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SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens

SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens

Titel: SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens
Autoren: Larry Brent
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auch kein Interesse mehr, ihn zu suchen. Der Letzte, der
dies versuchte, der den Fluch mißachtete, war John Donald Hampton, der 1954
starb. Fast auf die gleiche Weise wie jener Fremde heute abend. Nur mit einem
kleinen Unterschied.«
    »Und worin liegt der ?«
    »John Donald Hampton lag in der Nische
− der Amerikaner verschwand auf rätselhafte Weise .«
    »Haben Sie eine Erklärung dafür ?«
    »Nein, wie sollte ich. Die Wege
ruheloser Geister sind unergründlich. Am besten ist, man läßt sie in Ruhe .«
    »Genau das habe ich nicht vor .«
    Und daß McCraine es ernst meinte, bewies er, als er wenig später Sioban Hampton seinen Wunsch nannte. »Wenn Sie es irgendwie ermöglichen könnten, mir
ein Zimmer für die Nacht zur Verfügung zu stellen, wäre ich Ihnen sehr dankbar,
Madam. Ich möchte hier bleiben und mich umsehen. Vor allem im Stollen,
vielleicht taucht der Geist des seligen Fitzpatrick John Mahon noch mal auf, wer weiß .«
    »Tun Sie es nicht«, entgegnete Sioban Hampton. Das Gespräch fand unter vier Augen statt.
»Verschieben Sie das, was Sie vorhaben, auf die Tagesstunden. Dann gehen Sie
kein Risiko ein .«
    »Glauben Sie denn auch an den Fluch ?« Er war verwundert.
    »Wenn man einige Jahre hier lebt,
Dinge sieht und hört, für die es keine Erklärung gibt − ist es da ein
Wunder ?«
    »Ich hätte gern noch Ihren Gatten und
die anderen Familienangehörigen gesprochen, Madame«, sagte McCraine plötzlich. »Und wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich gern von hier aus noch
meine Frau anrufen. Sie erwartet mich zurück. Ich muß ihr irgendwie beibringen,
daß ich in dieser Nacht nicht mehr nach Hause komme. Es ist das erste Mal, ich
weiß nicht, wie sie es auffaßt .«
    Ein flüchtiges Lächeln spielte um die
Lippen der rassigen Frau. »Sie wird Verständnis dafür haben, wenn Sie erklären,
daß es rein geschäftlich ist. Außer meinem Mann ist kein weiteres
Familienmitglied im Haus, Inspektor. Es gibt auch nur noch einen Onkel. Der
befindet sich zur Zeit auf Safari in Afrika. Er ist begeisterter Großwildjäger.
Wenn Sie bei all Ihrer Arbeit mal die Gelegenheit finden sollten, einen Blick
in das Jagdzimmer zu werfen, werden Sie einige großartige Trophäen bewundern
können.
    Mein Mann ist im Moment wohl kaum zu
sprechen. Er schläft bereits. Es ging ihm schon den ganzen Tag nicht gut. Er
hatte anhaltende Schmerzen. Es wäre besser, wenn Sie ihn morgen früh befragen
würden, obwohl ich ein Verhör meines Mannes geradezu für unsinnig halte. Er hat
den ganzen Tag sein Zimmer nicht verlassen. Das können Ihnen mehrere Personen
− einschließlich ich – bezeugen .«
    »Oh, nein, so meinte ich das nicht«,
sagte McCraine rasch. »Sie haben mich mißverstanden.
Ihr Gatte ist − wie alle anderen − sicher über jeden Verdacht
erhaben. Ich hätte mich nur gern ganz speziell über einige Dinge unterhalten,
die das Schloß selbst betreffen .«
    »Das können Sie sicher. Morgen. Und
wahrscheinlich kann auch ich Ihnen einige wichtige Fragen beantworten. Ich lebe
schließlich lange genug hier, um einiges zu wissen. Ein Zimmer steht Ihnen
selbstverständlich zur Verfügung, Inspektor. Für Freunde und Bekannte haben wir
stets einen Raum frei, den wir nicht offiziell vermieten. Ich werde dafür
sorgen, daß alles in Ordnung gebracht wird. Telefonieren können Sie vom
Restaurant aus .«
    Das lag in einem ehemaligen
Rittersaal, der für diesen Zweck umgebaut worden war. Gewölbedecke,
Kerzenlicht, schummrige Ecken, klobige Tische, Humpen, aus denen Bier und Wein
getrunken wurde. Burgfräulein bedienten.
    Das Restaurant lag in der ersten
Etage.
    Auf halbem Weg durch den Korridor
trennten sich die Wege McCraines und der jungen
Schloßherrin.
    Sioban Hampton wollte noch etwas erledigen und dann
in ihre Privaträume zurückgehen, die im andern, dem jüngeren Trakt des Castle
lagen.
    Ein schmaler Korridor zweigte von dem
breiten Hauptgang ab und führte auf eine Treppe zu, auf der man auf eine Art
Empore gelangte. Dort gab es eine breite Tür, durch die auf kürzerem Weg ein
Seitenflügel zu erreichen war. Dem Publikumsverkehr stand dieser Weg nicht
offen.
    Sean McCraine wollte gerade die breite Treppe nach oben gehen, als er ein Krachen, Bersten
und Splittern und einen markerschütternden Schrei hörte.
    Sioban Hampton!
     
    *
     
    Er warf sich augenblicklich herum.
    So schnell er konnte, lief er den Weg
bis zur Abzweigung des Ganges zurück.
    Was er sah, ließ das Blut in seinen
Adern gefrieren.
    Sioban
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