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Sei mein Stern

Sei mein Stern

Titel: Sei mein Stern
Autoren: Amanda Frost
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die Grashalme. Um Aufmerksamkeit heischend stupste der knuffige Gefährte sie immer wieder sanft mit seiner roten Nase an.
    „Ich liebe dich, Jana“, durchbrach Simons Stimme die selige Ruhe.
    Sie rollte sich auf den Bauch und beugte sich über ihn. „Ich liebe dich auch“, flüsterte sie mit einem Blick in seine strahlenden Augen, die tiefste Zufriedenheit ausdrückten. Dann trafen sich ihre Lippen. Simons Arme schlangen sich besitzergreifend um ihren Körper, und er zog sie an sich, als wolle er sie nie mehr loslassen.
    Was der Wahrheit erschreckend nahe kam.
    Denn sie war sein Leben. Seine Zukunft. Einfach alles, für das es sich lohnte, jeden Tag aufzustehen und nie mehr an etwas Böses zu denken.
    Doch sie hatten einen langen, beschwerlichen Weg hinter sich.
    Oft rief er sich den schicksalsträchtigen Tag ins Gedächtnis, als sich David unter heftigem Protest letztendlich bereit erklärt hatte, ihrer beider Erinnerungen auszulöschen.
    Doch dann war alles aus dem Ruder gelaufen.
    Just als David ansetzte, in Simons Hirn das Bild zu eliminieren, wie er Jana schreiend in dem Hotelbett vorgefunden hatte, entfuhr Simon ein leidvolles Stöhnen. Er presste sich die Hände gegen die Schläfen und sackte auf die Knie. Und David blieb nichts anders übrig, als zu pausieren.
    Bruchteile einer Sekunde später erschienen die Bilder wieder in Simons Kopf, und er hätte heulen können vor Glück. Er bat David um eine Auszeit und schlug vor, bei Jana mit der Prozedur zu beginnen.
    Doch diese reagierte noch heftiger. Ihr entfuhr ein schriller Schrei, der David erneut innehalten ließ.
    Nach kurzer Erholungsphase setzte der immer verwirrter wirkende David ein weiteres Mal an, und in dem Moment, als er in Simons Kopf das Bild ausradierte, wie sie Händchen haltend klatschnass durch den Münchner Regen gerannt waren, brach Simon zusammen. Er sank auf einen Stuhl, beugte sich vornüber und vergrub das Gesicht verzweifelt in den Händen.
    Und wie aus heiterem Himmel wurde ihm eine Sache klar.
    Er wollte nicht eine einzige Erinnerung missen, sie sollten für immer in seinem Gedächtnis verankert sein, mussten Teil seines Lebens bleiben.
    Kopfschüttelnd wandte sich David wieder Jana zu. Doch Sekunden später verschaffte sich diese hysterisch Gehör. „Nein, nicht! Was, wenn ich schwanger bin? Ich will zumindest wissen, wer der Vater ist!“
    Da wurde es David ein für alle Mal zu bunt, und er brach dieses Wahnsinnsunterfangen Knall auf Fall ab.
    Erleichtert sauste Jana auf Simon zu, der im gleichen Moment aufgesprungen war. Weinend fielen sie sich in die Arme und küssten sich unter Tränen so heftig und so lange, dass Valerie, Rafael und David in weiser Voraussicht das Feld räumten. Keinesfalls wollten sie diese rührende Szene durch ihre Anwesenheit stören, und nach dem Erlebnis mit dem zweckentfremdeten Küchentisch war Rafael auch nicht willens, Zeuge einer erneuten Versöhnung zu werden. Nur Tristan schien wenig beeindruckt von den emotionalen Vorgängen zu sein, denn er ließ sich ein Stück entfernt auf dem Rasen nieder und beäugte die beiden Liebenden voll unverhohlener Neugier.
    Endlich war Jana und Simon klar geworden, dass sie sich stärker liebten, als sie es in Worte fassen konnten. Und dass sie ihre Erinnerungen – auch die schlechten - brauchten wie die Luft zum Atmen. Und sie schworen Stein und Bein darauf, sich nie mehr zu belügen.
    Keine Woche später heirateten sie auf Siria. Und als ein Scanner die Vermutung bestätigte, dass Jana schwanger war, kannte ihr Glück keine Grenzen mehr. Und auch die restlichen Bewohner Sirias strahlten, denn das Damoklesschwert des Aussterbens schwebte nicht länger über ihnen.
    Mittlerweile vertrauten Jana und Simon sich wie zwei Menschen, die selbst fünfundzwanzig Lichtjahre Entfernung nicht auseinanderbringen konnten. Auch wenn keiner von ihnen darauf Wetten abgeschlossen hätte, dass David nicht doch etwas mit ihren Köpfen angestellt hatte.
    Zur Hochzeit hatte Cassandra ihnen den kleinen Andromedaigel geschenkt, der sich gerade heftig ächzend an Simons Ärmel hochkämpfte. Weiß der Teufel, wie sie den pfiffigen Kerl in die Falle gelockt hatte. Damit hatte Cassandra einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie zu allem imstande war.
    Das Zeichen endloser Liebe, hatte sie strahlend verkündet, als sie ihnen den Igel, in eine rosa Schatulle gebettet, überreichte. Und laut ihrer Aussage bewirkten die Ringe, die der Kleine an seinen Pfötchen trug, ewiges
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