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Sein Todesjob in den Badlands

Sein Todesjob in den Badlands

Titel: Sein Todesjob in den Badlands
Autoren: Jack Slade
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Kopf. Der andere Reiter hatte inzwischen ein paar Hundert Yards hinter sich gebracht. Sollte er den Wagen zurücklassen und den Mann verfolgen?
    Er fragte sich plötzlich, wieso die beiden Reiter hier gelauert und den Wagen überfallen hatten. Es schien, als hätten sie gewusst, dass er hier vorbeikommen würde. Kumpane des Fahrers waren sie ganz sicher nicht.
    Lassiter entschloss sich, beim Wagen zu bleiben und mit ihm den Fahrer und den anderen Toten nach Rapid City zu schaffen, wo man die Toten vielleicht kannte. Er bemühte sich, sich nicht mit dem Blut des toten Fahrers zu beschmutzen, als er ihn auf die Ladefläche schaffte. Dann stieg er auf den Bock und sah sich um. Nirgendwo entdeckte er so etwas wie eine Satteltasche oder Sack, in die der Fahrer das Geld, das die Indianer für die Gewehre bezahlt haben mussten, gestopft hatte. Er fand den Leinensack unter dem Fahrerbock. Außer Bündeln von Dollarscheinen waren auch drei Säckchen mit Goldstaub darin. Die Geldscheine stammten vermutlich aus dem Bankraub in Creston, einer kleinen Stadt am Rapid Creek, der noch nicht lange zurücklag. Er schob den Leinensack unter den Bock zurück, schloss die Klappe und setzte das Maultiergespann in Gang.
    Er lenkte es neben den Toten im Sand. Ihn legte er ebenfalls auf die Ladefläche und deckte sie beide mit der Plane zu. Den Sattel, den er dem toten Pferd abgenommen hatte, legte er oben auf. Dann band er die Zügel des Morgan-Wallachs hinten an den Wagen, stieg auf den Bock und brachte die Maultiere wieder in die Richtung, die ihn nach Rapid City bringen würde. Er musste sich an der Sonne orientieren, denn der nächtliche Sturm hatte selbst die tiefen Wagenspuren gelöscht, die der Fahrer auf der Herfahrt hinterlassen haben musste.
    ***
    Irgendwann sah er die Hufspuren im Sand, und er wusste, dass sie vom Tier des geflohenen Reiters stammen mussten. Alles andere hatte der Sandsturm zugedeckt. Er hatte die Ebene überquert und damit das vegetationslose, zerrissene Höllenland der Badlands fast hinter sich gelassen. Die Berge vor ihm schimmerten bläulich. Das erste Grün brachte etwas Farbe in das graubraune Land.
    Vor ihm stieg eine weiße Rauchwolke in den blassblauen Himmel, und er war sich sicher, auf eine Ansiedlung zu treffen, wenn er die leichte Erhebung vor sich überquert hatte.
    Er stieß einen leisen Pfiff aus, als er auf der Kuppe war. Etwa eine Meile entfernt duckte sich ein flaches Haus hinter einem grünen Gürtel von Bäumen. Aus dem Schornstein stieg weißer Rauch.
    Aber das war es nicht, was ihn überraschte. Es war das braune Pferd, das irgendwo zwischen ihm und dem Grüngürtel regungslos da stand. In seinem Sattel lag ein Mann mit dem Kopf auf der Mähne. An seinem blauem Hemd erkannte der große Mann, dass es der Reiter sein musste, der vom Fahrer aus dem Sattel geschossen worden war.
    Er trieb die Maultiere zu einer schnelleren Gangart an, denn er hatte gesehen, dass zwischen den Bäumen ein Reiter aufgetaucht war, der im gestreckten Galopp auf das braune Pferd zuhielt. An den wehenden langen Haaren erkannte er, dass es eine Frau war.
    Sie war vor ihm bei dem Reiter, der leblos im Sattel des Braunen hing. Er hörte ihren hellen Schrei, als sie ihren Palomino zügelte. Sie machte Anstalten, aus dem Sattel zuspringen, doch dann hatte sie den Wagen gesehen, der nur noch knapp hundert Yards von ihr entfernt war, und plötzlich hielt sie einen Revolver in der rechten Hand, den sie auf den Fahrer des heranrasenden Wagens richtete.
    Lassiter hatte Mühe, die Maultiere aus ihrem vollen Galopp zum Stehen zu bringen. Hart stemmte er den linken Fuß auf den Bremshebel und zerrte mit aller Kraft an den Zügeln. Im letzten Moment wichen die Maultiere dem Braunen aus, der wie ein Denkmal stand und den Eindruck erweckte, als hielte er es für unter seiner Würde, einem Maultiergespann Platz zu machen.
    »Heben Sie Ihre Hände hoch!«, rief die junge Frau.
    Lassiter gehorchte ihr, als die Maultiere standen. Er sah die Panik in ihren Augen. Sie war nur knapp über zwanzig Jahre alt und ihr Gesicht, das von feuerroten langen Haaren umgeben wurde, war wunderschön.
    »Wer sind Sie?« Ihre Stimme war schrill und überschlug sich fast. »Was haben Sie mit meinem Bruder gemacht?«
    Er erhob sich langsam, die Hände immer noch in Schulterhöhe. Langsam schüttelte er den Kopf. »Ich bin nicht derjenige, der auf ihn geschossen hat«, sagte er ruhig.
    »Geschossen?« Sie ließ den Revolver fallen war mit einem Satz aus dem
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