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SGK276 - Dr X - Das Gift des Vergessens

SGK276 - Dr X - Das Gift des Vergessens

Titel: SGK276 - Dr X - Das Gift des Vergessens
Autoren: Larry Brent
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grellte wie ein
Blitz in ihm auf.
    Auch er war mit dem Wasser in Berührung
gekommen! Die Spritzer am Duschvorhang! Der Kontakt war nicht sehr intensiv
gewesen - deshalb trat die Wirkung verzögert ein.
    Da half keine Flucht, kein Schreien .. . nichts und niemand konnte verhindern, dass auch er körperlos wurde .. .
     
    *
     
    Angst
schnürte ihm die Kehle zu.
    Larry Brent wirbelte um seine eigene Achse,
als müsse er instinktiv den Angriff eines Feindes abwehren.
    Aggressivität erfüllte ihn. Sie war anfangs,
unmittelbar nach dem Übergang, nicht sonderlich stark, nahm aber dann Schritt
für Schritt zu ...
    Hass auf alles, was sich »außerhalb« seiner Sphäre
bewegte, ergriff Besitz von ihm.
    Er sah sie Menschen am Strand, rings um die
Hotels versammelt, aus denen sie fluchtartig kamen. Aus einem kleinen Restaurant,
in dem fröhliche Menschen gesessen hatten, wo bei leiser Musik und Kerzenschein
appetitliche Speisen serviert worden waren, schlugen plötzlich Flammen. Das
Feuer breitete sich schnell aus. Wahrscheinlich war eine Kerze umgefallen und
hatte die Tischdecke in Brand gesetzt. Keiner der Gourmets jedoch hatte
versucht, das Feuer in seiner Entwicklung zu hemmen.
    Im Nu schlugen die Flammen durch die offenstehenden
Fenster. Feuerwehren trafen wenig später ein. Das Gebäude brannte wie Zunder,
die Löscharbeiten beschränkten sich schließlich darauf, zu verhindern, dass die Flammen nicht auf die Nachbarhäuser übergriffen.
    Brennende Menschen liefen durch die Straßen,
wurden hastig in Decken gehüllt oder mit Löschschaum angesprüht, um die Flammen
zu ersticken.
    Das alles bekam Larry Brent nur noch am Rande
mit, und es interessierte ihn eigenartigerweise recht wenig. Er stand den
Geschehnissen »außerhalb« seiner Lebensphäre seltsam
fremd und gleichgültig gegenüber.
    Er überquerte die Straße, als ein Krankenwagen
herangebraust kam. Larry Brent achtete nicht auf ihn. Das Fahrzeug war im Nu
auf der gleichen Höhe wie er. Der Fahrer konnte den körperlosen Unsichtbaren
nicht wahrnehmen. Der Wagen raste in Larry hinein. Es gab keinen Zusammenprall.
Fahrer und Passant merkten nichts von dem Zusammenstoß, der unter »normalen«
Bedingungen für den Fußgänger mit Sicherheit tödlich ausgegangen wäre.
    Unbeirrt setzte Larry seinen Weg fort.
    Das Blickfeld des Agenten war eingeengt. Zu
beiden Seiten wogten dunkle Nebenschleier und vermittelten ihm ein düsteres,
verzerrtes Abbild seiner Umwelt. Die Gegenstände waren nicht mehr wirklich für
ihn, er konnte durch sie hindurchfassen.
    Er war außerstande, mit den Menschen zu
sprechen, die noch Fleisch und Blut waren. Er konnte sie sehen und erkennen,
was sie taten, was sie sprachen ... aber sie sahen ihn nicht und wussten nichts von ihm. Er war Luft für sie!
    Zahllose Einwohner der Stadt und nicht minder
zahllose Besucher, die in den strandnahen Hotels untergebracht waren und durch
das Gift des Vergessens eine Umwandlung erfuhren wie Larry Brent, standen stumm
herum oder liefen zum Strand hinunter.
    Dort war eine Gestalt, die ihnen zuwinkte. Die
meisten sahen dieses Winken und reagierten darauf.
    Larry hatte das Gefühl, zu schweben. Er war
durch das Gift körperlich und seelisch völlig verändert. Sein Zustand war am
ehesten vergleichbar mit dem eines durch Drogen Berauschten.
    Er hatte keine Beziehung mehr zur Welt.
    Was
auch stimmte!
    Er bewegte sich in der Dimension der Toten.
Die Geister Frischverstorbener hielten sich ebenfalls eine kurze Zeit noch nach
dem Verlassen der sterblichen Hülle in dieser Region auf. Was dort auf
natürliche Weise geschah wurde durch das Gift des Vergessens künstlich und mit
Gehalt bewirkt... Die fleischliche Hülle blieb auch nicht zurück, sondern
verschwand mit Geist und Seele rückstandslos.
    X-RAY-3 folgte den Körperlosen, die sich dem
Winkenden näherten. Der deutete auf das offene Meer - und viele Veränderte
standen bereits bis zu den Hüften im Wasser, gingen weiter und versanken. Von
niemand wurde dies beobachtet oder bemerkt. Sinne der dritten Dimension nahmen
nur die bekannte Umgebung wahr. Man musste schon
selbst körperlos und unsichtbar sein, um den Zustand der Zweifachwahrnehmung zu
haben.
    Die »wirkliche« Welt der Lebenden war nur ein
dunkler Hauch, die Welt der Geister ein Zwischenreich, das sich gräulich und fahl abzeichnete und eine zweite Schicht der Wirklichkeit
zu sein schien...
    Da sah Larry die schlanke, hochgewachsene
Frau. Sie hatte langes, blondes Haar und war
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