Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shakran

Shakran

Titel: Shakran
Autoren: David Winter
Vom Netzwerk:
Markus Bauer«, sagte Ann. »Ich möchte die Telefonnummer seiner Frau. Und zwar von seiner Sekretärin.«
    »Finden Sie nicht, dass Sie übertreiben?«, fragte Edwards. Er klang gereizt.
    »Sie wissen doch, was man über Paranoia sagt«, antwortete Ann.
    Edwards seufzte. »Ich werde es versuchen. Aber versprechen kann ich Ihnen nichts.«
    Ann wandte sich wieder um und drückte dem Agenten neben der Tür ihr Schreibbrett in die Hand. »Sie haben recht. Vielleicht sollte ich mich drinnen umsehen.«
 
    Samson und Mark beobachteten auf den Monitoren des Kommandoanhängers, wie immer mehr Gäste eintrafen. Als sich schließlich der Konvoi mit den beiden Präsidentenlimousinen dem Kulturzentrum näherte, konzentrierte sich die Aufmerksamkeit aller auf den Neuner-Block aus Monitoren, die das Satellitenbild zeigten.
    Mark rief Ann an. »Delphi, bitte kommen.«
    »Delphi hier. Was gibt's?«
    »Präsident Stanton und sein Gast werden in wenigen Minuten eintreffen.«
    »In Ordnung.«
    »Gibt es was Neues?«
    »Ich bin sicher, dass er es geschafft hat, hier reinzukommen. Ich fühle es.«
    »An dir vorbei?«
    »An mir vorbei. Der Mistkerl hat mich ausgetrickst, ich weiß nur nicht, wie.« Sie kappte die Verbindung.
    Mark sah zu Samson. »Sie sagt, er ist da.«
    »Sie hat ihn identifiziert?«, fragte Samson überrascht.
    »Nein. Aber sie ist sich sicher, dass er es geschafft hat.«
    »Also nur ein Gefühl?«, schaltete Edwards sich ein.
    Samson sah ihn an. »Wenn sie sagt, er ist da, dann ist er da!«
    Edwards nickte langsam. »Und was jetzt? Wir haben alles getan, was wir tun konnten.«
    »Verhindern Sie, dass der Präsident das Haus betritt«, sagte Mark eindringlich. »Lassen Sie den Konvoi weiterfahren.«
    Edwards schüttelte den Kopf. »Sie haben den Präsidenten gehört. Er ist nicht davon abzubringen.«
    »Aber Shakran ist da!«, beharrte Mark.
    Edwards nickte. »Sogar ich glaube Miss Mankowitz. Aber wir haben keine Identifizierung. Egal, wie sicher Sie sich ist ... Es ist nur ein Gefühl. Wegen einem Gefühl kann ein so wichtiger Auftritt nicht abgesagt werden ...«
    »POTUS hat das Haus erreicht, Sir«, teilte ihnen einer der Techniker mit. Alle sahen auf den Monitor, der den Zugang zum Haus überwachte. Präsident Stanton stieg aus. Sofort bildeten sechs Sicherheitsbeamte einen dichten Ring um ihn.
    »Warum geht er nicht weiter?«
    »Er wartet auf Mendez«, sagte Edwards leise und hielt die Luft an.
    Der Wagen des mexikanischen Präsidenten fuhr vor, Mendez stieg aus, gemeinsam gingen die beiden Präsidenten in Richtung Eingang. Erleichtert stieß Edwards die Luft wieder aus.
    »Keiner von ihnen sieht nervös aus«, sagte Mark.
    Samson nickte. »Deswegen mag ich keine Politiker. Sie sind allesamt hervorragende Schauspieler.« Er beobachtete die Leibwächter und schüttelte den Kopf. »Wie, zur Hölle, will Shakran an ihn rankommen? Außer den Sicherheitsleuten schafft das keiner.«
    Mark sah auf. »Was hast du gesagt?«
    Samson zuckte die Schultern. »Dass außer den Sicherheitsleuten keiner an ihn rankommt.«
    Mark griff nach seinem Telefon und rief die Task-Force an. »Lieutenant Lee? Wir haben doch die Liste des kompletten Sicherheitspersonals, oder? Machen Sie einen Abgleich. Welcher Agent sieht Shakran am ähnlichsten ... Ja, genau ... Bitte übertragen Sie die zwanzig wahrscheinlichsten Möglichkeiten hier an den Kommandowagen ... Am besten gestern ... Danke.«
    Edwards sah ihn fassungslos an, schüttelte dann aber den Kopf. »Ich weiß, was Sie denken. Aber das ist unmöglich. Jeder hier ist Dutzende Male überprüft worden.«
    »Es ist ja auch nur eine Idee ...«
    Eine Technikerin wandte sich an Edwards. »Wir haben die Frau von Dr. Bauer erreicht und ihr die Stimmprobe vorgespielt. Sie hat ihn erkannt.«
    »Sie hat ihn erkannt?«, wiederholte Edwards.
    Die Technikerin nickte.
    »Gut. Geben Sie das an Agent Mankowitz durch.«
    Die Technikerin nickte und wandte sich wieder ihrer Arbeit zu.
 
    In dem Ballsaal war eine kleine Bühne aufgebaut worden. Zwei Rednerpulte trugen die Staatssiegel der USA und Mexikos. Von diesem Teil des Saals gingen zwei Türen ab, beide waren als Fluchtwege freigehalten.
    Dutzende von Tischen füllten den Rest des Saals aus, daran saßen die Personen, die in den USA und in Mexiko, aber auch auf der restlichen Welt etwas zu sagen hatten. Das Catering-Personal bewegte sich entlang der Wände, die meisten von ihnen waren bewaffnet und gehörten zum Sicherheitsschirm.
    Dutzende
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher