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Shaolin - Du musst nicht kämpfen, um zu siegen!: Mit der Kraft des Denkens zu Ruhe, Klarheit und innerer Stärke

Shaolin - Du musst nicht kämpfen, um zu siegen!: Mit der Kraft des Denkens zu Ruhe, Klarheit und innerer Stärke

Titel: Shaolin - Du musst nicht kämpfen, um zu siegen!: Mit der Kraft des Denkens zu Ruhe, Klarheit und innerer Stärke
Autoren: Bernhard Moestl
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Sauerstoff füllen.
Verharren Sie kurz, und lassen Sie den Atem wieder entweichen.
Spüren Sie das Heben und Senken Ihrer Hand? Den Rhythmus Ihres Lebens?
Nehmen Sie jetzt die Hand weg und fühlen in sich hinein. Ist der Atem noch da? Fühlen Sie die Quelle Ihres Lebens? Falls nicht, nehmen Sie nochmals die Hand zu Hilfe. Spüren Sie es?
    Lassen Sie uns jetzt die Zeit zwischen zwei Atemzügen als diesen einen Augenblick definieren, den wir wahrnehmen wollen. Immer und immer wieder. Fühlen Sie Ihren Atem. Fühlen Sie die Momente, fühlen Sie, wie sie kommen und wie sie wieder gehen. Spüren Sie Ihr Leben? Das Hier und Jetzt? Bevor Sie weiterlesen, schenken Sie sich zwanzig Momente Aufmerksamkeit.
    Zwanzig Augenblicke Ihres Lebens haben Sie jetzt bewusst erlebt, sie kommen und gehen gefühlt. Aber, haben Sie wirklich nur das Hier und Jetzt erlebt? Waren Ihre Gedanken bei Ihrem Atem und Ihrem Gefühl für den vorbeiziehenden Moment? Waren sie dort, wo Sie selbst auch waren? Oder haben Sie so ganz nebenbei daran gedacht, was eigentlich noch alles zu erledigen wäre, was Sie am Abend essen werden und dass Sie einer Freundin schon lange einen Anruf schuldig sind?
    Im Augenblick zu leben bedeutet, sich ganz auf diesen zu konzentrieren. Alles aus ihm herauszuholen, aber auch, ihm alles zu geben.
    So trat einmal ein Schüler aus dem Shaolin-Kloster an seinen Lehrer heran und fragte: »Meister, wie übst du, im Augenblick zu leben, in deinem täglichen Leben?«
    Der Meister antwortete: »Wenn ich hungrig bin, esse ich. Wenn ich satt bin, spüle ich meine Essschale. Wenn ich müde bin, schlafe ich.«
    Der Schüler erwiderte: »Das tut jeder. Übt also jeder, im Augenblick zu leben, wie du?«
    Der Meister erklärte: »Nein, nicht in gleicher Weise.«
    Der Schüler fragte: »Warum nicht in gleicher Weise?«
    Der Meister lächelte: »Wenn andere essen, wagen sie nicht, zu essen. Ihr Denken ist angefüllt mit unendlich vielen Überlegungen. Darum sage ich: nicht in gleicher Weise.«
    Wie war es gerade bei Ihnen? Haben Sie Ihre zwanzig Augenblicke erlebt wie jeder oder in der Weise des Meisters? Haben Sie sie erlebt oder verschwendet, weil Sie überall anders waren als bei sich selbst?
    Ein schönes Beispiel für Lebewesen, die nach dem Shaolin- Prinzip leben, sind Vögel. Wahrscheinlich leben alle Tiere nach diesem Prinzip, aber bei diesen können wir es am besten sehen. Vögel leben immer im Augenblick. Sie singen, weil der Frühling, der Sommer, der Herbst oder der Winter kommt. Weil es ihnen gut geht. Und weil sie im Moment leben. Und wenn sie singen, dann singen sie. Sie fressen dann nicht, füttern nicht und schlafen nicht. Das tun sie, wenn sie fressen, füttern oder schlafen. Vögel leben jeden einzelnen Moment. Und wenn man sie singen hört, fühlt man, dass sie wissen, was jeden Augenblick so unendlich kostbar macht: seine Einzigartigkeit.
    Jeder Moment ist einzigartig
    Jeder einzelne Moment kommt, geht und kommt nie wieder. Es mögen ähnliche Momente kommen, bessere oder schlechtere, lustigere oder traurigere, aber dieser eine, der gerade vergangen ist, kommt nie mehr wieder. Wenn wir also über den Wert der Gegenwart nachdenken, müssen wir wissen, dass ihre unglaubliche Besonderheit darin liegt, dass sie alles einzigartig macht. Selbst wenn Sie die gleichen Worte in dem gleichen Buch noch einmal in der gleichen Art lesen, wie Sie es gerade getan haben, wird es nicht mehr dasselbe sein, weil die Zeit eine andere ist. Egal, was wir noch einmal tun, es wird vielleicht das Gleiche, aber nie wieder dasselbe sein.
    So ist es denn auch nicht weiter verwunderlich, dass Menschen immer schon versucht haben, den unwiederbringlichen Augenblick festzuhalten. Eine Untersuchung, was Menschen, die aus einem brennenden Haus flüchten müssen, alles mitnehmen, brachte ein auf den ersten Blick erstaunliches Ergebnis: Gleich nach den Dokumenten hatten die Menschen ihre Fotos in Sicherheit gebracht. Erst danach folgten die anderen privaten Sachen.
    Worin, so fragt man sich, liegt der so große Wert einer Fotografie? In ihrer offensichtlichen Unwiederbringlichkeit. In der Tatsache, dass man zwar Gebrauchsgüter wieder beschaffen, ein Bild wieder malen, aber ein Foto, das immer eine Momentaufnahme darstellt, nie wieder genauso machen kann. Selbst zwei Aufnahmen, im Abstand einer halben Sekunde entstanden, zeigen nicht den gleichen Moment. Nichts dokumentiert die Vergänglichkeit des Augenblicks so stark wie ein Foto.
    Und so scheint es
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