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SGK232 - Feuerhexen über New York

SGK232 - Feuerhexen über New York

Titel: SGK232 - Feuerhexen über New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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bewältigt hatte.
    Sie passierte eine Türöffnung und ging in einen großen, kahlen
Raum, der in andere mündete, die wie die Glieder einer Kette aneinander gefügt
waren., Die Durchlässe zwischen den einzelnen Räumen waren so groß, daß Larry
vermutete, hier würden irgendwann mal große Wandschränke hinkommen, die die
einzelnen Parzellen abteilten.
    Anne Joplin hatte sich nicht ein einziges Mal umgewandt. Sie ahnte
nichts von ihrem Verfolger.
    Auch jetzt blieb Larry Brent noch so weit im Hintergrund, daß er
von der FBI-Agentin nicht entdeckt werden konnte. Geschickt vermied er jedes
Geräusch, schlich sich an den kahlen Wänden entlang und war über jeden Schritt
der Dunkelhaarigen informiert.
    Anne Joplin ging wie in Trance an das gegenüberliegende Fenster
des im zwanzigsten Stock liegenden Raumes.
    Sie starrte in die schwindelerregende Tiefe.
    Kaum war der Verkehrslärm von unten zu hören. Die Menschen glichen
Ameisen, die Autos Spielzeug, das von unsichtbarer Hand bewegt wurde.
    In Anne Joplins Miene änderte sich nichts, als sie sich plötzlich
anschickte, auf die innere Fensterbank zu klettern.
    Das Fenster bestand nur aus einem Rahmen und hatte noch keine
Scheibe.
    Larry fühlte eine unsichtbare Hand sein Herz zusammenpressen.
    Die Frau hatte die Absicht, sich in die Tiefe zu stürzen!
    Der PSA-Agent zögerte keine Sekunde mehr.
    Er war ohne es zu ahnen einer Selbstmörderin gefolgt! Die ganze
Zeit über jedoch hatte er im Zusammenhang mit dieser Fremden ein ungutes Gefühl
gehabt. Nun zeigte sich, daß seine Intuition wieder mal goldrichtig gewesen
war.
    Schnell wie der Pfeil von der Sehne jagte er nach vorn.
    Noch zwei Schritte. noch einen Schritt. da konnte er nach Anne
Joplin greifen. Noch hatte sie sich nicht abgestoßen, sondern starrte nur in
die unheimliche Tiefe und kippte dann langsam nach vorn.
    Da!
    Etwas zischte durch die Luft.
    Ein Knüppel? Eine der Eisenstangen, die in Reih und Glied an der
kahlen Wand lehnten?
    X-RAY-3 wußte es nicht, und in dieser Sekunde erfuhr er es auch
nicht mehr.
    Ein harter Schlag traf seinen Hinterkopf.
    Larry Brent hatte das Gefühl, als würde ein Elefant ihn treten.
    Er stürzte zu Boden. Noch im Fallen, mechanisch nach vorn
greifend, glaubte er, die Lebensmüde von der Fensterbank zu reißen und auf den
staubigen, harten Boden des kahlen Büroraums zu holen.
    Doch es wurde schwarz vor seinen Augen, und alle Sinne erloschen.
    Anne Joplin warf nicht mal einen Blick zurück, obwohl sie das
Geräusch hinter sich vernommen hatte.
    Die FBI-Agentin kippte nach vorn und stürzte wie ein Stein in die
Tiefe, dem Erdboden entgegen, auf dem sie Sekunden später fast vor dem Eingang
zwischen China-Restaurant und Bretterverschlag des Baugrundstückes auftraf.
    Sie schrie nicht mal. Sie starb. Sie hatte sich selbst gerichtet.
    So wie die Priesterin der Gemeinschaft >Flamme der Erlösung<
es von ihr verlangt hatte.
     
    *
     
    Während auf der Straße Passanten zusammenliefen, während Frauen
ohnmächtig wurden und Auto mit quietschenden Pneus hielten, während in der
Ferne ein Streifenwagen mit heulenden Sirenen und blitzendem Rotlicht dem Ort
des Unfalls sich näherte, spielte sich im zwanzigsten Stock des Neubaus eine
merkwürdige Szene ab.
    Hinter dem schattigen Mauervorsprung, dem Rohbau eines zukünftigen
heimischen Kamins, löste sich die Gestalt.
    Sie hielt eine lange Stange in der Hand, mit der Larry Brent
niedergeschlagen wurde.
    Der Mann war mindestens zwei Meter groß und in den Schultern breit
wie ein Kleiderschrank.
    Man sah dem Fremden an, daß er zuzuschlagen verstand.
    Seine Boxernase ließ den Schluß zu, daß er mit dieser Sportart zu
tun hatte.
    Der Athletische bückte sich und schnappte sich den reglos am Boden
Liegenden, riß ihn empor und warf ihn sich wie einen Mehlsack über die Schultern.
    »Du sollst mir das Spiel nicht vermasseln«, murmelte der kräftige
Mann. »Man soll jemand, der mit dem Leben abgeschlossen hat, nicht davon
abhalten, den letzten Schritt zu gehen .«
    Larry Brent bekam von diesen Worten nichts mit.
    Der unbekannte Beobachter der Szene, der den PSA-Agenten brutal
niedergeschlagen hatte, stieg über die Treppe nach unten.
    Der Mann hatte es dabei eilig. Jetzt, nachdem sicher war, daß Anne
Joplin ihren Schwur gehalten hatte, mußte er von der Bildfläche verschwinden.
Immerhin konnte die Polizei hier auftauchen und den Raum inspizieren, aus dem
die Frau sich gestürzt hatte.
    Der Mann hatte es nicht sonderlich eilig, in die

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