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Segnet die Tiere

Segnet die Tiere

Titel: Segnet die Tiere
Autoren: Karen Haber
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Vandorranern und Micaszianern zu
    überwinden. Wir beginnen am besten bei den Darra und stellen sie unter strengen Schutz.« Ein Lächeln erhellte Marimas Miene. »Bitte teilen Sie Harry mit, daß er recht hatte.«
    Paris nickte. »Es freut ihn bestimmt, das zu hören.
    Aber um ganz ehrlich zu sein: Ich bin wirklich erstaunt.«
    In Marimas Augen funkelte es. »Damit noch nicht genug, Tom. Auch Sie hatten recht. Manchmal ist es am besten, ganz offen und direkt zu sein.« Sie hauchte ihm noch einen Kuß auf die Wange, bevor sie entmaterialisierte.
    Borizus saß neben Janeway und Tuvok im dunklen
    Beobachtungsraum. Der Sardalianer wirkte sehr unruhig, sogar nervös.
    Der Bildschirm vor ihnen zeigte bemerkenswerte Szenen. Sie waren sogar für jene Personen bemerkenswert, die wußten, wie sie ursprünglich beschaffen gewesen waren.
    Zornige vandorranische Bürger versammelten sich vor dem Großen Saal, eilten auf dem Platz hin und her, stießen gegeneinander, schrien und zerrten an ihrer Kleidung.
    »Beendet die Rationierung!«
    »Wir wollen die Darra, und zwar sofort!«
    »Hört auf, uns Stück für Stück umzubringen!«
    »Krieg gegen Micaszia! Krieg!«
    Einige Demonstranten überwältigten die beiden Wächter am Eingang zum Großen Saal und stürmten ins Gebäude.
    Kurze Zeit später kamen sie wieder zum Vorschein und
    zerrten Kolias nach draußen.
    Er versuchte, die aufgebrachte Menge zur Vernunft zu
    bringen. »Freunde!« rief er. »Hört mir doch zu, Freunde.«
    Seine Bemühungen blieben ohne Erfolg. Man schüttelte und schlug ihn, bis er als gebrochener Mann zu Boden sank.
    Damit endeten die Aufzeichnungen.
    »Licht«, sagte Janeway und wagte kaum zu atmen.
    Borizus saß wie erstarrt in seinem Sessel und wagte kaum zu atmen. »Was hat das zu bedeuten? Was ist geschehen?«
    »Es fand ein Staatsstreich statt«, erläuterte Tuvok. »Kolias wurde gestürzt, und Vandorra wartet auf einen neuen
    Herrscher. Aber das ist noch nicht alles.«
    Es wurde erneut dunkel, und weitere Szenen erschienen auf dem Bildschirm.
    Wieder hatte sich eine große Menge auf dem Platz
    eingefunden, aber die Leute wirkten nicht zornig. Statt dessen herrschte eine Atmosphäre freudiger Erwartung. Stimmen vereinten sich zu einem Sprechchor, der immer wieder einen Namen wiederholte.
    »Borizus! Wir wollen Borizus!«
    Tuvok wandte sich an den verblüfften Sardalianer. »Offenbar verlangt man nach Ihnen.«
    Borizus nickte langsam und wie benommen. »Ich bin zweiter Minister. Wenn der Oberste Rat die Regierungsgeschäfte nicht wahrnehmen kann, trete ich an seine Stelle.«
    »Allem Anschein will sich das Volk nicht mehr von Kolias regieren lassen«, sagte Janeway. »Wir müssen Sie auf den Planeten zurückschicken. Unter den gegenwärtigen Umständen wäre es ungebührlich, sie weiterhin an Bord dieses
    Raumschiffs festzuhalten.«
    Borizus nickte. »Ich muß sofort aufbrechen. Das Volk
    braucht mich.« Er straffte die Schultern. »Vandorra braucht mich.«
    Janeway und Tuvok begleiteten ihn zum Transporterraum und beobachteten, wie er dort in einer Säule aus funkelnder Energie entmaterialisierte.
    Janeway klopfte auf ihren Insignienkommunikator.
    »Chakotay, teilen Sie Kolias mit, daß wir Borizus zu ihm zurückschicken. Weisen Sie darauf hin, daß er an
    Wahnvorstellungen leidet.«
    »Aye, Captain.«
    Janeway warf Tuvok einen schelmischen Blick zu.
    »Kommen Sie. Beobachten wir das Geschehen vom
    Bereitschaftsraum aus.«
    Sie nahmen dort am Konferenztisch Platz und sahen auf den Monitor.
    Borizus erschien und näherte sich den Räumen des Obersten Rats. Er schritt nun mit neuer Zuversicht. Wenn er vorher arrogant gewesen war, so brachte seine Haltung nun
    Verachtung zum Ausdruck. Herablassend erteilte er Befehle und beschimpfte die Wächter. Sie schenkten ihm keine
    Beachtung.
    Kolias trat durch eine nahe Tür.
    Borizus blieb abrupt stehen. »Man hat Sie abgesetzt«, brachte er hervor.
    Kolias starrte ihn stumm an.
    »Ich bin jetzt der Oberste Rat«, fuhr Borizus fort. »Sie benötigen unverzüglich medizinische Hilfe.«
    »Wenn hier jemand einen Arzt braucht, so sind Sie das«, erwiderte Kolias. Es klang nicht verärgert, eher kummervoll.
    Er nickte den Wächtern zu, die nicht zögerten, Borizus zu packen und festzuhalten.
    Er wand sich hin und her. »Nein! Sie verstehen nicht! Das Volk will mich! Mich! Nein! Lassen Sie mich los!«
    »Keine Sorge«, sagte Kolias. »Ich veranlasse, daß man Sie an einem hübschen, sicheren Ort unterbringt. Man wird
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