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Sexualitaet mit Leib und Seele

Sexualitaet mit Leib und Seele

Titel: Sexualitaet mit Leib und Seele
Autoren: Irene Lang-Reeves
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sehr präsent sind, was leider sel ten der Fall ist. Meist veranstaltet jeder ein bisschen das, was er immer abzieht – und damit wird die Sache relativ schnell langweilig.
    ›Es ist ungewohnt und spannend, bewusst abwechselnd aktiv zu sein. Tun Sie, was Sie immer tun, aber tun Sie es nacheinander. Wenn Sie gestreichelt werden, lassen Sie Ihre Hände ruhen und geben sich ganz dem Genießen hin – und der Partner kann sich ganz dem Geben widmen. Danach drehen Sie den Spieß um, jetzt darf Ihr Partner nur annehmen, muss sich darauf einlassen, von Ihnen beschenkt zu werden. Vereinbaren Sie ein Signal, zum Beispiel: »Darf ich jetzt?«, wenn Sie initiativ sein möchten, und »Magst du?«, wenn Sie tauschen möchten.
    Mit einem solchen Liebesspiel kultivieren Sie Aufmerksamkeit und Wertschätzung, Schenken und Annehmen. Sie lernen, sich besser fallen zu lassen. Und das alles, ohne eine einzige neue oder ausgefallene Technik anwenden zu müssen. Sie werden staunen, wie erhöhte Aufmerksamkeit neue Ideen zum Vorschein kommen lässt.
    Ent-schleunigen für Reisen in ein neues Universum
    Schneller, intensiver, das Tempo steigern – ist das guter Sex? Das kann so sein, aber es ist keine Garantie dafür. Versuchen Sie doch mal, den Fuß vom Gas zu nehmen. Langsamer werden? Das ist doch fade! Im Gegenteil. Wenn Sie präsent sind, bewusst tief wahrnehmen, anstatt einfach nur rasch draufloszumachen, steigern Sie die Intensität, und zwar mit ruhigen Bewegungen.
    Am wirkungsvollsten kann derjenige das Tempo aus dem Sex nehmen, der sich bewegt. Sie können sich mit Flüsterbotschaften in der lustvollen Langsamkeit ausbreiten, indem Sie Fragen stellen wie: »Spürst du mich? Magst du das?«
    Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihnen der Partner gerade verloren gegangen ist, können Sie ihn mit einem liebevollen »Wo bist du gerade?« zurückholen. Oder Sie raunen sich mit einem tiefen Blick in die Augen ein »Jetzt« zu, um sich gegenseitig daran zu erinnern, dass es nichts außer diesem Moment gibt.
    Durch das Verlangsamen entstehen oft Situationen, in denen beide vollkommen anwesend sind. Ihr Liebemachen kann sich wieder so anfühlen, als wären Sie frisch verliebt. Manche Paare berichten von fast spirituellen Erfahrungen: »Mir wurde plötzlich klar, dass dieser Augenblick mit dir ganz einzigartig und unwiederbringlich war. Und ich hätte weinen können bei dem Gedanken, es könnte das letzte Mal sein … Wie unendlich kostbar ist doch dieses Leben.«
    Der Atem kann eine wunderbare Unterstützung sein, zu verlangsamen und gleichzeitig zu intensivieren. Es ist schon erstaunlich, wie stark wir dazu neigen, beim Sex eher flach zu atmen und kurz vor dem Orgasmus die Luft komplett anhalten. Keiner bemerkt es, bis man einmal darauf achtet. Vermutlich hängt diese Angewohnheit damit zusammen, dass wir generell die Tendenz haben, bei Anstrengung zu verkrampfen – und Sex kann ein anstrengender Zeitvertreib sein. Zumindest die verbreitete Hochleistungsvariante.
    Gerade Männer profitieren sehr von der Atemunterstützung – sie werden sanfter und nachdrücklicher, und mehr Sauerstoff für einen intensiven Höhepunkt erhalten sie auch noch:
    »Mir ist zum ersten Mal in meinem Leben aufgefallen, dass ich vor dem Orgasmus die Luft anhalte, bis mir fast schwindlig wird. Noch immer ist es total ungewohnt für mich, bis zum Orgasmus zu atmen. Wenn es mir aber gelingt, kommt er irgendwie satter, länger, nicht so gepresst.«
    Flaches Atmen kann auch eine unbewusste Lustbremse sein. Wer dies tut, spürt weniger, hechelt sich verbissen bis ins Ziel, um direkt hinter der Linie zusammenzubrechen. Darum atmen Sie besser tief und voll, lassen Sie die Luft entspannt ein- und ausströmen; verbinden Sie das mit Ihren Bewegungen. Vielleicht hat Ihr Partner Lust, das Experiment mit Ihnen zu teilen und gemeinsam im gleichen Rhythmus zu atmen. Es »entschleunigt« den Sex sehr wirkungsvoll – und bringt Sie einander näher.
    Yin und Yang tauschen
    Sind Sie als Mann gewöhnt, sobald Sie in der Frau sind, den Sex durchzuziehen? Dann verkörpern Sie die pure Yang-Energie. Sie veranstalten eine One-Man-Show, selbst wenn Sie das erotische Wohlergehen Ihrer Partnerin nicht vergessen wollen und es auch im Blick haben. Viele Frauen fühlen sich dabei dennoch nicht richtig gemeint und steigen innerlich aus. Im schlimmsten Fall verlieren sie das Interesse am Sex. Oder sie machen aktiv mit und verkörpern am Ende ebenso die Yang-Energie. Was den Sex zwar aufregend,
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