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Sex & junge Eltern

Sex & junge Eltern

Titel: Sex & junge Eltern
Autoren: Dorette Guehlich , Claudia Bodin , Sonja Weißmann , Christiane Boerger
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Hintergründen auf die Spur. Dabei stellt sich in den meisten Fällen heraus, dass die Flaute im Bett nicht losgelöst von der gesamten Beziehung betrachtet werden kann. Aufgestaute Probleme wirken sich immer auch auf das Sexualleben aus. Hat sich das Problem erst einmal festgesetzt, ist es nicht ganz einfach, es wieder loszuwerden. Weil es sich verselbständigt: Dann führt die Angst vor dem Versagen im Bett zu wiederholtem Versagen. Aus diesem Teufelskreis kommen Paare nur dann wieder heraus, wenn sie es schaffen, den Leistungsdruck abzubauen. Das wiederum gelingt am besten, wenn der Stellenwert, den Sexualität einnimmt, überdacht wird. Viele Menschen mit sexuellen Problemen kreisen in ihren Gedanken um nichts anderes mehr. Wird ihnen klar, dass Sex zwar ein wichtiger Teil des Lebens ist, es aber viele Dinge gibt, die genauso wichtig sind, ist das Problem schon halb gelöst. Gerade Männer fühlen sich häufig von allgemeinen Vorgaben unter Druck gesetzt. Beim Sex geht es aber nicht darum, bestimmte Normen zu erfüllen, sondern darum, seine eigene Sexualität zu leben. Und wie die aussieht, kann niemand außer den Beteiligten beurteilen.

18. Lust auf Sex: Darf man das Kind einfach aussperren?
    „Einfach die Tür abzuschließen ist keine gute Lösung. Denn manche Kinder reagieren sehr verunsichert, wenn sie beim Schlafen allein gelassen werden. Forscher begründen das mit unserer Evolutionsgeschichte: Auch nur kurz ohne Beschützer zu sein konnte in früheren Zeiten den Tod bedeuten“, sagt der Familientherapeut Mathias Voelchert vom familylab.
    “Eine stimmige Lösung zu finden ist nicht leicht, denn man muss wissen, was für ein Kind Sie haben und wie Sie selbst mit der Veränderung vom Paar zur Familie zurechtkommen. Trotzdem ist es für Eltern wichtig und schön zu spüren, dass sie als Frau und Mann auch noch da sind und nicht ihr ganzes Leben dem Kind zu ‚opfern‘ brauchen. Ihrem Mann würde ich raten, mit etwas Mut und Humor ein Gespräch unter Männern zu führen. Er könnte zu seinem Sohn sagen: ‚Jetzt ist die Zeit gekommen, dass Papa und Mama immer wieder mal alleine sein wollen. Das ist bei großen und auch bei kleinen Menschen so. Deshalb mach dir keine Sorgen, wenn wir dich mal rausschicken. Danach sind wir wieder für dich da.‘
    Dabei ist es nicht wichtig, dass Ihr kleiner Sohn das wirklich versteht. Er kann aber fühlen, dass hier nichts gegen ihn geschieht – die wichtige Botschaft ist: Ich bin hier sicher. Voraussichtlich wird er nicht sagen ‚okay’, und alles ist geklärt. Vielleicht wird er ausprobieren, was passiert, wenn Sie beide alleine sein wollen und er sie stört. Je nachdem wie Sie handeln, kann sich die Situation entspannen oder zuspitzen.
    Manche Eltern lassen sich in ihrem Intimleben auch nicht durch die Anwesenheit eines schlafenden Kleinkindes stören. Negative Auswirkungen auf die psychische Entwicklung sind meines Wissens auch nicht zu erwarten. Aber wenn Sie sich gehemmt fühlen, kann das ja ein Anreiz sein, kreativ zu werden und sich zeitlich und örtlich etwas Neues auszudenken.“
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