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Segnet die Tiere

Segnet die Tiere

Titel: Segnet die Tiere
Autoren: Karen Haber
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Mr. Paris«, sagte Janeway.
    »Sie ahnen nicht, wie sehr ich mich darüber freue, wieder an Bord zu sein, Captain«, erwiderte Paris. Es kam von Herzen.
    Chakotay bedachte ihn mit einem Lächeln. »Hatten Sie genug Landurlaub, Poocuh?«
    Paris nickte ernst. »Mehr als genug.«
    »Bestellen Sie Mr. Kim in den Bereitschaftsraum,
    Chakotay«, sagte Janeway. »Ich brauche jetzt einen
    ausführlichen Bericht.«
    »Äh, Captain?« wandte Paris voller Unbehagen ein.
    »Ja?«
    »Lieutenant Torres möchte die neuen Navigationskontrollen testen und bat mich, sie zu überprüfen – jetzt sofort. Dadurch können sie und Harry die Reparaturen schneller beenden.« Er sah Janeway an, ganz offensichtlich hin und her gerissen zwischen den Anweisungen des Captains und der Möglichkeit, bald wieder volles Navigationspotential zu haben.
    Janeways Lippen zuckten kurz. Wie oft hatte sie bei
    Einsatzbesprechungen geseufzt, die von Führungsoffizieren einberufen worden waren, während alles in ihr danach drängte, aktiv zu werden, zu handeln? Sie konnte Tom Paris’ Dilemma gut verstehen.
    »Nun gut, Mr. Paris. Ich halte es für vernünftig, wenn Sie auf das Anliegen der Chefingenieurin eingehen. Ich erwarte Sie zusammen mit den anderen Offizieren um vierzehn Uhr
    dreißig Bordzeit. Neelix und Kes sollen ebenfalls zugegen sein. Auf diese Weise müßte Ihnen eigentlich genug Zeit bleiben, um festzustellen, ob Sie das Schiff wieder steuern können.«
    Um vierzehn Uhr dreißig saß Janeway im Bereitschaftsraum und musterte die Versammelten der Reihe nach: Chakotay, Tuvok, Torres, Paris, Kim, Neelix und Kes.
    »Mr. Kim, Mr. Paris…«, sagte sie. »Willkommen an Bord.
    Ich möchte von Ihnen hören, welchen Eindruck Sie von dem Planeten gewonnen haben und wie Sie in Gefangenschaft gerieten. Die Frage lautet: Ist eine militärische Intervention unsererseits angemessen?«
    Paris und Kim wirkten entsetzt. »Nein!« entfuhr es dem Fähnrich. »Das ist absolut nicht notwendig.«
    »Er hat recht, Captain. Wir dürfen die Sardalianer nicht für das bestrafen, was einige Leute mit seltsamen Vorstellungen anrichteten.«
    Harry Kim beugte sich vor. »Lassen Sie mich Ihnen von den Darra erzählen. Meiner Ansicht nach sollten wir uns darauf konzentrieren. Dort liegt das eigentliche Problem.«
    »Meine Herren…« Die Schärfe in Janeways Stimme schuf
    sofort Stille.
    »Ich weiß Ihren… Enthusiasmus sehr zu schätzen, Mr. Kim.
    Aber ich erwarte verständliche und vernünftige Erklärungen für das, was auf dem Planeten geschehen ist.«
    Paris räusperte sich. »Ja, Captain. Kolias’ Tochter Marima lud uns ein, an einer Tour aufs Meer teilzunehmen. Sie sprach in diesem Zusammenhang von einer Erntefahrt. Erst später erfuhren wir, daß sie einen Überfall auf die Zuchtgebiete der Darra beabsichtigte.«
    »Darra?«
    »Das sind große, im Meer lebende Geschöpfe. Ihr Blut
    enthält ein Enzym, das die Symptome einer epidemischen Krankheit auf Sardalia lindert, sogar eine Remission bewirkt.«
    »Meinen Sie die graue Pest?« fragte Janeway.
    »Ja. Nun, auf Sardalia gibt es zwei rivalisierende
    Stadtstaaten, Vandorra und Micaszia. Die Micaszianer züchten und schützen die Darra, rationieren ihr Blut. Vandorra möchte mehr davon, doch Micaszia lehnt es ab, größere Mengen zu liefern. Deshalb werden gewisse Leute in Vandorra ziemlich ungeduldig.«
    »Gelinde gesagt«, kommentierte Janeway. »Micaszia hat damit gedroht, die Lieferungen ganz einzustellen, wodurch es zu Unruhen in Vandorra kommt.«
    »Das überrascht mich nicht, Captain«, erwiderte Paris. »Die Micaszianer griffen uns auf See an. Unser Schiff wurde zerstört, und wir fand uns an einem leeren, felsigen Strand wieder.«
    »Ich dachte, Sie seien von Micaszianern gerettet worden.«
    »Das kam später. Sie nahmen uns nur auf, um Marima als Geisel zu benutzen und Verhandlungen mit Kolias zu
    erzwingen.«
    »Über das Darra- Blut?«
    »Nein, über den illegalen Fang der Darra.«
    Janeway nickte. »Ich verstehe. Sie wurden also von
    Micaszianern angegriffen und entführt, nachdem Sie in Ihre Hoheitsgewässer vorstießen. Was veranlaßte Sie nur dazu, an einem derartigen Überfall teilzunehmen?«
    »Ich versichere Ihnen, Captain: Wir wußten nicht, was Marima plante. Sie sprach nur vom Ernten, und es klang nach einer Art Party.«
    »Ein Beispiel dafür, daß man sich besser informieren sollte, bevor man die Einladung einer fremden Person annimmt, Mr.
    Paris.«
    »Ja, Captain.« Der Lieutenant gab sich
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