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Sexualitaet mit Leib und Seele

Sexualitaet mit Leib und Seele

Titel: Sexualitaet mit Leib und Seele
Autoren: Irene Lang-Reeves
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ist.
    Wirkliche Hingabe ist mit einer solchen Vagina nicht möglich. Die Penetration wird vielleicht noch als lustvoll erfahren, aber wenn eine Frau sehr viel Verhärtung aufgebaut hat, wird sie in dem Moment, in dem der Mann »eindringt«, innerlich aussteigen. Und sie wird ihn möglichst schnell loshaben wollen. Als Wiedergutmachung darf er ihr einen Orgasmus liefern.
    Auch der Penis ist energetisch verhärtet, was nichts mit einer guten Erektion zu tun hat. Die gewaltsame Abgrenzung vom Weiblichen bewirkt, dass er sich nicht öffnen und verbinden, sondern abgekapselt bleiben will. Damit kann man es einer Frau zwar so richtig besorgen, aber keine Liebe machen.
    So absurd es erscheint, selbst bei Paaren, die eine liebevolle Beziehung haben, ist es oft nicht anders. Wir sind einfach gewohnt, unsere Genitalien mehr oder weniger zu benutzen, sie als Mittel zum Zweck zu betrachten. Woher soll man aber auch wissen, dass es anders sein kann, wenn alle das Gleiche tun und man es nur so kennt?
    Die Haut ist sowohl beim Penis als auch bei der Vagina sehr dünn, was zeigt, dass wir hier verletzlich, empfindlich, offen sind. Setzt ein Mann seinen Penis wie einen Dampfhammer ein und stellt eine Frau ihre Vagina dafür zur Verfügung, missbrauchen wir diese Zartheit. Man schaufelt ja auch nicht mit feinen Klavierspielerhänden Steine. Vielleicht ist die Haut unserer Genitalien deshalb so durchlässig, damit wir uns beim Liebemachen zart berühren und Energie austauschen können? Damit es strömen kann zwischen Mann und Frau, damit die Orgasmusenergie beide durchflutet, ganz gleich, ob es zum Höhepunkt kommt oder wer ihn von beiden hat. Es gibt für einen liebenden Penis keinen schöne ren Ort als eine ihn willkommen heißende Vagina. Wenn sich beide vertrauen, kann er die weibliche Sexualenergie aufnehmen, wird genährt und bestätigt. Dann geschieht wirkliche sexuelle Heilung, die viel gebundene Kraft freisetzt.
    Wenn Sie sich gemeinsam auf das Abenteuer der Yin-Sexualität einlassen, lädt die Frau den Mann in ihr Heiligtum ein, und er bewegt sich darin anmutig und achtungsvoll. Belohnt werden beide mit einer ungewöhnlichen Energie. Lösen sich die Verhärtungen, sind unsere Sexualorgane in einer Verbindung, die sogar ohne Reibung und Orgasmus lustvoll ist.
    Das hört sich sehr ungewohnt an.
    Aber viele Paare reagieren meiner Erfahrung nach mit Erleichterung und Neugier, auch wenn sie mich anfangs eher ungläubig anschauen, wenn ich davon erzähle. Sie sind angenehm überrascht, wie einfach sie das Spektrum der körperlichen Liebe um eine entspannte Dimension erweitern können. Ein Kursteilnehmer berichtete mir nach einem Jahr Folgendes: »Diese ruhende Kraft in ihrer Yoni, das ist der reinste Wellness-Tempel für mein Dickerchen, eine völlig neue Erfahrung. Ich hätte nie gedacht, dass so wenig Bewegung so unglaublich intensiv sein kann.«
    Sie können sich Schritt für Schritt annähern.
    Yoni an Lingam – eine wirkliche Einladung
    Wenn Sie die unsichtbaren Mauern abbauen wollen, die verhindern, dass Energie strömt, müssen Sie langsamer werden, damit Sie spüren, was passiert. Wer auf Geschwindigkeit setzt, gibt den feineren Nuancen keine Chance.
    ›Versuchen Sie doch einmal, die Penetration umzudrehen: Die Frau lädt den Penis ein. Dazu muss sie in einer Position sein, in der sie die Kontrolle hat und gut dirigieren kann. Der Partner sollte bequem liegen. Lassen Sie sich Zeit, den Kerl in sich aufzunehmen, arbeiten Sie sich zentimeterweise vor. Der Mann soll sich in dieser Phase vollständig zurückhalten, einzig Beckenbodenkontraktionen sind erlaubt. Die Entschleunigung ermöglicht beiden zu spüren, was geschieht, körperlich wie emotional. Erst wenn sich die Frau sicher ist, dass sie den Penis nicht nur aufgenommen, sondern angenommen hat, gibt sie ihrem Partner das Okay, sich ebenfalls wieder zu bewegen.
    Bleiben Sie langsam, bei allem, was Sie tun. Bewegen Sie sich nur so schnell, wie Ihre Aufmerksamkeit folgen kann. Bettgeflüster ist hilfreich: »Was fühlst du gerade?« Sanfte Erregung wird sich einstellen, aber mit Sicherheit brauchen Sie nicht zu fragen: »Macht dich das geil?« Beim stillen Liebemachen geht es darum, Vertrauen aufzubauen, um ein tiefes Öffnen und Einlassen möglich zu machen. Ist das gegeben, bröckeln die Mauern. Die Penetration wird zur Vereinigung, und Sie werden keine Geilheit mehr vermissen:
    »Ich habe mich immer für sexuell ziemlich unkompliziert gehalten. Beim langsamen
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