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SGK284 - Nacht im Horror-Hotel

SGK284 - Nacht im Horror-Hotel

Titel: SGK284 - Nacht im Horror-Hotel
Autoren: Larry Brent
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und
verpflichtet, niemand gegenüber auch nur die geringste Andeutung zu machen und
nicht zu verraten, dass er praktisch eine
Doppelfunktion erfüllte. Selbst seinem besten Freund Iwan Kunaritschew und
seiner Kollegin Morna Ulbrandson, für die er mehr empfand als nur Freundschaft,
durfte er diesbezüglich keine Andeutung machen.
    Es war wenige Minuten nach vier Uhr,
als Larry in den roten Lotus Europa stieg, der zwischen den anderen
abgestellten Wagen auf dem Parkplatz sich hervorhob wie ein achtes Weltwunder.
    Das ungewöhnliche Fahrzeug war oft
umstellt von Neugierigen und Interessenten. Die ausgefeilte Stromlinienform des
Wagens, von dem es nur einige Modelle in der Stadt gab, weckte erregte
Aufmerksamkeit. Die wäre noch größer gewesen, hätte manch einer geahnt, dass das Modell, das Larry Brent fuhr, einmalig war. Es
waren Extras eingebaut, die James Bond vor Neid erblassen ließen.
    Larry fuhr zum Broadway.
    Um diese Zeit warteten viele
unerledigte Arbeiten auf ihn im Büro des X- RAY-1. Nur kurze Zeit hielt er sich
wieder in New York auf, um dringend zu ordnende Dinge in Angriff zu nehmen, die
während seiner Abwesenheit liegen blieben . In zwei
Tagen stand bereits ein neuer Einsatz bevor, der ihn nach Bangkok brachte.
    Dort warteten schwierige Probleme auf
ihn, wenn er es richtig einschätzte.
    Doch jetzt wollte er nicht an sie
denken. Seine Fahrt zum Broadway in das » Theatre the Flowers « hatte alles andere
als einen »unangenehmen« Hintergrund.
    Seine Schwester Miriam weilte in der
Stadt. In dem Musical » My Fair Lady« sollte sie die
Hauptrolle spielen. Die Premiere war in vier Tagen. Er wäre gern dabei gewesen , doch Bangkok erforderte seine Anwesenheit.
Aber er hatte versprochen, alles daranzusetzen, um wenigstens eine der
Hauptproben mitzuerleben. Und um 17 Uhr fand eine solche statt.
    Durch einen Seiteneingang betrat er
das Theater. Miriam sah ihn kommen. Im Gegensatz zu ihm hatte sie dunkle Haare.
Ihr Gesicht wirkte fein mit der kleinen Nase und den schön geschwungenen
Lippen.
    »Larry !« freute Sie sich, als sie ihn kommen sah.
    »Miriam!« Sie fielen sich in die Arme
und küssten sich auf die Wangen.
    » Lass dich
ansehen«, sagte Brent leise mit leuchtenden Augen. Wie lange hatten sie sich
nicht mehr gesehen! Man merkte ihm an, wie glücklich
er über diese Begegnung war. Auch Miriam empfand so.
    »Gut siehst du aus«, freute er sich.
»Selbst in diesem Aufzug ...« Er lachte.
    Miriam Brent trug einen langen,
dunklen Rock, der zerschlissen war. Die Bluse war viel zu groß und zerknittert
- und doch wirkte sie anziehend darin. Miriam war als Blumenmädchen Eliza
kostümiert, als die sie auf trat.
    Miriam ließ es sich nicht nehmen,
ihren Bruder in den halbdunklen Zuschauerraum zu führen.
    »Es geht gleich los. In fünf Minuten muss ich auf die Bühne«, wisperte sie, Larry unterhakend
und fest an sich pressend. »Unser Regisseur ist ein Pünktlichkeitsfanatiker.
Wenn er sagt, dass er seinen Kaffee um vier Uhr
einunddreißig zu sich nehmen möchte, dann nicht um vier Uhr dreißig oder
zweiunddreißig ...« Sie lachte leise.
    Im Zuschauerraum waren einige Plätze
besetzt. Es handelte sich um geladene Gäste, die verstreut die Sitze in den
ersten fünf Reihen einnahmen.
    »Ganz vom, genau in der Mitte, sitzt
Glenda McCloy «, raunte Miriam ihm zu.
    »Glenda McCloy ?«
Larry hatte den Namen nie gehört.
    »Die Frau des Regisseurs. Irin, wie
er. Ein tolles Weib«, sie zog anerkennend die Augenbrauen hoch.
    »Da ich deine Schwäche für schöne
Frauen kenne, habe ich mir gedacht, dass der Platz
neben ihr geeignet ist. Sie flirtet gern... Robert McCloy ,
ihr Mann, ein sympathischer Bursche, ist gerade nicht da, gibt die letzten
Anweisungen hinter der Bühne. Glenda ist nicht nur ein Prachtexemplar der
weiblichen Gattung, sondern eine brillante Unterhalterin. Außerdem sei sie
medial begabt...«
    »Ist ja sehr interessant«, entfuhr es
Larry. »Was hat sie denn noch an Besonderheiten an sich ?«
    Miriam zuckte die Achseln. » Musst du selbst erforschen ...«, schlug sie vor.
    »Okay«, nickte er. »Ein dunkler
Zuschauerraum ist für derlei Dinge ideal. Ich werde mein Bestes tun ...«
    Miriam stellte Larry vor. Glenda McCloy hatte tizianrotes Haar, das Gesicht einer Göttin und
einen großen Mund, der Larry an die Schauspielerin Sophia Loren erinnerte. Die
gleichmäßigen Zähne der jungen Irin schimmerten wie Perlen in der Dämmerung.
Larry sah nur wenig von der schicken Frau, die sich frisch
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