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Sein Todesjob in den Badlands

Sein Todesjob in den Badlands

Titel: Sein Todesjob in den Badlands
Autoren: Jack Slade
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Absicht hatten, irgendein krummes Ding zu drehen und wir auch hier oben in Dakota vom Gesetz oder der Armee gesucht werden würden. Gestern Morgen sind sie dann fortgeritten und haben mich allein zurückgelassen. Ich hab sie noch gefragt, was wäre, wenn die Geister-Sioux wieder auftauchen würden, aber sie haben mir gesagt, dass ich davor keine Angst haben müsste.« Ein jammernder Laut drang über ihre zitternden Lippen. »Hätten sie doch nur selber Angst gehabt!«, flüsterte sie.
    Sie stocherte in den Bohnen auf ihrem Teller herum, während der große Mann schweigend aß, um den Wolf in seinem Magen zu beruhigen. Erst als er auch einen zweiten Teller leer gegessen hatte, sagte er: »Die Indianerbande hat sie nicht auf dem Gewissen.«
    Sie blickte ihn an und nickte. »Das war der Mann, der den Wagen gefahren hat, ich weiß. Aber was hatte er in den Badlands zu suchen? Und was hatte er mit Dad und Pete zu tun?«
    Er zuckte mit den Schultern. Er wusste es nicht, aber er hatte eine Vermutung, denn die Tatsache, dass sie versucht hatten, den Fahrer auf seinem Rückweg aus den Badlands zu überfallen, deutete darauf hin, dass sie über seinen Job Bescheid gewusst und ihm aufgelauert hatten, um ihm das Geld abzunehmen, das er für die Gewehre kassieren würde.
    Er überlegte, ob er ihr das sagen sollte, nahm aber davon Abstand. Es war vielleicht wirklich besser für sie, wenn sie nichts wusste.
    »Ich habe keine Ahnung«, sagte er.
    Sie glaubte ihm nicht. Das entnahm er dem misstrauischen Blick, mit dem sie ihn musterte. Dann fragte sie auch schon: »Was hatten Sie in den Badlands zu suchen? Wieso waren Sie an dem Ort, wo mein Vater und mein Bruder starben?« Ihr Atem ging plötzlich schwerer. »Sind Sie ein Mann des Gesetzes, der hinter Dad und Pete her war?«
    »Nein, Jenny«, sagte er schnell, und er wusste, dass er ihr doch die Wahrheit sagen musste, um sie zu beruhigen. »Ich war nicht hinter Ihrem Dad und Bruder her, sondern hinter dem Mann, der den Wagen fuhr.« Er schob seinen Stuhl zurück, stand auf und ging in die Ecke der Hütte neben der Tür, wo er seine Sattelrolle mit der Winchester und der Leinensack auf dem Boden lagen. Er bückte sich, hob den Leinensack auf und kehrte damit zum Tisch zurück. Er stellte ihn neben Jennys immer noch vollen Teller auf den Tisch.
    Sie zögerte, und erst als er sich schon wieder gesetzt hatte, öffnete sie den Sack, griff hinein und atmete zischend aus, als sie das Geldbündel in ihrer Hand anstarrte.
    »Dahinter waren Ihr Dad und Ihr Bruder her«, sagte er.
    »Woher haben Sie das?«, hauchte sie.
    »Der Fahrer hatte es bei sich. Er hatte ein paar Kisten mit nagelneuen Gewehren auf seinem Wagen, als ich ihm in die Badlands folgte. Ich sah, wie er die Gewehre zu dieser Indianerbande brachte. Sie zwangen ihn, mit ihnen zu trinken, sodass er erst am nächsten Morgen wieder aufbrechen konnte. Ich wurde von einem aus der Bande überrascht, konnte ihn aber töten. Dann musste ich weg und habe den Sturm der Nacht abgewartet, bis ich den Wagen heute Morgen wiedersah. Er war auf dem Rückweg nach Rapid City. Ich wollte ihn mir schnappen, aber Ihr Vater und Ihr Bruder waren schneller. Sie haben nur nicht damit gerechnet, dass der Mann gleich schießen würde. Er traf Ihren Bruder in die Schulter, dessen Pferd mit ihm durchging. Ihr Vater traf noch den Fahrer, bevor er selbst starb. Als ich beim Wagen ankam, war auch der Fahrer tot.«
    Sie starrte ihn an, als könne sie nicht glauben, was sie da gehört hatte.
    »Woher wussten Dad und Pete von dem Waffenschmuggel?«, flüsterte sie.
    »Wenn ich das wüsste, hätte ich meine Aufgabe erfüllt«, sagte er. »Ich würde mir den verantwortlichen Mann holen und der Armee übergeben.«
    Sie stopfte das Geldbündel in den Leinensack zurück und schob ihn zu Lassiter hinüber. Dann schüttete sie die Bohnen von ihrem Teller in den Topf zurück und erhob sich.
    »Ich gebe hier alles auf«, sagte sie. Ihre Stimme klang jetzt fester. »Ich reite morgen mit Ihnen nach Rapid City.«
    »Werden Sie nach Texas zurückkehren?«
    Sie hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. Ich hab kein Geld. Ich muss mir in Rapid City erst etwas verdienen, bevor ich mich auf die Reise machen kann.«
    Er nickte. Er dachte daran, ein wenig vom Gold abzuzweigen und ihr zu gaben, aber das konnte er auch noch in Rapid City tun. Mit ihrem Aussehen würde sie in der Stadt keine Schwierigkeiten haben, einen Job in einem der großen Saloons zu bekommen. Doch der Gedanke
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