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Sein Todesjob in den Badlands

Sein Todesjob in den Badlands

Titel: Sein Todesjob in den Badlands
Autoren: Jack Slade
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dann hielt der Mann etwas in der erhobenen Hand, setzte es an den Mund und spie danach etwas aus. Dunkles Glas reflektierte die lodernden Flammen, als der Mann die Flasche an den Hals setzte und trank. Im nächsten Moment war einer der anderen bei ihm und wollte ihm die Flasche aus der Hand reißen. Es gab eine kurze Rangelei, die der Mann mit der Flasche gewann, dann war der andere an der Kiste unter dem Wagenbock und holte noch mehr Flaschen hervor, die er an die anderen weiter reichte, die ihn jetzt umringten.
    Schreie wehten zu Lassiter herauf. Er grinste grimmig. Vielleicht besoffen sie sich bis zur Bewusstlosigkeit, sodass er sie in der Nacht überwältigen und die Gewehre unschädlich machen konnte. Er dachte dabei an das Bündel Dynamitstangen, das er in seiner Deckenrolle mit sich führte.
    Er sah, wie sie den Fahrer zum Feuer schleppten. Der Mann ließ sich neben ihnen nieder. Sie zwangen ihn, mit ihnen zu saufen.
    Es wurde immer lauter dort unten. Die grölenden Stimmen hallten zu ihm herauf, aber er war nicht in der Lage, herauszuhören, in welcher Sprache sie sangen. Einer der beiden Männer, die einen Hut trugen, begann damit, die Kisten zu zertrümmern und die zersplitterten Bretter ins Feuer zu werfen, das bald so hoch aufloderte, dass die Flammen die Schluchtwände bis auf dreißig Yards hinauf in rötliches Licht tauchten.
    Er kehrte zu seinem Morgan-Wallach zurück und holte seine gefütterte Lederjacke aus dem Deckenbündel, das hinter dem Sattel festgeschnallt war. Es wurde kalt in den Nächten. Der Brigade-Sieben-Mann hatte ihn gewarnt und gesagt, dass es noch vor zwei Tagen Nachtfrost gegeben hätte.
    Dann kauerte er wieder hinter dem Felsvorsprung und starrte auf das rote Auge des Feuers. Zwei von den Langhaarigen lagen schon in seiner Nähe am Boden und schienen eingeschlafen zu sein. Die anderen hockten noch da und tranken immer mal wieder. Ihre Stimmen waren nicht mehr zu hören. Er sah, dass der Fahrer sich erheben wollte, doch einer der anderen riss ihn wieder zu Boden. Der Fahrer wehrte sich, Lassiter hörte ihn etwas schreien, dann wurde der Mann losgelassen. Er ging ein Stück zur Seite und schlug sein Wasser ab.
    Anschließend kehrte er zum Feuer zurück und setzte sich wieder. Er hatte keine andere Wahl, denn einer der Männer bedrohte ihn mit seinem Gewehr.
    Lassiter schätzte, dass es allmählich auf Mitternacht zuging. Jetzt saßen nur noch der Fahrer und einer der Langhaarigen aufrecht. Die anderen hatten sich hingelegt und schienen zu schlafen. Irgendwann kippte auch der Fahrer um. Der letzte Mann erhob sich und legte weitere Bretter ins Feuer. Lassiter dachte schon, dass dieser Mann als Einziger nichts getrunken hatte und nüchtern geblieben war, doch dann sah er, wie er schwankte, stolperte und dicht neben dem Feuer zu Boden ging. Auch er streckte sich aus und rührte sich nicht mehr.
    Der große Mann ließ Zeit verstreichen. Er erwartete, dass sich der Fahrer irgendwann erheben und die Gelegenheit nutzen würde, mit seinem Wagen zu verschwinden. Und nach einer weiteren halben Stunde war es dann tatsächlich so weit. Er kam taumelnd auf die Beine und schaffte es erst im dritten Anlauf, auf den Bock des Wagens zu klettern. Er hatte Mühe, die Zügel aufzunehmen, schaffte es schließlich, setzte den Wagen in Bewegung und wendete in der engen Schlucht, indem er das Feuer umrundete. Er hatte es fast geschafft, als er auf dem Bock zur Seite kippte. Die Maultiere blieben sofort stehen.
    Lassiter fluchte lautlos. Er hatte gehofft, dass der Mann es schaffen würde, mit seinem Wagen ein paar Meilen von hier weg zu sein, bevor die Bande aus ihrem Rausch erwachte.
    Wieder wartete er.
    Allmählich sanken die Flammen in sich zusammen. Nichts rührte sich dort unten mehr. Er wusste, dass die Gelegenheit günstig war. Wenn mehr Männer der Bande in der Nähe gewesen wären, hätten sie sich längst gezeigt, und sei es, um am Besäufnis teilzunehmen. Er entschloss sich, es zu wagen, in die Schlucht zu reiten, die Gewehre zu zerstören und mit dem Fahrer, seinen Maultieren und den Pferden der Bande das Weite zu suchen. Er war sicher, dass er den Fahrer dazu bringen konnte, ihm zu verraten, wer die Gewehre an die Indianer-Bande verkaufte. Damit würde sein Job zu Ende sein, und er konnte dieses ungastliche Land endlich wieder verlassen.
    Er erhob sich langsam. Er wusste, dass er trotz allem vorsichtig bleiben musste.
    Das leise Wiehern des Morgan-Wallachs alarmierte ihn. Er duckte sich
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