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SGK284 - Nacht im Horror-Hotel

SGK284 - Nacht im Horror-Hotel

Titel: SGK284 - Nacht im Horror-Hotel
Autoren: Larry Brent
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wagen vergangen. Der
Inhaber war immer noch nicht zu sehen. Ebensowenig war der Ober zurückgekommen.
    Frederic Delibre löste den Knoten seiner Krawatte und den oberen Kragenknopf. Dem Mann wurde
plötzlich heiß.
    Rundum war es totenstill. Er hatte mit
einem Mal das Gefühl, der einzige Mensch im Hotel zu sein.
    Da packte ihn die Wut. Er nahm keine
Rücksicht mehr, auf nichts und niemand.
    Er begann zu rufen, zu brüllen, als
sich niemand meldete.
    »Verflucht noch mal! Bin ich denn hier
in einem Irrenhaus ?« Seine Stimme tönte laut genug
durch das Lokal und den dahinter liegenden Korridor, in dem sich die Türen zu
den Privaträumen befanden. »Warum kommt denn niemand? Hallo - ist hier denn
kein Mensch? !«
    Er packte wutentbrannt eine halbleere
Rotweinflasche, die auf dem Tresen stand und warf sie mit voller Wucht in ein
Glas- und Flaschenregal.
    Volltreffer!
    Gewaltig war der Lärm, der entstand,
als Gläser und Flaschen getroffen wurden wie die Kegel von einer Kugel.
Scherben schwirrten durch die Luft. Zwei Flaschen kippten nach vorn, schlugen
am Boden auf und platzten wie überreife Früchte. Rotwein und Kognak mischten
sich in einer braunroten Lache auf dem steinernen Fußboden.
    Frederic Delibre wusste in diesen Minuten nicht, was er tat. Er wütete
wie ein Besessener.
    Er schrie wie am Spieß und wollte auf
sich aufmerksam machen. Ihm wurde sein Verhalten offensichtlich nicht bewusst ...
    Die Atmosphäre des Hotels war
vergiftet, unheimlich, gespenstisch, sie hatte ihn ganz im Bann
. ..
    Der Druck in seinem Kopf verstärkte
sich. Delibre hielt seinen Schädel reif für eine
Explosion.
    Dann stürzte er zur Tür, durch die der
Ober vorhin gegangen war, ohne bisher zurückgekehrt zu sein.
    »Ich bin kein Clown, ich mache dieses
Theater nicht mit !« brüllte er. Er fühlte sich im
Stich gelassen.
    Nervös blickte er sich um. Er wurde
das Gefühl nicht los, von unsichtbaren Augen beobachtet zu werden. Er kam sich
vor wie ein Versuchskaninchen.
    War das eine Räuberhöhle? Waren sie
ahnungslos in die Hände pervertierter Menschen geraten, die irgendetwas mit ihnen im Schild führten?
    »Wenn ihr Constanze auch nur ein Haar
gekrümmt habt, dann geht es euch schlecht«, hörte er sich schreien.
    Der Lärm musste im ganzen Haus zu hören sein. Und doch tauchte niemand auf, um nachzusehen, was
los war ...
    Frederic Delibre eilte durch den Korridor und riss eine Tür nach der
anderen auf. Die Küche. Leer... Ihm fiel auf, dass alle Herde schon kalt waren, die Töpfe und das Geschirr fein säuberlich in
Schränken und Regalen standen. Nirgends Speisereste, kein Essensgeruch ...
    Die Toilette. Dann ein Hinterzimmer,
in dem eine uralte Lampe hing, in der eine trübe Birne brannte. Außer einem
ovalen Tisch, acht Stühlen mit hohen Rückenlehnen und einem Spiegel, der die
ganze Wand dahinter einnahm, gab es keine weiteren Einrichtungsgegenstände. Die
Rückenlehnen der Stühle waren mit dunkelrotem Brokat überzogen. Der Stoff sah
aus, als hätte ihn jemand mit Blut übergossen.
    Delibre erschrak nicht mal, als ihm dieser
Gedanke plötzlich kam.
    Der Mann aus Paris wollte schon
weiterlaufen, als ihm etwas auffiel.
    Am anderen Ende des kleinen
Hinterzimmers gab es eine weitere Tür. Die war nicht ganz geschlossen.
    In dem Moment, als Frederic Delibre sie wahrnahm, wurde sie klammheimlich zugedrückt,
als befände sich an der fraglichen Stelle ein geheimnisvoller Beobachter, der
seine Entdeckung fürchtete.
    Delibre gab sich einen Ruck, hielt den Atem
an und war plötzlich wieder der stille, überlegen handelnde Mann, der genau wusste , was er wollte.
    Langsam ging er auf die Tür zu . . .
     
    *
     
    Auf der anderen Seite des Ozeans war
es um diese Zeit später Nachmittag.
    Larry Brent warf einen Blick auf seine
Uhr, als er als » Tavern -on- the -
Green«, das berühmte Tanz- und Speiserestaurant im Central-Park von New York
verließ.
    Brent kam nicht aus dem Lokal, sondern
aus dem geheimen Hauptquartier der PSA, das zwei Etagen unter den Kellerräumen
des Gebäudes lag.
    Der sympathische Mann mit dem blonden
Haar und dem sonnengebräunten Gesicht war einer der erfolgreichsten Agenten
jener Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, unheimliche und
außergewöhnliche Verbrechen aufzuklären und nach Möglichkeit schon im Keim zu
ersticken, ehe Unschuldige in Mitleidenschaft gezogen wurden.
    Brent war gleichzeitig der geheime
Leiter der PSA. Ein mysteriöses Vermächtnis hatte ihn dazu gemacht
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