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Sein Todesjob in den Badlands

Sein Todesjob in den Badlands

Titel: Sein Todesjob in den Badlands
Autoren: Jack Slade
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daran, dass sie einem Zuhälter in die Hände fallen könnte, behagte ihm gar nicht.
    Er erhob sich und nickte ihr zu. »Danke für das Essen, Jenny. Ich sehe mich draußen noch ein wenig um.«
    Er wartete ihre Antwort nicht ab, holte sich seine Winchester aus der Deckenrolle und verließ die Hütte. Draußen war es inzwischen dunkel geworden. Die Wärme des Tages nahm rasch ab und er begann zu frieren. Er ging zum Corral hinüber, wo er von seinem Morgen-Wallach begrüßt wurde. Jennys Palomino näherte sich ebenfalls. Die Stute verstand sich offensichtlich mit dem Wallach.
    Er hörte Geräusche aus der Hütte, die Jenny beim Abwasch verursachte. Er dachte, dass es typisch für eine Frau war. Sie wusste, dass sie nie wieder hierher zurückkehren würde, dennoch wollte sie alles sauber hinterlassen.
    Er ging in die Dunkelheit hinein und lauschte in die Nacht, aber alles, was er vernahm, waren die Geräusche der Nachttiere. In der Ferne heulte ein Coyote, und aus den Bäumen, die den großen Corral säumten, wehte der Schrei eines Kauzes zu ihm herüber.
    Als er sah, dass das Licht in der Hütte erlosch, kehrte er zu ihr zurück. Die Tür war nur angelehnt. Er ging hinein und wandte sich zur linken Seite, wo er das doppelstöckige Bett wusste, in dem John und Pete Shepherd geschlafen hatten.
    »Ich schlafe noch nicht«, sagte Jenny von der anderen Seite, wo sich ihr Lager hinter einer über ein Seil gehängten bunten Indianerdecke befand. »Sie brauchen nicht leise zu sein, Lassiter.«
    Er ging zum Doppelbett hinüber, schnallte seinen Revolvergurt ab und bettete sich dann aufs untere Lager, den Remington legte er neben sich.
    »Gute Nacht, Jenny«, murmelte er.
    »Gute Nacht«, erwiderte sie leise.
    ***
    Er hatte noch nicht geschlafen, denn ihr leises Weinen hatte ihn wach gehalten. Irgendwann hörte er, wie sie sich von ihrem Lager erhob. Ihre Schritte näherten sich ihm, dann spürte er ihre Nähe.
    »Lassiter?«, fragte sie leise.
    »Ich bin noch wach, Jenny.« Er richtete sich auf. Der Schatten ihrer Gestalt war kaum zu erkennen.
    »Mir ist kalt, Lassiter.«
    Er hörte jetzt, wie sie mit den Zähnen klapperte. Er streckte die Hand nach ihr aus und berührte sie an der Hüfte. Sie trug nur ein dünnes Leinennachthemd.
    Sie war plötzlich neben ihm. Er hob die Decke an, unter der er lag, und ließ sie darunter schlüpfen. Sie drängte sich an ihn. Er warf die Decke über sie und legte ihr einen Arm um die Schultern. Sie war wirklich eiskalt und zitterte wie Espenlaub. Er strich ihr sanft mit der Hand über den Rücken und spürte, wie ihr Zittern langsam nachließ. Durch das dünne Nachthemd spürte er ihre weichen Formen, doch sie wirkte so verletzlich auf ihn wie ein Kitz, das seine Mutter verloren hatte, dass keinerlei Erregung in ihm aufstieg.
    Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis seine Wärme auf sie übergegangen war. Sie schlief in seinen Armen ein, und auch er fiel in einen leichten Schlaf, der immer wieder unterbrochen würde, wenn sie im Unterbewusstsein leise jammerte.
    Als am Morgen das erste Tageslicht durch die Ritzen der verrammelten Fensterläden fiel, hatte er das Gefühl, schlechter geschlafen zu haben als in der vergangenen Nacht, als der Sturm geheult und ihn mit seinem Sand zugedeckt hatte. Er blieb noch bewegungslos liegen, um sie nicht zu wecken, obwohl es in seinem Arm, auf dem ihr Kopf lag, kribbelte, als würde er in einem Ameisenhaufen stecken. Ihr Atem ging jetzt ruhig und gleichmäßig, und er hatte das Gefühl, dass sie es nun war, die ihn wärmte.
    Das Wiehern eines Pferdes weckte sie. Lassiter hatte gehört, dass es sein Morgan war, und der Laut deutete nicht auf eine Gefahr hin.
    Er sah es nicht, aber er wusste, dass sie die Augen geöffnet hatte. Ihr Körper wirkte plötzlich starr in seinem Arm.
    »Guten Morgen«, sagte er leise.
    Sie löste sich aus seinem Arm und erhob sich. Ein paar Sekunden später war sie an der Tür und öffnete sie. Ein heller Lichtbalken fiel in den Raum und erhellte ihn. Er sah ihre schlanke Figur im durchscheinenden Nachthemd, als sie sich umdrehte und leise sagte: »Du hättest mich nicht so lange schlafen lassen dürfen, Lassiter.«
    Er erhob sich jetzt ebenfalls. Sie sah, dass er völlig bekleidet war, und ihre Schamröte wich ein wenig. Dann ging sie hinter die Indianerdecke, die über einem gespannten Seil hing und sagte: »Du kannst alles für den Aufbruch vorbereiten, Lassiter. Ich mache uns etwas zu essen.«
    Er erwiderte nichts. Der Anblick
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