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SGK276 - Dr X - Das Gift des Vergessens

SGK276 - Dr X - Das Gift des Vergessens

Titel: SGK276 - Dr X - Das Gift des Vergessens
Autoren: Larry Brent
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immer wollen sie noch etwas
wissen. Das macht die Begegnungen mit Ihnen besonders reizvoll«, fügte sie
sarkastisch hinzu. »So wird es uns nie langweilig, nicht wahr, Thomas ?«
    Der Mann aus Leichenteilen nickte bedächtig
und murmelte Zustimmung.
    Offensichtlich war sein Organismus noch nicht
wieder völlig regeneriert. „Thomas“ wirkte nicht so lebendig, so agil wie
sonst. Die verbrecherischen Raubzüge von Dr. X, die stets Menschenopfer
forderten, wurden von »Thomas „ unterstützt. Er übernahm wichtige Funktionen
und war nicht als Monster zu erkennen, da er sich normalerweise in die
menschliche Gemeinschaft nahtlos einfügte. Dr. X hatte in ihm einen perfekten
Diener, einen hochintelligenten Mitarbeiter, der imstande war, jede Rolle zu
spielen. Und wie ein großer Schauspieler füllte er die verschiedenen Aufgaben
aus. Dabei war Dr. X imstande, sein Aussehen der jeweiligen Rolle anzupassen.
Sie konnte „Thomas „ mit ihrer unnachahmlichen chirurgischen Technik immer ein
anderes, neues Gesicht geben.
    »Der Name des Giftes ist Yaphon «,
fuhr sie unvermittelt fort, seine Frage beantwortend. » Yaphon - das Gift des Vergessens, das aus den Blütenblättern einer Pflanze gewonnen
wird, die dort wächst, wohin nie ein Sonnenstrahl gelangen wird. Auf dem Grund
des Meeres. Und auch dort nur an ganz bestimmten Stellen. Sie ist sehr selten,
sehr kostbar - und vor allem älter als die Menschheit. Sie stammt aus den Tagen
des Anbeginns der Zeiten, als Dämonen, böse Zauberer, Feen und Götter auf der
Erde wandelten und ein Abtrünniger den Samen stahl und ihn im Meeresboden säte.
Es ist das Gift der Götter, die ihre Reisen durch die Dimensionen damit
verwirklichten. Sie konnten die Reiche der Sterblichen und Unsterblichen
aufsuchen und ihre Feinde in das Jenseits verbannen, hin zu den Toten, von wo
aus sie keine Möglichkeit mehr hatten, in die Geschicke der Sterblichen und
Unsterblichen einzugreifen .. .«
    Diese Worte der Maskierten bewiesen, dass die Dinge kompliziert lagen. Sie wusste von Geschehnissen aus fernster Vergangenheit. War die Maske, die Teil ihres
Gesichts geworden war, möglicherweise der Schlüssel zum Geheimnis ihrer
Herkunft, ihres Lebens und ihres Wissens? Unwillkürlich ging Iwan dieser
Gedanke durch den Kopf ...
    »Das Gift wirkt in jeder Erscheinungsform, ob
fest, gasförmig oder flüssig. Es ist natürlich recht mühsam, überall eine Yaphon -Blüte hinzustellen, damit sie ihren Duft
verbreitet... die flüssige Form ist die praktischste, zumal nur sehr wenig Yaphon -Konzentrat notwendig ist, um Millionen Liter von
Wasser zu verseuchen. Wer mit Yaphon in Berührung
kommt - ist ein Verlorener. Aber warum erzähl' ich Ihnen das alles? Sie sind
sehr neugierig, und ich will gern Ihre Neugier befriedigen, bevor es keine Gelegenheit
mehr für Sie gibt, sie zu stillen. Sehen wir uns doch alles aus der Nähe an.
Einem Todgeweihten soll man den letzten Wunsch erfüllen. Das ist auch gut für
Thomas...«
    »Warum ist das gut für ihn ?« Kunaritschew fühlte sich unbehaglich. Seit dem Beginn des Dialogs mit Dr. X
versuchte er, heimlich seine Fesseln zu lösen. Die Ledergurte saßen straff. Er
sah keine Chance, seine Hände frei zu bekommen.
    »Ihr seid daran schuld, dass ich Thomas einer neuen Operation unterziehen musste .
Er war diesmal schwer verletzt, und zum entsprechenden Zeitpunkt stand kein
geeignetes Spendermaterial zur Verfügung. Er ist nicht so agil, so lebhaft und
aufnahmefähig wie sonst. Aber das wird sich nun schnell wieder ändern. Dank
Ihnen ...«
    »Was
hat das mit mir zu tun ?«
    Iwan stellte sich benommen und tat so, als
bekäme er das alles nur mit halben Sinnen mit. Damit wollte er seine
Befreiungsversuche kaschieren und seine beiden Widersacher in Sicherheit
wiegen. Er ahnte sehr wohl, was Dr. X im Schild führte!
    »Eine ganze Menge, Kunaritschew«, sagte sie
mit messerscharfer, gefühlloser Stimme. »Warum soll einer von denjenigen, die
an seinem augenblicklichen Zustand schuld sind, nicht etwas zu seiner Gesundung
beitragen? Thomas braucht keine Medikamente, sondern nur ein paar Zellen aus
einer bestimmten Region des menschlichen Hirns. Ich werde etwa ein Drittel
seiner Hirnmasse durch Fremdgewebe ersetzen müssen. Da bieten Sie sich als Spender
doch geradezu an, Kunaritschew! Sie werden nachher eine Spritze bekommen und
einschlafen, und wenn Sie wieder erwachen, werden Sie gar nicht merken, dass es Sie noch gibt. Ihr Ich ist zerstört, Sie werden
kein eigenes
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