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Shaolin - Du musst nicht kämpfen, um zu siegen!: Mit der Kraft des Denkens zu Ruhe, Klarheit und innerer Stärke

Shaolin - Du musst nicht kämpfen, um zu siegen!: Mit der Kraft des Denkens zu Ruhe, Klarheit und innerer Stärke

Titel: Shaolin - Du musst nicht kämpfen, um zu siegen!: Mit der Kraft des Denkens zu Ruhe, Klarheit und innerer Stärke
Autoren: Bernhard Moestl
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oder Profi mit jahrzehntelanger Erfahrung, vor dem Motiv sind sie alle gleich. Sie stehen beide vor denselben Bergen, derselben Wiese, denselben Blumen. Sie sehen die Welt im gleichen Licht. Und doch verweilt der eine nur für diesen kurzen Blick durch den Sucher, für diesen Druck auf den Auslöser, der die Erinnerung fixiert. Wie wenig nur hat sein Blick in dieser kurzen Zeit erfasst?
    Aufmerksamkeit ist Achtung
    Der andere hingegen kommt erst einmal nur, um zu schauen. Und er kommt immer wieder.
    Er kennt das weiche Licht des Morgens und das bunte Licht des Abends.
    Er kennt die harten Schatten der Mittagszeit.
    Er kennt die Landschaft, die Blumen, die Wolken, den Himmel.
    Er weiß, welches Licht sie am besten kleidet und auch welche Jahreszeit.
    Und wenn er sich dann bekannt gemacht hat mit dieser Landschaft, die ihm Modell stehen wird, so wie sich auch ein Porträtfotograf mit seinem Modell bekannt macht, dann ist die Zeit gekommen, sie durch die Kamera zu betrachten und anzuschauen.
    Wenn der gute Fotograf all ihre Farben, den Geruch ihrer Blumen, der ebenso wenig auf einem Bild zu sehen sein wird wie der leichte Wind, der sie umgibt, in sich aufgenommen hat und sie in seinem tiefsten Innersten zu schätzen weiß, dann ist die Zeit gekommen, ein Bild zu »nehmen«. (Ich finde in diesem Zusammenhang den Ausdruck der englischen Sprache, in der man davon spricht, ein ›Bild zu nehmen‹ (take a picture), einfach passender.) Und wenn er schließlich weiß, dass es nicht sein Talent, seine Kamera oder seine Ausbildung sind, die das gute Foto ausmachen, sondern die Landschaft selbst und seine ehrliche Achtung vor ihr, dann wird es auch ein Bild werden, das dieser Landschaft gerecht wird. Und eines, das den Betrachtern gefallen wird.
    Doch wenn es auch so einfach klingt, das Prinzip der Achtsamkeit ist ein schwieriges Prinzip. Eine Idee, die man langsam lernen muss und nur langsam begreifen kann.
    Wenn du Bambus malen willst, so sagt man in China, dann musst du dein Leben lang Bambus malen. Dann kannst du vielleicht Bambus malen.
    Natürlich, man kann jetzt zu jedem Baum gehen und zu jedem Strauch und zu jeder Blume und sagen: »Ich achte dich.« Man kann zu jedem Menschen gehen, zu jedem Stein und zu jedem Wasser und sagen: »Ich achte dich.« Die Menschen in Ihrer Umgebung würden Sie bewundern als jemanden, der dieses schwierige Prinzip verstanden hat und zu leben scheint.
    Aber Sie selbst werden sich dabei wohl eher komisch vorkommen, als wirkliche Freude zu empfinden. Denn in Ihrem Denken hätte sich nichts verändert. Es bliebe ein Schauspiel, das nichts mit wahrer Achtsamkeit zu tun hat. Wie man nicht eines Tages aufwacht und ein guter Landschaftsfotograf ist, kann man auch nicht von einem Tag auf den anderen Achtsamkeit fühlen.
    Übungen
    Wie lernt man Achtsamkeit?
    Der Weg zur Achtsamkeit beginnt dort, wo Sie beginnen, sich selbst wahrzunehmen, wo Sie beginnen, sich selbst zu spüren. Wo Ihnen Ihr Körper und seine Fähigkeiten bewusst werden. Lassen Sie uns das einmal probieren. Nicht nachher und nicht irgendwann, Sie wissen schon.
    Beginnen Sie bei Ihren Händen. Egal, ob Sie gerade sitzen, stehen oder liegen, Sie halten mit großer Wahrscheinlichkeit dieses Buch. Vielleicht haben Sie es ja vor sich liegen und stützen mit einer oder mit beiden Händen den Kopf. Lesen Sie immer so, wie Sie es gerade tun?
Beginnen Sie jetzt, Ihre Hände zu spüren. Bringen Sie Ihr Gefühl ganz bewusst in die Fingerspitzen. Fühlen Sie die Veränderung? Fühlen Sie das Buch, das diese Finger halten? Spüren Sie, dass Sie beginnen, sich selbst wahrzunehmen? Dann gehen wir weiter.
Lassen Sie das Gefühl ganz langsam über die Arme hinauf zur Brust kommen. Noch einmal zurück zu den Fingern und dann wieder in den Bereich der Brust. Langsam.
Spüren Sie Ihren Atem? Achten Sie auf ihn. Atmen Sie mit den Rippen, dehnen Sie den Brustkorb, und lassen Sie die Luft einströmen. Atmen Sie auch mit dem Bauch, drücken Sie bewusst das Zwerchfell hinunter. Fühlen Sie, wie sich Brust- und Bauchraum weiten und die Luft Ihren Körper füllt? Verharren Sie kurz und lassen dann den Atem wieder entweichen.
Merken Sie, dass die bewusste Konzentration auf den Atem Ihren Unterkörper schwerer und stabiler werden lässt? Wenn Sie gerade sitzen, spüren Sie dem Bereich Ihres Beckens hinunter bis zur Gesäßmuskulatur nach.
Richten Sie den Oberkörper gerade, und verlagern Sie Ihren Schwerpunkt ganz hinunter auf die Sitzfläche. Fühlen Sie den
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