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Sein Todesjob in den Badlands

Sein Todesjob in den Badlands

Titel: Sein Todesjob in den Badlands
Autoren: Jack Slade
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essen.«
    Sie nickte, doch er sah, dass sie ihm kaum zugehört hatte. Achselzuckend wandte er sich ab und ging wieder nach unten, wo ihm der Hotelbesitzer gespannt entgegenblickte.
    »Wir sind sehr zufrieden«, sagte Lassiter. »Ich bin in etwa einer Stunde zurück. Ist es dann möglich, dass Sie uns noch einige Wünsche erfüllen können?«
    »An was haben Sie gedacht, Mister Lassiter?«
    »Zum Beispiel an ein heißes Bad und ein gutes Essen.«
    Der Mann nickte eifrig, und als Lassiter ihm einen weiteren Zwanzig-Dollar-Schein über den Rezeptionsdesk schob, verbeugte er sich sogar.
    Lassiter sah es schon nicht mehr. Er ging hinaus auf den Vorbau.
    Die Maultiere standen mit gesenkten Köpfen da. Sein am Heck angebundener Morgan-Wallach schnaubte empört. Solche Behandlung war er offenbar nicht gewöhnt.
    »Schon gut, Pferd«, murmelte Lassiter, »wir fahren jetzt zum Mietstall.« Er kletterte auf den Bock und fuhr etwa fünfzig Yards weiter, wo sich der Livery Stable befand.
    Vor dem offenen Tor des Mietstalls löste er die Zügel der vier Pferde vom Heck und zog sie hinter sich her in den breiten Gang. Der Stallmann kam ihm entgegen. Plötzlich blieb er stehen. Seine Augen verengten sich. »Das sind doch Shepherds Tiere«, sagte er.
    Lassiter nickte. »Da haben Sie recht. John und Pete Shepherd sind getötet worden.«
    »Die Geister-Sioux?«, krächzte er.
    Lassiter nickte. Der Mann brauchte nicht zu wissen, was wirklich geschehen war.
    »Und das Mädchen …«
    »Kennen Sie es?«
    Er schüttelte den Kopf. »Hab sie nie hier in Rapid gesehen. Pete hat mal von seiner Schwester erzählt, als ich ihm ein paar Pferde abgekauft und anschließend im Saloon einen mit ihm getrunken habe.«
    »Sie konnte ich retten«, sagte der große Mann. »Sie hat das Land aufgegeben und will zurück in den Osten. Deshalb möchte sie die drei Pferde mitsamt den Sätteln verkaufen. Hundertfünfzig Dollar für ein Tier wären ein guter Preis, oder? Allein die Palomino-Stute ist dreihundert Dollar wert.«
    Das faltige Gesicht des Stallmanns verzerrte sich. Er schüttelte den Kopf und sagte: »Mehr als zweihundertfünfzig Dollar kann ich für die drei Tiere nicht zahlen.«
    »In Ordnung«, sagte Lassiter und eichte ihm die Zügel. »Aber dafür werden Sie meinen Morgan kostenlos versorgen.« Er wartete die Antwort des Mannes nicht ab, sondern drehte sich um und sagte über die Schulter: »Ich komme morgen vorbei und hole das Geld für Miss Jenny ab.«
    Draußen kletterte er wieder auf den Bock, suchte sich eine Stelle an einer Straßenkreuzung, wo er den Wagen wenden konnte, und führ zurück zum Magazin der Armee. Er kam am Marshal’s Office vorbei. In der geöffneten Tür stand der Sternträger, ein breitschultriger Mann mit roten Haaren und einem mit unzähligen Sommersprossen bedeckten Gesicht. Sein Blick, mit dem er den vorbeifahrenden Wagen verfolgte, war misstrauisch und lauernd. Als Lassiter sich nach einer Weile kurz umdrehte, sah er, dass sich der Marshal in Bewegung setzte, um ihm zu folgen.
    Er grinste schmal. Offenbar hatte sich der Sternträger gefragt, was mit dem Fremden los war, der mit seinem sechsspännigen Wagen die Main Street rauf und runter fuhr. Es war ihm egal. Hier in diesem Land hatte nur einer wirklich etwas zu sagen, und das war die Armee.
    Das breite Tor des Armee-Magazins stand weit offen. Lassiter kannte sich hier aus. Der Major hatte ihn herumgeführt, als er mit Aaron Goldsmith, dem Mittelsmann der Brigade Sieben, hergekommen war. In dem weitläufigen flachen Gebäude waren nicht nur das Magazin und ein Stall für die Pferde der Soldaten untergebracht, es gab auch ein halbes Dutzend Kammern, in denen die Offiziere übernachten konnten. Über der letzten Pferdebox an der linken Seite des breiten Ganges, der durch das ganze Gebäude bis zu einem anderen großen Tor führte, sah er ein Gitter aus Stahlstäben. Die Box wurde als Guardhouse benutzt, in das man Soldaten, die über die Stränge geschlagen oder ein Verbrechen begangen hatte, gefangen hielt.
    Er lenkte den Wagen bis fast zum Ende durch, wo auf der rechten Gangseite hinter dem Magazin die Türen zu sehen waren, die zu den Kammern der Offiziere führten.
    Offenbar war das Kettengerassel des Maultiergespanns und das Mahlen der Räder gehört worden, denn eine der Türen flog auf. Lassiter sah Lieutenant Christopher Booth heraustreten. Als der Offizier ihn erkannte, war er mit drei Schritten an der Nebentür, klopfte an und sagte laut: »Der
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