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Segnet die Tiere

Segnet die Tiere

Titel: Segnet die Tiere
Autoren: Karen Haber
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zerknirscht. »Wir hatten natürlich keine Ahnung, daß es sich um eine illegale Aktion handelte.«
    »Lassen Sie uns zum zentralen Punkt kommen, Captain«, sagte Kim. »Die Darra sind intelligent. Da bin ich ganz sicher.
    Sie haben uns vor dem Ertrinken bewahrt.«
    »Können Sie dem zustimmen, Tom?«
    Paris nickte. »Wir verdanken ihnen unser Leben, ja.«
    »Man schlachtet sie ab, weil die Sardalianer das Enzym in ihrem Blut benötigen«, fügte Kim hinzu.
    »Wie dem auch sei«, brummte Paris. »Ich halte sie nur für Fische.«
    Kes beugte sich aufgeregt vor. »Nein, Harry hat recht! Ich habe empathische Emanationen empfangen. Sie waren so
    fremdartig und exotisch, daß ich zunächst nicht weiter darüber nachdachte. Vermutlich stammten sie von den Darra. Es war eine Mischung aus Emotionen und Gedanken. Ein Teil davon scheint direkt im Körpergewebe der Wesen verankert zu sein.
    Vielleicht ist es eine Art subverbale Kommunikation. Captain, die Geschöpfe sind intelligent. Daran kann meiner Meinung nach überhaupt kein Zweifel bestehen.« Die Augen der jungen Ocampa glänzten.
    Die Offiziere richteten erwartungsvolle Blicke auf Janeway.
    Ihr wurde das Herz schwer, und sie wählte ihre Worte mit großer Sorgfalt, als sie erwiderte: »Es tut mir leid, Kes, aber es bleibt eine rein subjektive Einschätzung. Mr. Kim, die von Ihnen über die Darra gesammelten Informationen stellen sicher eine wichtige Erweiterung unserer xenobiologischen Datenbank dar. Ich schlage vor, Sie legen später einen detaillierten Bericht vor.«
    Das Gesicht des Fähnrichs schien sich in Stein zu
    verwandeln. »Ja, Captain.«
    »So sehr ich es auch bedauere, Harry: Wir können nicht jede Spezies in diesem Quadranten retten. Die Erste Direktive verbietet es uns, unmittelbaren Einfluß zu nehmen.«
    »Starfleet ist weit entfernt«, entgegnete Kim.
    Es blitzte in Janeways Augen. »Nein, Starfleet ist hier, an Bord dieses Schiffes.«
    »Ja, Sir.«
    »Captain?« fragte Kes. »Ich möchte noch etwas sagen.«
    »Ich bin ganz Ohr.«
    »Wir haben jetzt ein Heilmittel für die graue Pest. Das glauben wir wenigstens. Der Doktor hat es gerade entwickelt.«
    »Was?« brachte Janeway verblüfft hervor.
    »Ist das nicht wundervoll?« Kes strahlte. »Er hat damit das Leben von Kolias’ Tochter gerettet.«
    Die Kommandantin beugte sich vor und sah der Ocampa tief in die unschuldig blickenden Augen. »Marima ist geheilt? Sind Sie ganz sicher?«
    »Ja. Außerdem braucht man für die Herstellung des
    Heilmittels überhaupt kein Darra-Blut.«
    Paris pfiff leise durch die Zähne.
    Janeway schüttelte den Kopf. »Wenn das stimmt… Dadurch könnte sich die Situation grundlegend verändern. Ich spreche mit dem Doktor darüber.«
    Kes nickte. »Ich gebe ihm Bescheid, wenn ich wieder in der Krankenstation bin. Jemand sollte dort zugegen sein, um Marima im Auge zu behalten.«
    »Kann sie nicht entlassen werden?«
    »Nein. Es kam zu einem Zwischenfall, der es erforderte, die Sardalianerin zu betäuben.«
    »Wieso denn?«
    »Sie griff den Doktor an.«
    »Ich verstehe«, behauptete Janeway, obwohl sie ganz und gar nicht verstand. »Geschah das vor oder nach ihrer Heilung?«
    »Danach.«
    »Drückt sich sardalianische Dankbarkeit auf diese Weise aus?« fragte Tuvok.
    »O nein, Lieutenant«, sagte Kes. »Marima war sehr dankbar.
    Aber sie geriet außer sich, als der Doktor es ablehnte, sie auf den Planeten zu begleiten und dort alle Kranken zu heilen.«
    »Eine interessante Reaktion«, sagte Tuvok und sah Janeway an.
    »Ich glaube, wir haben da ein Problem«, sagte die
    Kommandantin langsam.
    »Wir müssen den Sardalianern die Formel des Heilmittels geben, Captain«, meinte Chakotay. »Wir dürfen sie nicht zurückhalten. Tausende von Leben stehen auf dem Spiel.«
    »Es wäre unglaublich grausam, den Bewohnern des Planeten das Heilmittel nicht zu überlassen«, pflichtete ihm Paris bei.
    »Es geht hier nicht um Grausamkeit und dergleichen«, sagte Tuvok. »Die Vorschriften der Ersten Direktive sind klar.«
    »Denkt auch jemand an die Heiligkeit des Lebens?« fragte Chakotay scharf. »Einer Zivilisation droht der Untergang! Und eine ganze Spezies, die Darra, wird geopfert. Ist das nicht wichtiger als die Erste Direktive?«
    »Beruhigen Sie sich, Commander«, sagte Tuvok.
    »Wenn Starfleet nicht bereit ist, Hilfe zu leisten, unternehme ich selbst etwas. Ich quittiere den Dienst und werde wieder zu einem Maquisard…«
    Janeway schüttelte kummervoll den Kopf. »Das nützt
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