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Sein Todesjob in den Badlands

Sein Todesjob in den Badlands

Titel: Sein Todesjob in den Badlands
Autoren: Jack Slade
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Kopf wandte und zischend über die Schulter sagte: »Sie haben mir nichts zu befehlen, Major!«
    Travis gab ihm keine Antwort. Stattdessen sagte er scharf: »Nehmen Sie ihm die Revolver ab, Lassiter!«
    Der Name traf den Revolvermann wie ein Peitschenhieb und ließ ihn zusammenzucken. Es schien dem großen Mann, als hätte der Revolvermann seinen Verstand ausgeschaltet und als würde er nur noch seinem Instinkt gehorchen.
    Seine Hände zuckten zu den Griffen der Revolver und zogen sie mit einer kaum zu verfolgenden Bewegung aus den Holstern.
    Lassiter war darauf gefasst gewesen und reagierte gleichzeitig mit ihm. Die Mündungsflamme aus dem Remington des großen Mannes leckte nur einen Sekundenbruchteil früher durch die Nacht, und der Einschlag der Kugel in Barry Hornes Brust brachte die Mündungen seiner krachenden Revolver weit genug aus der Richtung, dass die Kugeln an Lassiter vorbeiflogen.
    Horne schoss nicht mehr. Seine Arme sackten nach unten, hielten die Revolver aber noch fest. Es sah aus, als wolle er sich umdrehen, um wegzugehen, aber noch in der Drehung wich die Kraft aus seinen Beinen, die unter ihm wegknickten.
    Ringsum waren alle Soldaten in ihren Bewegungen erstarrt. Es dauerte jedoch nur Sekunden, dann war die Nacht voller Stimmen. Er hörte Jennys hellen Schrei, dann waren plötzlich Corporal McFadden und Sergeant Leroy Durham neben ihm und starrten auf den leblos am Boden liegenden Revolvermann hinab, der den Stern des Town Marshals von Deadwood auf der linken Brustseite seiner Jacke trug. Jemand kam mit einer Fackel. Das flackernde Licht ließ das blasse, erstarrte Gesicht Barry Hornes wie einen Totenschädel aussehen. Sein Stern konnte das Fackellicht nicht mehr reflektieren, weil Blut darüber lief.
    Immer mehr Männer umringten den großen Mann und den toten Marshal vor seinen Füßen. Er spürte plötzlich Jennys kleine Hand an seinem Arm. »Bist du verwundet, Lassiter?«, flüsterte sie.
    Er schüttelte den Kopf und schob sie Lieutenant Booth in die Arme. Major Stephen Travis baute sich vor ihm auf und nickte zu dem Toten hinab. »Wieso trägt er den Stern? Wie ist sein Name?«
    »Das ist Barry Horne«, sagte Corporal McFadden heiser, »einer der ganz großen Revolvermänner …«
    Das schien den Major nicht zu beeindrucken, auch nicht, dass es dem großen Mann gelungen war, Horne auf die Nase zu legen.
    »Haben Sie was herausgefunden, Lassiter?«, fragte er schnarrend.
    »Gehen wir in Ihr Zelt, Major«, sagte Lassiter.
    ***
    Sie hatten nicht viel Zeit verstreichen lassen. Innerhalb einer Viertelstunde hatte der Major seine Truppe wieder auf die Beine gebracht. Unter dem Befehl von Lieutenant Booth marschierten drei Dutzend Soldaten auf die Stadt zu und bildeten einen Ring um das Lagerhaus, das Barney Donovan gehörte. Die Wachen, die rund um die Uhr an dem großen Schuppen postiert waren, hatten das Weite gesucht, als sie die Soldaten auf sich zu marschieren sahen.
    Als der Lieutenant den Befehl gab, das Tor aufzubrechen, war plötzlich Barney Donovan da, in seinem Schlepptau ein Dutzend grimmig aussehende Männer mit Gewehren. In zweien von ihnen erkannte Lassiter die Burschen wieder, die auf der Veranda des Golden Bucket den Wachhund gespielt hatten.
    »Was hat das hier zu bedeuten?«, brüllte Donovan. »Wer hat hier den Befehl?«
    »Lieutenant Booth, Sir«, sagte der Lieutenant. »Der Schuppen und alles, was sich darin befindet, ist beschlagnahmt!«
    Für einen Moment schien es, als wollte Donovan seinen Männern den Befehl geben, auf die Soldaten zu schießen. Doch dann sah er, dass sich einige von ihnen bereits abwandten und mit immer schneller werdenden Schritten die Main Street hinab eilten. Wahrscheinlich hatten sie begriffen, dass Barney Donovans Zeit in Deadwood abgelaufen war.
    »Nehmen Sie den Mann fest, Sergeant«, sagte Booth zu Leroy Durham.
    Der Sergeant war im nächsten Moment bei Donovan, packte ihn am Nacken und stieß ihn zwei Soldaten in die Arme, die ihn entwaffneten.
    »Wenn Sie Glück haben, finden Sie im Schuppen den Rest der in Omaha gestohlenen Winchesters«, sagte Lassiter zu Booth.
    Schüsse krachten plötzlich in der Stadt, Schreie gellten. Es hörte sich an, als würde eine Hölle aufbrechen.
    Lassiter ahnte, dass die Goldgräber die Gelegenheit beim Schopf gepackt hatten, sich von Barney Donovans Joch zu befreien. Er zündete sich einen Zigarillo an und folgte dann Lieutenant Booth und seinen Männern in den Schuppen, wo sie schnell die länglichen Kisten
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