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SGK336 - Odem des Pestmonsters

SGK336 - Odem des Pestmonsters

Titel: SGK336 - Odem des Pestmonsters
Autoren: Larry Brent
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flacher.
Die Bäume wichen zurück. Schwarz hob sich die Silhouette der kleinen Stadt vom
Horizont ab.
    Das Bild, das Kunaritschew sah, würde er sein
Lebtag nicht vergessen.
    Über der freien Landschaft bewegte sich der
gigantische Kopf. Er kam aus Richtung Stadt, war eher dort angekommen als sie.
Nur wenige Meter über dem Boden glitt wie eine Windhose die wirbelnde
Wolkenmasse mit dem Ausdruck eines furchtbaren Antlitzes.
    Dunkle Gestalten liefen schreiend über das
Bild und versuchten dem saugenden Maul zu entkommen, dessen Pesthauch über den
Boden strich, Menschen zu Skeletten machte und sie sich als Nebelsubstanz
einverleibte, um sein Volumen noch zu vergrößern.
    Am Himmel über dem freien Gelände zwischen
dem Wald und der Silhouette Glendons jagten Düsenjäger im Tiefflug über die
Landschaft.
    Maschinengewehrsalven ratterten, Raketen
wurden in die Titanenwolke geschossen, Napalmbomben abgeworfen. Die
Verstärkung, die Larry Brent und Morna Ulbrandson in Anbetracht der Ereignisse
massiv angefordert hatten, erwies sich dennoch als ein Schlag ins Wasser.
    Auf der Straße aus Richtung Glendon näherten
sich mehrere Fahrzeuge. Es waren Polizeiwagen und ein knallroter Lotus mit
Larry Brent am Steuer.
    Iwan bremse. Auf der gegenüberliegenden Seite
hielt Larry. Mit ihm im Auto saßen Morna Ulbrandson und Sharon Amroon.
    Die Freunde riefen sich ein paar Worte zu,
die im allgemeinen Lärm untergingen.
    Mit herkömmlichen Mitteln, so sahen sie
voller Entsetzen, war dem Ungetüm nicht zu Leib zu rücken. „Clay Morrisons der
seine Veränderten auch aus dem Krankenhaus von Glendon geholt hatte, ohne daß
jemand es verhindern konnte, war inzwischen zu einem übermächtigen.; Gebilde geworden. Unter" 1 ihm wirkten die Häuser und die
Landschaft wie winziges Spielzeug-Terrain.
    Der Titanen-Kopf beherrschte alles.
    »Wir müssen von hier verschwinden !« brüllte Larry.
    Nur die Flucht konnte sie noch vor dem
Ungetüm retten.
    Iwan wollte den Gang einlegen, da sah er
Gloria Dickens.
    Sie hatte den Wagen verlassen und ging über
das Feld neben der Straße, dem Wolkentitan genau entgegen!
    »Gloria!« Iwans Stimme überschlug sich. Er
stürzte aus dem Wagen. Gloria Dickens reagierte nicht und war wie in Trance.
    Auch Larry sprintete über die Straße.
    »Sie ist verloren«, keuchte er. »Wenn sie „ihm“
nicht zum Opfer fällt - dann den Bomben und dem Feuer...«
    Noch zehn Schritte trennten sie von der
Davongehenden. Das schwarze Gesicht türmte sich wie ein Gebirge über ihr auf.
    Da blieb Gloria Dickens plötzlich stehen,
Kunaritschew packte seinen Freund am Arm und hielt ihn fest, als er sah, daß
auch das Gebilde in der Bewegung verharrte.
    »Ich glaube, sie hat Kontakt mit ihm ...«,
flüsterte er erregt. »Entweder sie schafft es - oder wir gehen alle vor die
Hunde. Dann Gnade Gott allen, die noch in den Sog des Pestodems geraten!«
    Dann sahen es alle ...
    Das riesige Gebilde türmte sich über Gloria
Dickens auf. Einen Moment schien es, als wollte das unheimliche Maul sie
ansaugen und verschlingen.
    Aber was war das?
    Der Wolkenberg trieb höher und ließ Gloria
und sie ungeschoren.
    Das titanenhafte Antlitz wurde schneller,
stieg über die Dächer und verschwand in den Wolken - wurde kleiner und entzog
sich schließlich ihren Blicken. Vier Tornado-Düsenjäger stiegen in den dunklen
Himmel, verfolgten das unheimliche Ding auf seinem Flug in die Stratosphäre und
mußten dann Zurückbleiben, während die schwarze Wolke in die dünnsten
Luftschichten vordrang und schließlich in den Weltraum glitt.
    »Gloria«, wisperte Larry Brent, »sie hat es
vollbracht... sie hat ihn überzeugen können, daß sein Platz hier nicht sein
kann, daß seine Art zu leben notgedrungen für andere den Untergang bedeuten muß
...« Er lief los. Iwan blieb an seiner Seite.
    »Sie haben’s geschafft, Towarischtschka !« jubelte der Russe.
    Sie kamen beide bei ihr an.
    »Es ist ein Leben«, sagte Gloria Dickens mit
unendlich schwacher Stimme, »das eine mentale Basis hat... wie immer es auch
geartet ist. Mit der gleichen paranormalen Kraft, die es durch Clay nutzte -
Stromausfall, Veränderung der Bodenstruktur - habe ich ihn zurückgezwungen. Er
hat nicht einsehen wollen, daß hier... sein Platz nicht ist. Ich habe ihn
gezwungen, gezwungen... ja...« Sie lachte noch mal leise auf. Dann brach sie
zusammen. Larry und Iwan fingen sie fast zur gleichen Zeit auf.
    Ihr Körper war leicht wie eine Feder, und als
sie die Reglose aufrichten
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