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SGK284 - Nacht im Horror-Hotel

SGK284 - Nacht im Horror-Hotel

Titel: SGK284 - Nacht im Horror-Hotel
Autoren: Larry Brent
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den anderen um
Haupteslänge überragte, blickte über dessen Schultern in das finstere Zimmer.
    »Es brennt nicht mal Licht«, sagte der
Ober und schaltete ein. »Das ist mal seltsam«, fügte er hinzu.
    Delibre wusste sofort, was er damit meinte, als das Licht aufflammte.
    »Ihr Gepäck — ist weg !« Frederic Delibre sagte es mit
einer Stimme, die ihm selbst fremd war und ihn erschreckte.
    Das war ein Traum, das konnte niemals
die Wirklichkeit sein!
    Der Ober warf dem Gast einen seltsamen
Blick zu, als Delibre an ihm vorbeieilte, jegliche
Beherrschung fahren ließ und zuerst die Türen des großen, wuchtigen Schrankes aufriss . Vielleicht hatte Constanze in dem ihr eigenen Ordnungssinn das Gepäck in den Schrank gestellt,
weil das Zimmer so klein war...
    Nein ... auch der Schrank war leer!
Das ganze Zimmer machte einen tristen, öden Eindruck und wirkte kühl, als hätte
hier seit langem kein Mensch mehr gewohnt.
    Etwas eigentümlich Fremdes,
unbeschreiblich Bedrohliches hing in der Luft, ohne dass Frederic es begründen konnte. Er fühlte es einfach ...
    Er riss ohne
ersichtlichen Grund die grobgestrickte Tagesdecke weg, die über dem Bett lag.
Dabei war deutlich zu sehen, dass niemand darunter
lag.
    Delibre lief auch zum vorderen Ende des
Raumes und zerrte den dunkelbraunen Velourvorhang zur Seite. In der
zugemauerten Fensternische dahinter gab es auch keinen Hinweis dafür, dass Constanze Delibre ihr Gepäck
hierher geschafft hatte. Von ihr selbst fehlte nach wie vor jede Spur.
    Schweiß perlte auf Delibres Stirn.
    Er verstand die Welt nicht mehr.
    »Gestatten Sie eine Frage, Monsieur ?« begann in diesem Moment der Ober zaghaft.
    » Qui , bitte
...«
    »Hatten Sie— vielleicht Streit... mit
Ihrer Frau ?«
    Delibre glaubte, nicht recht zu hören.
    »Wie kommen Sie denn darauf ?«
    »Frauen nutzen manchmal besondere
Gelegenheiten, um heimlich zu verschwinden .«
    Der Ober sagte es in aller Ruhe, als
handele es sich um die natürlichste Sache der Welt.
    »Das ist eine Dreistigkeit, eine
Frechheit ohnegleichen !« entfuhr es Delibre . Zornesröte schoss in
sein Gesicht. »Was erlauben Sie sich eigentlich, wie können Sie es überhaupt
wagen, so etwas auszusprechen? «
    Am liebsten hätte er den Mann am
Kragen gepackt und durchgeschüttelt. Er beherrschte sich jedoch.
    »Pardon, Monsieur! Ich wollte Sie
nicht beleidigen ... aber ich suche - wie Sie - nach einer möglichen Erklärung
...«
    »Meine Frau läuft nicht davon...«
    »Aber wo ist sie dann ?«
    »Das weiß ich auch nicht !«
    Er wirkte nervös, fahrig und
zermarterte sich das Gehirn, was Constanze veranlasst haben könnte, das Zimmer heimlich zu verlassen.
    Sie hatte sich nur ein wenig frisch
machen wollen ...
    Dabei war nicht mal das Waschbecken
benutzt. Unmittelbar nach ihrer Ankunft in diesem Raum musste etwas eingetreten sein, das Constanze veranlasst hatte, fluchtartig das Zimmer zu verlassen. Freiwillig - oder unfreiwillig? Das
war eine sehr wichtige Frage.
    »Ich möchte sofort den Geschäftsführer
sprechen«, verlangte Frederic Delibre mit belegter
Stimme. »Falls es so etwas hier gibt...«
    Hastig verließ er das Zimmer. Er war
innerlich aufgewühlt, verärgert und wünschte die ganze Welt zum Teufel...
    Constanze lief nicht davon ... da war
etwas passiert! Ein Unglücksfall - oder ein Verbrechen?
    Er war entschlossen, die Polizei
einzuschalten, wenn das Gespräch mit dem Geschäftsführer nichts Einleuchtendes
einbrachte...
    Nervös zündete er sich eine Zigarette
an, machte nur einen einzigen Zug, warf sie zu Boden und trat die Glut aus.
    Delibre ging in das menschenleere Restaurant
und hoffte noch immer, dass alles nur ein Irrtum war
oder Constanze sich einen Scherz erlaubt hatte, der die Grenzen des guten
Geschmacks überschritt.
    Beinahe war er überzeugt davon, die
geliebte Frau verschmitzt lächelnd an einem Tisch sitzen zu sehen
...
    Aber das Lokal war nach wie vor leer...
    Als der Ober durch einen Hinterausgang
verschwand, um - wie er sagte - den Inhaber des »Hotel de Louis« zu
benachrichtigen, nutzte Frederic Delibre die
Gelegenheit, einen Blick aus dem Fenster zu werfen.
    Er sah die Umrisse seines Fahrzeuges
unweit der Laterne mit dem Kugelglas. Aber seltsam - außer seinem Citroën war kein weiteres Auto mehr zu sehen!
    Hatten während der letzten Minuten
Gäste das Hotel verlassen? Ihm war jedenfalls nichts aufgefallen. Er hatte auch
nicht gehört, dass ein Wagen gestartet worden wäre.
    Die Unruhe in ihm wuchs.
    Zwei Minuten
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