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Segnet die Tiere

Segnet die Tiere

Titel: Segnet die Tiere
Autoren: Karen Haber
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fragte der Doktor laut.
    Die Augen blieben geschlossen und ein leises Stöhnen
    entrang sich Marimas Kehle. Von einer Sekunde zur anderen erbebte sie am ganzen Leib.
    »Schnallen Sie die Patientin fest, Kes.«
    Aus dem leisen Stöhnen wurde ein zischendes Schnaufen.
    »Was passiert, Doktor? Stirbt sie?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Das Schnaufen und Keuchen verklang. Marima lag nun still, und ihr lavendelfarbenes Haar bildete einen breiten Schleier auf dem Kopfkissen.
    »Die Biowerte fluktuieren noch immer«, sagte Kes.
    Eine Minute verging, dann noch eine.
    Der Doktor seufzte. »Ich hätte eine noch gründlichere Analyse vornehmen sollen«, murmelte er und wandte sich ab.
    Die Sardalianerin bewegte sich.
    »Doktor!« entfuhr es Kes. »Sehen Sie nur!«
    Marimas Lider zuckten. Sie schnappte nach Luft, atmete dann tief durch, und noch einmal.
    »Die Atmung wird besser«, sagte Kes. »Alle autonomen
    Funktionen stabilisieren sich. Doktor, ich glaube, die Patientin kommt zu sich.«
    Marima hob die Lider, sah aus großen goldenen Augen zu ihnen auf. »Wo bin ich?«
    Harry Kim beobachtete, wie B’Elannas Finger über die
    Schaltflächen der diagnostischen Konsole huschten, und er bewunderte ihr Geschick. Die graphische Darstellung auf dem Bildschirm veränderte sich.
    Torres nickte mit grimmiger Zufriedenheit. »Fast siebzig Prozent der neuen Teile sind installiert. Harry, nehmen Sie sich die Kontrollen für das Impulstriebwerk vor und beginnen Sie damit, die Mikroschaltungen zu verbinden.«
    Sie hob die Hand, nahm hier und dort Feinjustierungen vor.
    Dann klopfte sie auf ihren Insignienkommunikator. »Paris?«
    »Ja, B’Elanna?«
    »Ich transferiere das Steuerungspotential jetzt von hier zur Brücke und schlage einen zehn Sekunden lang Schubtest mit den Manövrierdüsen vor. Behalten Sie die Displays genau im Auge. Ich möchte von Ihnen wissen, wie schnell die
    Kontrollen reagieren.
    Achten Sie auf alle Abweichungen von der Norm. Wenn
    Harry hier fertig ist, überprüfen wir das Impulstriebwerk.«
    »In Ordnung.«
    »Transfer des Steuerungspotentials erfolgt… jetzt!«
    Kurze Stille folgte, und dann hallte das dumpfe Donnern der Manövrierdüsen durch den Maschinenraum.
    Kim maß die Schubzeit. »Vier, drei, zwei, eins…«
    Das Donnern verklang.
    »Torres an Paris. Wie sieht’s aus?«
    »Nicht sehr gut. Die Manövrierkapazität liegt bei nur vierzig Prozent.«
    »Mist.« B’Elannas Miene verfinsterte sich.
    »An mir liegt’s nicht.«
    »Na schön, wir versuchen es noch einmal. Warten Sie,
    während ich das System noch einmal justiere… In Ordnung.
    Los geht’s.«
    Die Manövrierdüsen gaben erneut Schub.
    »Schon besser«, berichtete Paris kurz darauf. »Diesmal lag die Kapazität bei achtundsiebzig Prozent. Wir haben es fast geschafft.«
    Der Doktor betrachtete das Ergebnis der Analyse von Marimas Blut und nickte. »Es ist eine deutliche Verbesserung
    eingetreten.«
    Die sardalianische Frau setzte sich auf und lächelte schief.
    »Danke für Ihre Hilfe«, sagte sie. »Ich hoffe, der nächste Anfall erfolgt nicht so bald.«
    »Es wird keine weiteren Anfälle geben.«
    Marima kniff die Augen zusammen. »Was soll das heißen?«
    »Sie sind geheilt.«
    »Bitte verspotten Sie mich nicht, Doktor.«
    »Für so etwas bin ich nicht programmiert, junge Dame. Ich meine es ernst: Sie sind tatsächlich geheilt.
    Das von mir synthetisierte Serum hat Ihre Krankheit besiegt.«
    Tränen schimmerten in Marimas Augen. Sie streckte die Hand nach dem Doktor aus, zögerte und wandte sich dann sprachlos ab.
    Kes musterte den holographischen Arzt überrascht. »Sie haben das Enzym synthetisiert? Aber was ist mit dem Darra-
    Fleisch, das ich Ihnen von Neelix brachte?«
    Der Doktor lächelte selbstgefällig. »Damit ließ sich nicht viel anfangen – es war bereits halb verdorben. Sie sollten Ihren talaxianischen Lebensgefährten darauf hinweisen, daß die Ingredienzen seiner Speisen frisch sein müssen. Sonst besteht die Gefahr einer Lebensmittelvergiftung bei der Crew.«
    »Und das Serum, das Sie mir gaben? Ich dachte…«
    »Ich habe es selbst hergestellt. Nach der Analyse des Darra-
    Fleischs mußte ich improvisieren und verwendete den
    gentronischen Replikator. Ein großer Vorteil des neuen Serums besteht darin, daß es eine völlige Heilung der Krankheit bewirkt – dazu war das Enzym im Darra-Blut nicht imstande.
    In Hinsicht auf die richtige Dosis konnte ich nur
    Mutmaßungen anstellen – die Zeit genügte nicht für eine genaue
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