Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shaolin - Du musst nicht kämpfen, um zu siegen!: Mit der Kraft des Denkens zu Ruhe, Klarheit und innerer Stärke

Shaolin - Du musst nicht kämpfen, um zu siegen!: Mit der Kraft des Denkens zu Ruhe, Klarheit und innerer Stärke

Titel: Shaolin - Du musst nicht kämpfen, um zu siegen!: Mit der Kraft des Denkens zu Ruhe, Klarheit und innerer Stärke
Autoren: Bernhard Moestl
Vom Netzwerk:
schon immer das Ziel der westlichen Gesellschaft gewesen zu sein, glückliche Momente nicht zu vermehren, sondern sie in Träumen zu konservieren. Ob anfangs auf Zeichnungen und Malereien oder später auf Fotografien, immer war es die Erinnerung an diesen einen glücklichen Augenblick, der für die Ewigkeit festgehalten werden sollte. Doch das Shaolin-Prinzip der Gegenwart lehrt uns, dass wir den Moment mit nichts festhalten können. Es ist unsere Verantwortung, ihn zu leben.
    »Vielleicht«, hat der französische Philosoph Jean-Paul Sartre einmal gesagt, »gibt es bessere Zeiten. Aber diese ist die unsere.«
    Trotzdem hören und lesen wir, egal wann und egal von wem, immer nur von diesen »besseren Zeiten«. Vielleicht waren sie härter, vielleicht waren sie schwerer, vielleicht entbehrungsreicher, aber sie waren angeblich immer besser. Andere Zeiten. Eine Idee, die dem Shaolin-Prinzip fremd ist. »Tag für Tag ein guter Tag« heißt es da. Was nicht nach unserer westlichen Denkweise verstanden werden möchte. Ein Tag ist nicht deshalb gut, weil wir ihn als gut beurteilen. Wie er auch nicht schlecht ist, nur weil wir ihn so empfinden. Dieser Satz ist nicht einmal eine Aufforderung, in jedem Tag etwas Gutes zu finden.
    Ein Tag, eine Stunde, ja ein Moment sind für sich gesehen weder gut noch schlecht. Sie sind einfach da. »Tag für Tag ein Tag« wäre da vielleicht die für uns leichter verständliche Aussage. Denn »gut« ist im Zusammenhang mit dem Shaolin-Prinzip, das uns lehren möchte, den Augenblick nicht zu beurteilen, nicht das Gegenteil von »schlecht«.
    Der Tag, die Stunde, der Moment sind gut, einfach weil sie da sind. Und weil es keine Alternative gibt.
    Das Leben ist hier und jetzt, ob es uns passt oder nicht. Denn wenn irgendwann irgendetwas anders gewesen wäre, wären wir nicht dort, wo wir jetzt gerade sind. Sie nicht und ich nicht. Und es ist eben nicht anders gewesen. Es ist daher völlig sinnlos, über andere Möglichkeiten – ob gut oder schlecht – nachzudenken.
    Selbst wenn man in der Früh aufwacht und krank, arbeitslos, alleine oder vermeintlich zu dick ist, ist es jetzt so, und das Leben geht trotzdem weiter. Der Zeit und dem Tag ist es völlig egal, wie Sie sich zufällig fühlen. Die Sonne geht ihre Bahn unverändert. Die Momente des Lebens kommen und gehen. Und mit jeder Überlegung, warum der aktuelle Moment gerade kein guter ist, geht er für immer verloren. Wichtig ist nicht, was im einzelnen Augenblick passiert, sondern was Sie ganz persönlich aus ihm machen.
    Leben Sie nicht in der Warteschleife
    Als ich vorher versucht habe, den Zeitabschnitt eines Augenblickes fühlbar zu machen, da hatte ich zuerst den Zeitraum einer Sekunde vorgeschlagen. Es ist eine zutiefst menschliche Eigenschaft, alles erfassen, alles einteilen, alles unter Kontrolle bringen zu wollen. Durch ihre Einteilung in Sekunden, Stunden, Tage und Monate versuchen wir der Zeit habhaft zu werden. Alles, was in unserem Leben Wichtigkeit hat, hat einen Zeitpunkt. Weihnachten, der Beginn des Urlaubs, die Pension, der Liefertermin des langersehnten neuen Computers, das Bewerbungsgespräch, das Abnehmen. Und alles, was keinen Zeitpunkt hat, wird den übrigen Dingen untergeordnet.
    Wenn wir auf dem Weg zu einer Verabredung zufällig jemanden treffen, mit dem wir schon seit einer Ewigkeit unbedingt reden müssen, aber keine Verabredung haben, dann bekommt dieser Jemand dafür trotzdem einen anderen Zeitpunkt. Mit dem Rauchen hören wir auf, wenn Silvester vorbei ist. Mit dem neuen Programm beschäftigen wir uns, wenn endlich der neue Computer geliefert ist. Was ja in ein paar Tagen sein sollte. Und im Urlaub werden wir dann endlich wieder einmal das Leben genießen. Noch eine Woche. Noch sieben Mal aufstehen und noch fünf Mal ins Büro gehen. Wenn es nur schon endlich so weit wäre! Aber in zwei Stunden ist auch dieser Arbeitstag vorbei. Dann ist es wieder einer weniger. Auch ein Tag Ihres Lebens, nebenbei bemerkt. Sehe ich Sie wieder einmal nicken? Höre ich Sie sagen, das ist doch in Ordnung so, man muss sich ja auf etwas freuen? Natürlich muss man das und soll es auch.
    Aber was ist mit der Zeit zwischen den Höhepunkten im Leben? Mit der Zeit zwischen den Urlauben? Mit jener Zeit, die Sie im Sinne des Wortes damit totschlagen, zu warten, dass die Zeit vergeht? Mit der »Noch hundertsieben Mal ins Büro gehen bis zum nächsten Urlaub«-Zeit? Haben Sie sich eigentlich schon einmal überlegt, wie viele Momente Ihres
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher