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Shakran

Shakran

Titel: Shakran
Autoren: David Winter
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Sicherheitsleute hatten sich entlang der Wände positioniert. Einige Gäste hatten sich schon beschwert, sie hielten das Ganze für übertrieben.
    Von ihrer Position aus, am Rand der Bühne, wo Stanton und Mendez ihre Ansprache halten würden, konnte Ann den ganzen Saal überblicken. Shakran war hier. Aber sie wusste immer noch nicht, was er vorhatte. Aufspringen, Waffe ziehen und schießen? Wohl kaum. Shakran war kein Selbstmörder. Sie warf einen Blick auf Dr. Bauer. Der Deutsche scherzte mit seiner Tischnachbarin. Vielleicht hatte sie doch überreagiert.
    Ein Agent kam auf sie zu und bat sie, ein bisschen zurückzutreten, da sie sonst zu viel Aufmerksamkeit wecken würde.
    Sie zog eine Augenbraue hoch. »Das ist die beste Position für mich. Sorgen Sie einfach nur dafür, dass sich keiner vor mich stellt.« Sie erkannte, dass er sie nicht verstand. »In meine Schussbahn.«
    Der Agent sah ihren Blick, nickte und zog es vor, sich zu verziehen.
    Rechts hinter Ann öffnete sich die Tür, sie hörte die gedämpften Stimmen des Sicherheitspersonals. Die Gäste im Saal sahen auf.
    Ein älterer Mann betrat die Bühne. »Ladies and Gentlemen, begrüßen Sie mit mir Präsident Stanton und Präsident Mendez!«
    Die Gäste erhoben sich, die meisten fingen an zu klatschen.
    Ann fragte sich flüchtig, wie viel politisches Gerangel es wohl gegeben hatte um die Frage, wer zuerst genannt wurde.
    Sie entdeckte Shakran noch immer nicht.

109
 
    M ason und Shakran führten ihre nächste Außenkontrolle durch. Wieder schloss Mason den Geräteschuppen auf. Shakran ging zu dem Koffer mit der Bohrmaschine. Er öffnete ihn, hob die Abdeckung mit der Bohrmaschine heraus, danach den angeblichen Computer. Er überprüfte den Inhalt und nahm etwas heraus. Dann zog er aus dem Koffer ein Kabel bis zur nächsten Steckdose und vergewisserte sich, dass sie Strom hatte. Zum Schluss holte er zwei Flash-Bangs, zwei flache Infrarotbrillen, aus dem Koffer, das Neueste, was es gab.
    »Ist alles okay?«, fragte Mason.
    »Sofern Sie sicher sind, dass der Schuppen nicht an die Notstromversorgung angeschlossen ist«, sagte Shakran mit einem angedeuteten Lächeln.
    Mason schüttelte den Kopf. »Ist er nicht. Warum sollte er? Ein Geräteschuppen ist nicht so wichtig.«
    Shakran nickte, ging zur Rückwand des Geräteschuppens und legte die Hand dagegen. Er spürte leichte Vibrationen. Dann schloss er den Koffer wieder und stellte ihn vor die Wand auf den Boden. Er sah sich um. Eine schwere Werkbank stand an der Seite.
    »Helfen Sie mir.«
    Gemeinsam wuchteten sie die Werkbank vor die Rückwand des Schuppens und legten sie nach hinten um. Shakran verzog das Gesicht. Er entlastete sein Bein und atmete tief durch, bis er den Schmerz wieder unter Kontrolle hatte.
    »Wofür das?«, fragte Mason, der sehr wohl sah, dass Shakran Schmerzen hatte, aber er zog es vor, nicht zu fragen.
    »Konzentriert den Explosionsdruck etwas stärker in Richtung der Wand.«
    »Ist das nötig?«, fragte Mason.
    Shakran zuckte mit den Schultern. »Wahrscheinlich nicht. Nur um sicherzugehen.«
    Mason schloss den Geräteschuppen ab. »Ich verstehe nur nicht, weshalb die Hunde den Sprengstoff nicht gerochen haben.«
    »Die Blöcke sind eingeschweißt und ein Dutzend Mal abgewaschen worden. Auch Hunde können nur etwas riechen, wenn es etwas zu riechen gibt.« Er warf einen Blick auf die Uhr. »Noch zwanzig Minuten.«

110
 
    I ch habe fünfzehn Treffer«, sagte Lieutenant Lee. »Ich habe Ihnen die Namen und die Akten überspielt.«
    »Danke, Lieutenant«, sagte Mark und sah zu Edwards. Der nickte und wandte sich einem Terminal zu. Langsam blätterte er durch die Akten.
    »Die meisten wurden ausgetauscht«, sagte er dann. »Heute sind nur diese drei im Einsatz: Kleppers, Garcia und Stonehard.« Er sah zu Mark. »Jeder dieser Männer ist seit Jahren beim Secret Service. Wir kennen uns alle. Wir arbeiten immer in Zwei-Mann-Teams. Selbst wenn Shakran es schafft, so auszusehen wie einer von ihnen, wie will er seinen Partner täuschen?«
    »Keine Ahnung«, sagte Mark. »Ist einer von denen im Haus eingesetzt?«
    Edwards rief eine Datei auf. »Nein. Nicht direkt. Stonehard und Mason, das ist sein Partner, sind auf dem Außengelände eingesetzt. Aber sie haben Zugang zum Haus. Außerdem sichern sie Fluchtweg zwei, sollte es einen Alarm geben.«
    »Rufen Sie die beiden ab«, sagte Mark. »Vielleicht täusche ich mich. Wenn nicht ...«
    Edwards zögerte kurz, dann nickte er und griff zum
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