Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SGK284 - Nacht im Horror-Hotel

SGK284 - Nacht im Horror-Hotel

Titel: SGK284 - Nacht im Horror-Hotel
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
schlagartig zu Bett gegangen sein?
    Nirgends hörte man eine Stimme hinter
der Tür, nirgends rauschte Wasser.
    Die Stufen knarrten unter Delibres Schritten. Er suchte das Lokal auf.
    Es war leer. Kein Mensch saß darin.
    Er wandte sich an den einzigen Ober,
der ihn freundlich grüßte.
    »Entschuldigen Sie, Monsieur ... haben
Sie die Küche schon geschlossen ?«
    »Nein, ... natürlich nicht«, erwiderte
der Mann förmlich. »Bis Mitternacht können Sie jedes auf der Karte angegebene
Gericht bestellen .«
    »Das ist aber merkwürdig ...«
    »Was finden Sie merkwürdig, Monsieur?
«
    » Dass alle
Gäste bereits gegangen sind .«
    »Es waren heute
Abend nicht viele da. Das Hotel dient hauptsächlich Durchreisenden und
Touristen zur Übernachtung. Und dann vergessen Sie bitte nicht, dass es schon spät ist. Die meisten unserer Gäste haben ihr
Essen bereits eingenommen und danach ihre Zimmer aufgesucht. Viele fahren im
Morgengrauen wieder ab ... welchen Tisch darf ich Ihnen anbieten, Monsieur ?«
    Frederic Delibre wählte einen Ecktisch, von dem aus er das Restaurant überblicken konnte.
    Unaufgefordert legte der Ober die
Karte vor.
    »Mit den Getränken warte ich noch etwas«,
sagte Frederic Delibre . »Meine Frau muss gleich herunterkommen ...«
    Diskret zog sich der Kellner zurück.
    Lustlos blätterte der Gast aus Paris
in der Speisekarte. Er ärgerte sich jetzt über seine Entscheidung, so spät noch
etwas zu essen. Allein in einem leeren Restaurant machte das keinen Spaß.
    Als er dann jedoch die angebotenen
Gerichte studierte, bekam er Appetit und hielt sehnsüchtig Ausschau nach
Constanze.
    Frauen -, dachte er, brauchen eben
doch immer länger, als sie vorher angeben. Dabei hätte es genügt, wenn sie in
ein frisches Kleid geschlüpft wäre und sich die Haare kurz geordnet hätte ...
    Eine halbe Stunde war vergangen, und
Constanze tauchte nicht auf ...
    Da bestellte sich Frederic einen trockenen
Rotwein, als Vorspeise eine Portion Weinbergschnecken und erhob sich.
    »Ich bin gleich wieder zurück«, sagte
er zu dem Ober.
    Er lief in die oberste Etage, klopfte
zunächst zaghaft, dann - als sich niemand meldete - stärker an die Tür zu
Constanzes Zimmer, und seine Wut stieg, als sich niemand meldete.
    »Constanze!« Er rief den Namen laut
genug, dass man ihn eine Etage tiefer hören konnte.
Mit harten Schlägen trommelte er gegen die Tür.
    Doch die ersehnte Frau reagierte überhaupt
nicht.
    Aus der aufsteigenden Wut wurde
plötzlich Misstrauen , dann Besorgnis.
    Da stimmte etwas nicht! Sicher war
etwas passiert...
    Die Tür war verschlossen.
    Frederic Delibre lief über den Korridor bis zum Treppenaufgang, als sich von unten her Schritte
näherten. Der Ober, der im Lokal bediente, blickte um die Ecke.
    »Was ist, Monsieur? Warum machen Sie
so einen Lärm ?« fragte er freundlich.
    »Meine Frau... da stimmt etwas
nicht...«, stammelte Delibre . »Sie ist noch auf ihrem
Zimmer - aber sie gibt keine Antwort. Ich habe schon geklopft und gerufen wie
ein Verrückter ...«
    »Einen Moment, Monsieur! Das werden
wir gleich haben. Vielleicht haben Sie sich in der Tür geirrt ?«
    Ausgeschlossen, dachte Delibre , aber er sagte nichts. Und selbst wenn es so wäre,
hätte ein anderer Gast sich beschwert. Lärm genug hab’ ich schließlich gemacht.
Aber merkwürdigerweise hat kein Mensch in den Nachbarzimmern die Tür
aufgerissen.
    Komisches Hotel... Constanze hatte
doch recht mit ihrem Gefühl.
    Der Ober verschwand und kam gleich
darauf mit einem Nachschlüssel.
    »Es ist die Tür zum Zimmer meiner
Frau. Ich werde mir doch noch die Nummer merken können«, murmelte Frederic Delibre , als der Ober, der hier Mädchen für alles zu sein
schien, den Schlüssel in das betreffende Schloss steckte.
    »Vielleicht ist Ihrer Frau nicht gut,
Monsieur«, bekam er zu hören. »Frauen werden manchmal ohnmächtig, wenn sie
überstrapaziert sind. Ich nehme an, Sie haben eine anstrengende Fahrt hinter
sich...«
    Delibre nickte nur. Er konnte sich nicht
vorstellen, dass Constanze - aus welchem Grund auch
immer - in Ohnmacht gefallen war. Es gab in seinem bisherigen Leben mit ihr
keine, vergleichbare Situation. Constanze war sehr selbstbewusst trotz der merkwürdigen Reaktionen, die sie manchmal zeigte. Sie war weder
schwächlich noch kränklich. Doch Krankheiten konnten manchmal aus heiterem
Himmel kommen ..
    Der Mann konnte es kaum erwarten, bis
die Tür geöffnet war.
    Der Ober stieß sie nach innen und trat
als erster ein. Delibre , der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher