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SGK284 - Nacht im Horror-Hotel

SGK284 - Nacht im Horror-Hotel

Titel: SGK284 - Nacht im Horror-Hotel
Autoren: Larry Brent
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werden wir wohl nicht mehr haben ... tun es im
Notfall auch zwei Einzelzimmer ?«
    »Wenn es sein muss ,
ja.. , wenn nicht, wäre es mir lieber. Wir sind erst
seit zwei Jahren verheiratet...«
    »Verstehe, Monsieur«, entgegnete der
Concierge mit maliziösem Lächeln. Er blätterte lebhaft in seinem Buch. Dann
zuckte er die Achseln.
    »Zehn Minuten früher, Monsieur, und
ich hätte noch etwas für Sie tun können. Es sind gerade noch zwei Einzelzimmer
frei, wie ich bereits sagte ...«
    »Wir nehmen sie .«
    »Da ist noch etwas, Monsieur .«
    »Ja, bitte?«
    »Die Zimmer liegen nicht auf einer
Etage...«
    Constanze verdrehte demonstrativ die
Augen.
    »Weitere Überraschungen gibt es sonst
nicht ?« fragte sie spitz. »Nicht, dass es eventuell zu meinem Zimmer eine Verbindungstür gibt ?«
    »Madame!« Der Mann hinter der
Rezeption sah erschrocken aus.
    Constanze Delibre lachte, und da erst merkte er, dass sie sich einen
Scherz erlaubt hatte.
    Sie nahmen die beiden angebotenen
Zimmer. Weiterfahren wollte keiner von ihnen.
    Der Portier selbst bot sich an, das
Gepäck nach oben zu tragen.
    Frederic Delibre lehnte dankend ab. »Das schaff’ ich schon allein. Vielen Dank!«
    Die Treppen waren steil und von der
ersten Etage an scharf gewunden. An den Wänden klebten alte Tapeten. Alles hier
drin wirkte sehr alt, düster und geheimnisvoll.
    Constanze Delibre rümpfte die Nase. » Bisschen unheimlich, findest du
nicht auch ?« fragte sie unvermittelt. Sie ging ihrem
Mann voran. Die Stufen unter ihren Füßen knarrten trocken.
    »Ungewöhnlich, würde ich sagen...
unheimlich ist nicht das richtige Wort«, erwiderte Frederic hinter ihr.
    Sie zog die Schultern hoch. »Ich
jedenfalls find’s unheimlich. Allein brächten mich keine zehn Pferde dazu, in
diesem Haus zu übernächtigen ...«
    »Jetzt übertreibst du aber .«
    Unwillkürlich musste Frederic Delibre an die erste Zeit nach der
Eheschließung mit Constanze denken: Erst die Flitterwochen in Frankreich und
Spanien, dann die anderen großen Auslandsreisen, die sie unternommen hatten. In
jedem neuen Hotel machte die junge Frau ähnliche Bemerkungen. Gebäude
enthielten Stimmungen, konnte sie annehmen oder ablehnen, und sie behauptete
von sich sagen zu können, dass sie die Gabe hätte -
zu erkennen, ob Menschen in diesem oder jenem Haus glücklich oder unglücklich
gewesen waren.
    Frederic fand, dass sie leicht überspannt war, sagte jedoch nichts. Es war eben ihre Art,
übersensibel zu reagieren und die Dinge zu übertreiben.
    »Ist doch mal was anderes«, grinste
er. »Nach zwei Ehejahren schlafen wir das erste Mal getrennt .«
    Sie begannen plötzlich zu scherzen,
und die trübe Stimmung, die anfangs aufkommen wollte, wurde im Keim erstickt.
    Constanze Delibre öffnete die Tür ihres Zimmers. Es war klein und bescheiden eingerichtet.
    Frederic legte den Koffer auf die
dafür vorgesehene Bank.
    »Feudal hast du’s hier. Mal sehen, wie
meine Bude aussieht. Madame«, sagte er dann plötzlich und deutete ein
ehrerbietendes Nicken an, »darf ich Ihnen den Vorschlag machen, Sie später in
das elegante Restaurant einzuladen und mit mir zu speisen ?«
    »Was? Du willst noch essen? Ich denke,
du bist hundemüde ?«
    »War ich. Jetzt bin ich munter. Aus
dem Lokal hat’s eben so verführerisch
    geduftet. Ich bring’ nur rasch die
Koffer nach unten, binde mir ’ne Krawatte um und hol’ dich dann ab...«
    »Nicht nötig. Ich komme von selbst.
Ich hänge die Kleider in den Schrank, mache mich ein wenig frisch und komme
dann ’runter. Treffen wir uns so wie früher .« Constanze lachte.
    »Aber wenn’s geht, nicht so unpünktlich
wie früher. Nicht, dass du auf die Idee kommst, lange
zu baden...«
    Sie deutete auf das winzige
Waschbecken neben dem Bett. »Das dürfte wohl ein bisschen klein für diesen Zweck sein. Ich habe nicht die Absicht, mir den Hals zu
verrenken. Die Toilette liegt am anderen Ende des Korridors, habe ich schon
gesehen. Aber damit werden wir auch fertig. - Bis nachher, Frederic!«
    An der Tür gaben sie sich einen Kuss .
    Frederic Delibre stieg die schmalen Stiegen wieder nach unten. Kein Mensch kam ihm entgegen.
    Es schien, als wären sämtliche Gäste
seit dem Eintreffen von Constanze und Frederic Delibre fluchtartig in ihren Zimmern verschwunden.
    Der Mann aus Paris musste unwillkürlich grinsen, als ihm dieser Gedanke kam. Doch er dachte dann nicht
weiter darüber nach ...
    Eine Etage höher drückte seine junge
Frau die Tür ins Schloss und legte den
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