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SGK284 - Nacht im Horror-Hotel

SGK284 - Nacht im Horror-Hotel

Titel: SGK284 - Nacht im Horror-Hotel
Autoren: Larry Brent
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immer wieder von der Falle angelockt... manchmal sehen
sie sogar Autos vor dem Gebäude parken, obwohl keine da sind ... die Täuschung
ist perfekt, um immer neue Opfer in Louis de Calenques Arme zu treiben ... Dies ist ein Ort des Grauens, außer de Calenque ist niemand mehr im Hotel...«
    »Sie irren, Glenda! Denken Sie nur an
den Hotelportier ...«
    Die Frau schüttelte den Kopf. Das
lange, tizianrote Haar umschmeichelte
    ihr schönes, ausdrucksvolles Gesicht.
»Irrtum! Ob Hotelportier... ob Ober ... ob es sich um die Frauen handelt, die Calenque in seiner Gier nach Leben tötete... ob es die
unheimliche Masse ist, das zu Fleisch gewordene Böse,
das in den Mauern hockt, jede Ecke, jeden Winkel des Hotels erfüllt, das ein
Nistplatz des Unheils geworden ist...«
    »Glenda !« entrann es Brents Lippen; in dem PSA-Agenten stieg eine schlimme Ahnung auf.
    »Alles ist eine Person - ist Louis de Calenque ! Jeden, den er tötete, wurde er selbst... und wir
müssen uns beeilen, dass es ihm nicht zu guter Letzt
auch noch gelingt, uns in sein unheimliches Panoptikum mit einzubeziehen... er
liegt auf der Lauer, er rüstet zum Angriff. Im Moment bin ich - mit der
geistigen Hilfe Marcels - noch in der Lage, den Angriff abzuwehren. Wie lange
ich die Kraft aufbringen kann, weiß ich nicht... befreien Sie Marcel, Larry,
wie er es gewünscht hat - und dann lassen Sie uns auf dem schnellsten Weg
verschwinden ... ehe es zu spät ist...«
     
    *
     
    In der Tasche trug er bei sich, worum
Glenda McCloy ihn vor der Abreise gebeten hatte:
Hammer und Meißel.
    Damit machte er sich an die Arbeit. Er
klopfte die Mauer auf. Es handelte sich um weichen Stein, der sich gut
entfernen ließ. Hinter der Wand gab es einen Hohlraum. Darin stand eine Leiche.
    Larry Brent legte Brust und Arme frei.
Der Tote stand aufrecht, er war in Tücher eingewickelt wie eine Mumie.
    Während der Agent in fieberhafter Hast
unter dem medialen Schutz seiner Begleiterin weiterarbeitete, stellte er Fragen
nach dem Verbleib Claudine Solettes und Iwan
Kunaritschews.
    »Ich weiß es nicht, Larry ...«
    »Sie sind hier, müssen hier sein !«
    »Ich kann ... nichts feststellen ...
die Macht Louis de Calenques verstärkt sich ... er wird
kommen ... bald . . . wir müssen... uns beeilen ...« Ihre Stimme klang leidend.
    Kaum waren ihre Worte verhallt, da
machten sich die knisternden, raschelnden Geräusche im Mauerwerk wieder
bemerkbar. Lauter, verstärkt diesmal ... Stimmengemurmel und ein blubberndes
Geräusch, als ob in einem Sumpf Blasen aufsteigen würden, mischten sich
darunter.
    Risse und Spalten entstanden in der
Decke und im Mauerwerk.
    Die Bodenklappe neben Larrys Füßen
öffnete sich mit dumpfem Knall. Einige Steine aus der Wand kullerten in die
Tiefe. Ein Stockwerk tiefer krachte es, als eine Vase zerschmettert wurde.
    Der Boden unter den Füßen der beiden
Menschen begann zu wanken. Aus der Tiefe kamen dumpf polternde Laute. Sie
hörten sich an, als ob jemand von innen gegen eine Kiste schlüge. Dann folgte
ein Fluch von markiger Stimme.
    »Iwan!« Brent fuhr wie elektrisiert
zusammen. »Ich bin sofort zurück, Glenda...«
    »Seien Sie vorsichtig... beeilen Sie
sich !« Ihre Stimme war nur noch ein Hauch. »Die Welle
der Vernichtung formiert sich und wird uns alle ins Verderben reißen ... mit
jeder Minute, die vorgeht, gewinnt Louis de Calenque an Kraft, mit jeder Minute, die wir dem Abend näherkommen, denn die Nacht ist
sein Metier...«
    Larry ließ Hammer und Meißel zurück,
kletterte schnell die Sprossen in die Tiefe, gelangte in das Kellergewölbe mit
den Schrankkoffern und sah die Toten, aber auch jemand, der sich aus einem Sarg
wie von den Toten erhob.
    »Brüderchen!«
    »Towarischtsch?!« Iwans Stimme klang
schwach. Der Russe taumelte wie ein Neugeborenes über den Sargrand .
Larry war ihm behilflich. »Da wollte mich einer fertig machen, aber er hat wohl
zu lange gezögert, und das scheint mir schließlich wieder mal bekommen zu sein
...«
    »Was ist mit Claudine ?«
    Larry sah sich den unheimlichen
Friedhof im Keller des alten Hotels an. »Sie ist hier im Haus gewesen, nicht
wahr ?«
    »Sie... muss es noch sein ... ihr Wagen steht noch vor dem Hotel...»
    Iwan taumelte mit, als Larry die Suche
nach der vermissten Französin begann. Er riss alle Türen auf und sah in jedem Korridor nach, während
das Haus unheimlich zu schwanken begann. Krachend bildeten sich Risse. Verputz
und loses Gestein bröckelten herab.
    Sie mussten ’raus hier! Die
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