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Shakran

Shakran

Titel: Shakran
Autoren: David Winter
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er die meisten Monitore sehen konnte, wo er aber niemandem im Wege stand. Mark und Samson gingen zu ihm.
    »Wir haben fast dreihundert Leute im Einsatz, von den zweihundert zusätzlichen Polizeikräften, die den An- und Abfahrtsweg sichern, gar nicht zu reden.« Edwards sah zu Mark hoch. »Wir nehmen die Warnung sehr ernst, wie Sie sehen.«
    Samson sah sich in aller Ruhe um. Links von ihm war ein Statusmonitor mit einer Liste von Namen, direkt daneben war wieder die Satellitenaufnahme des Gebäudes zu sehen, nur dass sie hier von gut vier Dutzend roten Punkten überlagert war.
    »Das ist das Personal innerhalb des Gebäudes.« Edwards beugte sich vor und sprach einen der Techniker an. Das Bild zoomte heran und veränderte sich zu dem Abbild eines gläsernen Gebäudes. »Wir können hier im wahrsten Sinne des Wortes durch Wände sehen. Wir sind mit einem Rechner verbunden, der die Bilddaten aus dem Gebäude auswertet und dreidimensional aufbereitet. Damit haben wir ein virtuelles Kamerasystem, das uns erlaubt, auch dorthin zu sehen, wo eigentlich keine Kamera ist.« Er lächelte. »Es hat sich einiges geändert in den letzten Jahren. Jede der Personen im Haus hat mit ihrem Ausweis auch einen Sender bekommen. Der Computer weiß, wer wann wo ist. Sieht er irgendjemanden ohne Sender oder jemanden, der nicht dort ist, wo er sein sollte, wird auf der Stelle Alarm ausgelöst. Das System ist sicher. Perfekt. Shakran hat keine Chance«, erklärte Edwards.
    »Wollen wir hoffen, dass es was nützt«, sagte Ann über Funk.
    Mark sah ihr über Monitor zu, wie sie die Tür zu einem Gang öffnete, der von der Bühne des großen Saals über die Küche ins Freie führte. Auch diesen Weg prägte sie sich ein.
    »Beeindruckend«, sagte Samson. »Schwer vorzustellen, wie Shakran das schaffen will.«
    »Er weiß es. Er hat die Schwachstelle gefunden, die wir nicht kennen. Vielleicht ist er schon hier«, sagte Ann leise über Funk. »Wie sieht's aus, Agent Edwards? Sind unsere beiden Ehrengäste schon unterwegs?«
    »Ja. Die beiden Präsidenten werden in etwa neunzig Minuten eintreffen. Die ersten Gäste werden innerhalb der nächsten zehn Minuten erwartet.«
    »Es geht los«, sagte Samson.
    Mark nickte nur. Er hatte ganz plötzlich einen trockenen Mund.

106
 
    M ason sah seinen Kollegen mit gespielter Besorgnis an. Stonehard hatte sich gegen die Mauer gelehnt. Er war blass. Und er hatte Schwierigkeiten, zu atmen. »Was ist los mir dir?«
    »Nichts«, flüsterte Stonehard. Mason konnte ihn kaum verstehen. Stonehard suchte hektisch in seinen Taschen, bis er die kleine Spraydose fand. Erleichtert führte er sie zum Mund und drückte auf das Ventil. Nichts. Die Dose war leer.
    »Was ist?«, fragte Mason.
    »Ich ... habe ... dir doch gesagt ...« Stonehard keuchte.
    »Ah, richtig ... leichtes Asthma. Du hast aber gesagt, es würde dich bei der Arbeit nicht behindern.« Bis jetzt lief alles wie am Schnürchen. »Verstehe nicht ... Auto ... anderes Spray ...« Stonehard sah Mason hilfesuchend an. »Wenn das ... herauskommt ... lande ich im ... Innendienst ... Hilf mir ...«
    Mason lächelte und klopfte ihm auf die Schulter. »Mach dir keine Gedanken. Wofür sind Freunde da?«
    Mason wandte sich über Funk an Firster. »Mason hier. Stonehard und ich melden uns für zehn Minuten ab.«
    »Warum?«, fragte Firster. Er klang genervt.
    »Er hat seine Weste im Auto gelassen.«
    Stonehard warf Mason einen bösen Blick zu. Mason zuckte mit den Schultern, als ob er sagen wollte, irgendeine Erklärung musste ich doch geben.
    »Das ist schon das zweite Mal! Wenn er es noch mal vergisst ... Okay. Haben Sie die Außenkontrolle abgeschlossen?«
    »Ja. Wir sind in zehn Minuten wieder da.«
    »Okay. Zehn Minuten.«
    Mason sah zu Stonehard hinüber. Schweißperlen standen auf dessen Stirn. Er hyperventilierte.
    »Dann wollen wir mal.«
    Stonehards Van stand auf dem Parkplatz hinter dem Haus. Unweit des Kommandoanhängers. Ein paar Kollegen sahen Stonehard seltsam an, sagten aber nichts, als Mason abwinkte. Stonehard holte mit zitternden Fingern seine Schlüssel heraus, der Wagen piepste. Er wollte die Beifahrertür öffnen, aber Mason zog die Seitentür auf.
    »Hier.«
    »Aber ...« Erstaunt sah Stonehard in sein eigenes lächelndes Gesicht. Plötzlich spürte er einen Schubs von hinten. Er taumelte nach vorn, gleichzeitig zogen ihn starke Arme in seinen eigenen Van. Er versuchte noch, an seine Waffe zu kommen, dann fühlte er einen dumpfen Schmerz an der
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