Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens

SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens

Titel: SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
breiten Mauerrand der Brücke.
    Der Tote lag genau vor ihm im Wasser,
mit dem Rücken nach oben. Ein großer roter Blutfleck befand sich in seinem
weißen Hemd. Es war durchstoßen wie der Rücken. Von hinten durch das Herz.
     
    *
     
    McCraines Ankunft brachte alles ins Rollen und stieß
doch schnell nach Bergung der Leiche an eine Grenze.
    Keiner wollte etwas gesehen und gehört
haben.
    McCraine führte in dem alten Trakt pausenlos Verhöre
durch, während der Sergeant draußen bei der an Land gezogenen und mit einer
Plane abgedeckten Leiche saß und auf die Ankunft des Spurensicherungstrupps aus Ballina wartete.
    Der Inspektor hörte sich alle
Darstellungen genau an.
    Jeder Anwesende war praktisch
Tatverdächtiger. Aber welchen Grund sollten diese bunt zusammengewürfelten
Leute haben, einen ihnen vollkommen fremden jungen Menschen zu beseitigen?
    Kevin Thomas war nachweislich allein
in einer Nische zurückgeblieben.
    Als alle Verhörten von McCraine in den Speisesaal entlassen worden waren, sah er
sich den Tatort genauer an.
    Inzwischen war Verstärkung aus Ballina eingetroffen. Auch ein Krankenwagen. Jennifer Trawl
war nach der Mitteilung, daß ihr Verlobter offensichtlich ermordet worden war,
zusammengebrochen und hatte bisher nicht wieder das Bewußtsein erlangt.
    McCraines Gesicht wirkte versteinert. Man sah dem
Inspektor förmlich die Konzentration an.
    Sein Denken führte zu nichts.
    In den Aussagen der verdächtigen
Personen war zum Ausdruck gekommen, daß eigentlich niemand etwas mit dem Mord
an Kevin Thomas zu tun haben konnte. Die Zeugen entlasteten sich gegenseitig.
Außer Kevin Thomas war niemand abwesend gewesen.
    Kam nur die Verlobte selbst in Frage!
Sie war mit Thomas zuletzt zusammen gewesen .
    Sie konnte ihn getötet haben.
    Aber womit und wie vor allem hatte sie
dann die Leiche verschwinden lassen, die sicher unprogrammgemäß von den Fluten
des Sees weggeschwemmt worden war?
    Sean McCraine klopfte die dicke Mauer ab. Er lauschte aufmerksam auf den dumpfen Klang.
Dahinter gab es keine Hohlräume. Dies wurde ihm auch von Mrs. Hampton, die ihn
begleitet hatte, bestätigt.
    Irgendwie aber mußte die Leiche
beseitigt worden sein!
    Es stand auch fest, mit welcher Waffe
der Mord verübt worden war. Aller Wahrscheinlichkeit nach mit einer Lanze oder
einem Speer. Ein Instrument, das sich nicht so leicht verbergen ließ.
    Ein Dolch, nicht mal ein Schwert, kam
als Tatwaffe in Frage.
    Als McCraine mit der schweigsamen und blassen Sioban Hampton die
klobigen Stufen nach oben ging, streifte sein Blick unwillkürlich die schwere
Hellebarde, die in der eisernen Hand der Ritterrüstung steckte.
    »So ein Ding könnte es auch gewesen
sein«, murmelte er. »Ich verstehe nicht, wieso…« Abrupt unterbrach er sich. Sioban Hampton sah, wie der Inspektor förmlich
zusammenzuckte, als er seine Hand nach der Waffe ausstreckte, die dunkle Klinge
und anschließend den Schaft unmittelbar darunter berührte. »Blut !« Seine Finger waren rot verschmiert. »Ich scheine heute
meinen besonderen Glückstag zu haben«, sagte er in einer Anwandlung von
Sarkasmus. »Ich entdecke auf Anhieb die Leiche, finde die vermutliche Tatwaffe
– und doch werden meine Fragen immer mehr .«
     
    *
     
    Die Stimmung war nicht ganz so wie
sonst, obwohl die Gastgeber das gleiche Ritual durchführten.
    Der Speisesaal war groß. An der
langen, festlich gedeckten Tafel saßen einige Hausgäste und jene amerikanische
Reisegruppe, die nur für die Besichtigung des hochherrschaftlichen Hauses und
das Candlelight -Dinner angemeldet waren.
    Der lange Tisch ragte mit dem vorderen
Ende in eine Fensternische. Durch die kleinen Quadrate der Sprossenfenster
hatte man einen wunderschönen Blick auf den gepflegten englischen Rasen, die
blühenden Blumenbeete und die alten, dicht stehenden Bäume, die jenseits des Rasens
begannen.
    Draußen war es schon dunkel. Vom See
her schoben sich graue Nebelschleier über den Rasen. Man spürte und sah bereits
das Ende des Sommers.
    Auf dem Tisch standen in schweren,
massiv silbernen Ständern rote Kerzen. Ein Koch, eine Küchenhilfe und die
Schloßherrin Sioban Hampton bedienten die Gäste. Sioban Hampton trug einen langen, schwarzsamtenen Kaminrock
und eine weiße Spitzenbluse. Das schwarze Haar und die braune Haut kamen dabei
im Kontrast besonders gut zur Wirkung.
    Links neben der Fensternische,
ebenfalls in Höhe des Tisches, stand eine nicht minder hübsche Frau, die eine
Schwester von Sioban Hampton hätte sein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher