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Sex & junge Eltern

Sex & junge Eltern

Titel: Sex & junge Eltern
Autoren: Dorette Guehlich , Claudia Bodin , Sonja Weißmann , Christiane Boerger
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den Sex ein? Heute schläft Freddi durch, in seinem Kinderzimmer. Und wir können im Bett endlich wieder das Licht anlassen.
    Nein, danke!
    Florian und ich liegen im Bett. Florian schiebt seine Hand auf meinen Bauch, gleitet tiefer. Seine Erregung ist greifbar. Nina, unsere kleine Tochter, schläft. Seit fünf Monaten ist sie auf der Welt. Klar, dass sie bei uns im Zimmer liegt, in ihrem Gitterbettchen. Wenn sie nachts aufwacht, hole ich sie zum Stillen zu mir, und da bleibt sie bis zum Morgen. Nina dreht sich um, sie seufzt und grunzt ein wenig wie alle kleinen Babys. Wir stoppen, ich bin total aus meinen Gefühlen herausgerissen. Spürt unsere Tochter, wie intensiv ihre Eltern miteinander beschäftigt sind? Oder bilden wir uns ihre Unruhe ein? Egal. Ich kann nicht abschalten. Florian grinst, greift nach der Bettdecke und legt sie im Wohnzimmer auf den Teppich. Wir lieben uns. Das Baby ist weit weg. Wir haben nur uns, und das ist wunderbar. Wir wollen lachen, kichern und stöhnen dürfen, mit Spannung spüren, wohin es uns treibt. Und keine Rücksicht nehmen. Auch nicht auf unser Baby. Kuschelsex kann schön sein. Vielleicht würde Nina nichts mitbekommen, wenn wir leise unter der Decke blieben. Aber ich glaube das nicht. Neugeborene haben feine Antennen, wahrscheinlich spüren sie erotische Spannungen. Ich finde es nicht richtig, Nina mit unserer Sexualität zu irritieren, denn die gehört zu uns und nicht zu ihr. Zärtlichkeiten sind etwas anderes, natürlich schmusen wir oft zu dritt. Ein weiterer Grund, warum ich nicht in Ninas Beisein mit Florian schlafen will: Ich möchte meine steigende Erregung nicht bremsen, mich nicht beschränken müssen. Florian und ich haben weniger Gelegenheiten für Sex als früher, umso wichtiger für uns, die Gunst der Stunde auszukosten. Vor Ninas Geburt haben wir immer wieder darüber gesprochen, wie wir uns unsere Intimität erhalten können. Ich bekomme in unserem Freundeskreis oft mit, wie sich alles nur noch um die Kinder dreht. Florian und ich wollen das anders machen. Ich denke, es tut Kindern gut, wenn sie erleben, dass es im Leben ihrer Eltern Bereiche gibt, zu denen sie keinen Zutritt haben. Deshalb wollen wir versuchen, unsere Intimsphäre zu schützen. Das stärkt unsere Beziehung und unsere Lust, da bin ich mir sicher. Für mich geht es dabei auch um Respekt. Ich habe Nina von Anfang an als eigene Persönlichkeit erlebt. Schon deshalb würde ich ihr mein intimes Leben, das ich mit Florian teile, nicht aufdrängen wollen. Auch nicht, wenn sie schläft. Sex mit einem Baby im Zimmer ist für mich wie Sex zu dritt. Florian sieht das genauso. Auch er will beim Sex mit allen Sinnen bei mir sein. Und nicht mit einem Ohr lauschen müssen, ob Nina aufwacht. Das törnt ihn ab. Wir sind abends schon öfter spontan in einen anderen Raum umgezogen und haben noch nie erlebt, dass uns die Lust bei diesem Ortswechsel abhanden gekommen wäre. Im Gegenteil: Wir fühlen uns bei unseren heimlichen Rendezvous wie zwei lustvolle Verschwörer.

12. Machen Kinder den Sex kaputt?
    Drei erfahrene Mütter diskutieren über ihr Liebesleben
    DORIT, 28, hat zwei Töchter, 2 und 4. Sie sagt: „Meine ersten sexuellen Erlebnisse waren katastrophal. Ich fühlte mich zum Sex gezwungen.“ Als Dorit zum ersten Mal schwanger wurde, kannte sie den Vater ihrer Kinder erst wenige Wochen. Heute ist sie mit ihm verheiratet. Dorit ist Stillberaterin bei der LaLecheLiga.
    CONNY, 40, hat einen Sohn, 7, und eine Tochter, 5. Sie sagt: „Sex hat für mich immer eine große Rolle gespielt. Schon als Kind habe ich oft masturbiert. Beim ersten Mal war ich 15.“ Conny lebt seit 17 Jahren mit dem Vater ihrer Kinder zusammen. Sie arbeitet in der Werbebranche.
    JULIA ist 33, Geografin, und hat eine fünf Monate alte Tochter. Über Sex nach der Geburt sagt sie: „Es fühlt sich anders an. Ich muss neu herausfinden, was mir gefällt.“ Julias Freund ist Niederländer. Nach jahrelanger Wochenendbeziehung lebt sie jetzt mit ihm zusammen.
    CAMILLA ENGELSMANN-PETZ, 40, kommentiert diese Diskussion. Sie ist Diplompsychologin und Sexualberaterin bei Pro Familia München und hat Zwillingstöchter, 14, und einen Sohn, 4.
    KLASSE SEX: WANN ES RICHTIG GUT IST!
    ELTERN: Gehen wir gleich ans Eingemachte – was ist toller Sex?
    CONNY: Für mich ganz klar: Guter Sex ist, wenn ich zum Orgasmus komme. Dazu brauch ich kein Candlelight, keinen Schampus, nicht mal unbedingt Geschlechtsverkehr. Die Stimulation muss stimmen. Und der
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