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Sei mein Stern

Sei mein Stern

Titel: Sei mein Stern
Autoren: Amanda Frost
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ihr voller Zärtlichkeit eine Träne von der Wange zu wischen. „Dein Lachen macht mich zum glücklichsten Mann der Welt. Ich könnte dir stundenlang dabei zusehen, wenn du wie ein wild gewordener Gummiball durchs Haus tanzt, auch wenn wir das mit dem Singen noch üben müssen. Und entweder wir kehren gemeinsam nach Siria zurück oder gar nicht.“
    Er stockte, denn eine Sache sah er glasklar: Die nächsten Sätze, sollten sie denn über seine Lippen kommen, würden sein Leben aller Voraussicht nach für immer verändern. Dann gab er sich einen Ruck. „Jana, ich habe endlich begriffen, dass meine Zukunft nicht der virtuellen Welt zum Opfer fallen darf. Ich brauche keine Avatare mehr. Denn das faszinierendste Wesen des ganzen Universums steht mir in diesem Moment gegenüber. Süße, alles, was ich brauche, bist du. Wenn es dich glücklich macht, werde ich in meinem ganzen Leben kein Computerspiel mehr anfassen. Ich kann auf alles verzichten, nur nicht auf dich. Also denke ja nicht, dass du mich jemals wieder loswirst.“
    Jana glotzte ihn wortlos an, wobei sich Verwunderung und Skepsis in ihren Augen die Waage hielten. Nach einigen Sekunden schluckte sie lautstark. „Ach, Simon, was für ein ausgemachter Blödsinn“, maulte sie. Eine schon fast schmerzhafte Traurigkeit lag in ihrer Stimme. „Du hast bisher jedes Mal das Weite gesucht, wenn es kompliziert wurde. Und das wirst du auch in diesem Falle tun. In dieser Hinsicht bist du ein verdammter Feigling.“
    Er blickte sie einen Moment lang nachdenklich an. „Gut, ich werde dir das Gegenteil beweisen. Weißt du, wie wir dieses Problem in den Griff bekommen können?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Okay, ich verrate es dir.“ Er machte eine theatralische Pause. „Jana, heirate mich, und ich verspreche dir hoch und heilig, dass ich niemals wieder vor irgendetwas die Flucht ergreifen werde.“
    Ihr fiel die Kinnlade herunter, und sie starrte ihn mit offenem Mund an. „Hast du mir gerade einen Heiratsantrag gemacht?“, stammelte sie Sekunden später mit ungläubigem Unterton.
    Er grinste. „Ich vergöttere Frauen mit wachem Verstand. Ja, mein Schatz, das habe ich. Und glaube mir, ich werde ein Nein nicht akzeptieren. Wenn du Wert darauf legst, falle ich sogar vor dir auf die Knie.“
    Ihm ging das Herz auf, als ein leichtes Schmunzeln um ihre Mundwinkel zuckte.
    „Simon, dein Verhalten ist so was von abgefahren“, spottete sie. „Vor ein paar Minuten hast du mich vollkommen respektlos auf dem Küchentisch deines Bruders gevögelt, und jetzt willst du vor mir auf die Knie gehen. Ich fasse es nicht.“
    „Du hältst das für nicht angemessen? Das war übrigens Rafaels Idee.“
    „Das mit dem Küchentisch?“
    Simon lachte laut auf. „Nein, darauf bin ich von ganz alleine gekommen. Ich meinte das mit dem Kniefall.“
    Jana entfuhr ein leises Kichern. „Nun aber mal im Ernst. Was ist mit unserem mangelnden Vertrauen zueinander? Wie sollen wir damit umgehen? Ein Ring am Finger wird das Problem kaum aus der Welt schaffen.“ Doch das hoffnungsvolle Glitzern in ihren Augen strafte ihre Worte Lügen.
    Und in diesem Moment wusste Simon, dass er gewonnen hatte, dass sich alles zum Guten wenden würde. Und in seinem Kopf schien ein Feuerwerk des Glücks zu explodieren.
    Sie quiekte bestürzt auf, als er sie mit einer fließenden Bewegung auf die Arme hob. „Nun, auch für dieses Problem habe ich eine Lösung parat. Ein wenig ungewöhnlich zwar, aber ziemlich erfolgsversprechend.“ Er ließ seine Blicke schmunzelnd über ihren Körper gleiten. „Ich werde es dir verraten, sobald ich weiß, wie es sich anfühlt, dich aus einem Kleid zu schälen. Denn auf diese Erfahrung musste ich bisher leider verzichten.“ Mit diesen Worten trug er sie in Richtung Haus.

 
     
    Epilog
     
    Jana lag rücklings inmitten einer roten Wiese, den Kopf bequem auf Simons Bauch abgelegt. Ihre Hände ruhten auf der leichten Wölbung, die sich unter ihrem Kleid abzeichnete. Die zwei roten Sonnen waren im Begriff unterzugehen und tauchten die violetten Bergketten im Hintergrund in ein glitzerndes, überirdisches Licht. Der Eukalyptusgeruch schwächte allmählich ab, tat dem Glücksgefühl in Janas Innerem jedoch keinen Abbruch.
    Castor und Pollux tobten ein paar Meter entfernt auf dem Rasen herum und schreckten die winzigen pinkfarbenen Satellitenkäfer auf, die hektisch herumschwirrten und dabei klirrten wie Millionen von Glöckchen. Neben ihr krabbelte ein kleiner Andromedaigel über
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