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Sein Todesjob in den Badlands

Sein Todesjob in den Badlands

Titel: Sein Todesjob in den Badlands
Autoren: Jack Slade
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instinktiv, und noch bevor er die schmetternde Detonation eines Schusses vernahm, hatte er das Gefühl, als würde ihm mit einem glühenden Messer ein Scheitel gezogen …
    ***
    Etwas Hartes spritzte ihm gegen den Hinterkopf, und er wusste, dass es Steinsplitter waren, die die Kugel aus der Felswand gerissen hatte. Im nächsten Moment lag er auch schon am Boden und robbte, die Winchester quer vor sich über den Unterarmen, die schräge Steinplatte zu dem Felsblock hinab, hinter dem sein Morgan-Wallach stand.
    Er hatte noch die Schussdetonation in den Ohren. Weit konnte der Schütze nicht entfernt sein, sonst hätte er auch nicht so genau zielen können, denn die Nacht war stockdunkel. Konnte es sein, dass der Schein der Flammen von dort unten so weit an der Felswand heraufreichte, dass sich sein Schatten vor dem helleren Felsen abgezeichnet hatte?
    Er hatte keinen Blick mehr hinab in die Schlucht werfen können, aber er hatte auch so gewusst, dass der Schuss nicht von dort unten abgefeuert worden war. Also trieben sich doch noch andere Mitglieder der Bande hier in der Gegend herum.
    Er richtete sich neben dem Morgan-Wallach auf und zog ihn weiter hinter den Felsblock zurück. Der Schuss hatte das Tier nicht beunruhigt. Der Stallmann in Rapid City hatte ihm gesagt, dass der Wallach einem Offizier gehört hatte, der am Little Bighorn in Custers letzter Schlacht gefallen war. Das war Lassiter egal, doch er war froh, diesen trittsicheren Gaul unter dem Sattel zu haben.
    Er lauschte. Irgendwo klickte ein Stein. Er schob seine Winchester lautlos in das Scabbard an der rechten Seite des Wallachs und zog den Remington.
    Er hätte gern gewusst, ob der Schuss die Männer in der Schlucht geweckt hatte. Er glaubte es nicht. Der Alkohol hatte sicher erst in den vergangenen beiden Stunden so richtig gewirkt.
    Wieder klickte ein Stein. Sein Blickwinkel war durch die beiden Felsblöcke, zwischen denen er den Wallach abgestellt hatte, beengt, deshalb glitt er hinter dem Wallach hervor und schob sich an dem immer noch warmen Felsen ein paar Schritte vor.
    Er sah den Schatten im selben Moment, als dieser herumwirbelte. Er hatte schon halb die schräge Felsplatte hinter sich gebracht, von deren oberer Kante man in die Schlucht hinabblicken konnte. Offenbar vermutete der Schütze ihn immer noch dort oben.
    Lassiters Remington krachte einen Sekundenbruchteil eher als das Gewehr des anderen. Lassiter sah das Mündungsfeuer aufblitzen, doch diesmal ging die Kugel weit an ihm vorbei und schlug sich irgendwo an einem Felsen platt.
    Das Gewehr des Schützen fiel klappernd auf die Felsplatte und rutschte zu ihm herunter. Er hielt es mit dem Fuß auf und war bereit, den Remington ein weiteres Mal abzufeuern, wenn der andere seinen Revolver zog. Doch dann sah er, wie der Schatten kleiner wurde, in sich zusammensackte und das Übergewicht bekam. Wie vorher sein Gewehr, verlor nun der Schütze den Halt auf der Schräge und überrollte sich. Lassiter musste einen Schritt zurückweichen, damit ihn der andere nicht von den Beinen riss.
    Er bückte sich zu dem Mann hinab. Mit der Linken hatte er ein Schwefelholz aus seiner Hosentasche hervorgeholt und riss es an der Felswand an. Im Schein der kleinen Flamme sah er, dass er einen Indianer vor sich hatte. Die Nase saß schief in seinem Gesicht. Sie musste mal gebrochen sein. Im langen schwarzen Haar trug er ein Bündel von vier Federn, von denen zwei rot-weiß, die anderen beiden schwarz-weiß gestreift waren. Trotz der Kälte trug er auf der nackten Brust nur einen Panzer aus dünnen Röhrenknochen. Die Stelle, wo die Remingtonkugel die Knochen hatte splittern lassen, war rot von seinem Blut. Seine weit geöffneten Augen blickten starr an Lassiter vorbei. Er atmete nicht mehr. Lassiters Kugel musste ihm ins Herz gedrungen sein.
    Er überlegte nicht lange und huschte die Felsplatte wieder hinauf. Unten am brennenden Bretterstapel, aus dem immer noch hohe Flammen in die Höhe leckten, sah er Bewegung. Nur ein Mann, es war einer mit langen schwarzen Haaren, stand schwankend auf seinen Beinen und blickte sich nach allen Seiten um. Dabei verlor er das Gleichgewicht und stürzte zu Boden. Er wollte sich wieder aufrichten, aber es gelang ihm nicht. Schließlich blieb er bewegungslos liegen.
    Die Gedanken wirbelten hinter der Stirn des großen Mannes. Konnte er es wagen, sein Vorhaben immer noch in die Tat umzusetzen, die Gewehre zu vernichten?
    Er war schon halb dazu entschlossen, als er ein Geräusch aus der
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