah dem Gebäude beim Brennen zu. Sie konnten es abschreiben. Ebenso die Rotunde. Marshall hatte mit eigenen Augen gesehen, wie sich die große schwarze Kreatur krachend ihren Weg durch den Haupteingang gebahnt hatte. Und er hatte sie explodieren sehen.
    Eine solche weiß glühende – mikronukleare? – Explosion würde nicht viel hinterlassen. Mein Gott, genau genommen überhaupt nichts !
    Marshall schob die Hände in die Taschen und kehrte zu seinem Wagen zurück. Telefonanrufe mussten getätigt, Erklärungen abgegeben werden.
    In dieser Nacht waren sie einem Kontakt so nahe gewesen wie nie zuvor. Vielleicht würden sie nie mehr so nahe kommen.
    Und jetzt? Was hatten sie jetzt?
    Nichts.
    Stephen Swain saß in der U-Bahn, seine Tochter schlafend auf seinem Schoß.
    Bei jedem Ruckeln des Zugs schwankten sie wie die anderen vier Fahrgäste in ihrem Abteil hin und her. Es war spät, und die fast leere Bahn würde sie in die Außenbezirke von New York City bringen. Von da aus würden sie – was eine teure Angelegenheit werden würde – ein Taxi zurück nach Connecticut nehmen.
    Nach Hause.
    Holly schlief friedlich in Swains Schoß. Hin und wieder wälzte sie sich herum, um es sich bequemer zu machen.
    Swain lächelte traurig.
    Er hatte die Armbänder vergessen, die alle Wettkämpfer des Präsidian zu tragen hatten. Nach dem Verschwinden der elektrisierten Wände musste sich – wie bei ihm – ebenfalls die Detonationssequenz eingeschaltet haben. Daher waren auch die übrigen Armbänder explodiert, als der Karanadon mit Swains Armband in die Luft geflogen war, jeweils dort, wo ihre Träger sich nach ihrem Tod befunden hatten – Reese im unterirdischen Parkdeck, Balthasar in der dritten Etage, Bellos unten im Aufzugschacht.
    Swain musterte seine Kleidung – sie war schmierig, schwarz und an einigen Stellen blutverschmiert. Den anderen Fahrgästen schien dies gleichgültig.
    Er lachte leise in sich hinein. Daraufhin schloss er die Augen und lehnte sich in seinen Sitz zurück, während es im Zug polternd Richtung Heimat ging.

E PILOG
New York City, 1. Dezember, 4.52 Uhr
    Die Beschäftigten bei der New Yorker U-Bahn nennen ihn den »Maulwurf«, den gewöhnlichen elektrischen Triebwagen eines U-Bahn-Zuges, der zu einer Kehrmaschine auf Schienen umgebaut worden war.
    Spät in der Nacht, wenn der Verkehr auf ein Minimum beschränkt ist, gondelt der Maulwurf durch die Tunnel, und seine rotierenden Besen vorn fegen allen Müll auf, der während des vorherigen Tages auf die Schienen gefallen ist. Am Ende seiner Tour wird dieser Abfall in einen Verbrennungsofen gekippt und vernichtet.
    Spät in dieser Nacht unternahm der »Maulwurf« seine übliche Tour durch die Tunnels neben der State Library. Kurz bevor er an der Umspannstation von Con Edison vorüberkam, nickte der Fahrer ein.
    Deshalb bemerkte er den offenen Eingang nicht, nicht das Innere – vollgepfropft mit herabgestürzten Ziegelsteinen und Betonteilen.
    Und er bemerkte nicht das leise Kling-Kling von Metall auf Metall unten auf den Gleisen, als er die
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