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Segnet die Tiere

Segnet die Tiere

Titel: Segnet die Tiere
Autoren: Karen Haber
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Feststellung der erforderlichen Quantität.«
    »Ist das wirklich wahr?« brachte Marima hervor.
    »Was meinen Sie?«
    »Haben Sie mich wirklich geheilt?«
    »Zum dritten Mal: ja.«
    »Und für das Serum ist kein Darra- Blut nötig?«
    »Darauf habe ich gerade hingewiesen. Mein Programm läßt keine Lügen zu.«
    Erneut streckte Marima die Hände aus – eine freudige und auch flehentliche Geste. »Es ist so wundervoll, daß ich kaum daran glauben kann, Doktor. Mein Volk braucht das Serum, dringend. Bitte begleiten Sie mich auf den Planeten.«
    »Das ist leider ausgeschlossen.«
    Nach und nach wich das Lächeln von Marimas Lippen.
    »Warum?«
    »Ich kann das Schiff nicht verlassen.«
    »Nicht einmal wegen einer so wichtigen Angelegenheit?«
    »Tut mir leid.«
    »Sie müssen mit mir kommen«, betonte Marima.
    »Unmöglich.«
    »Wirklich?« Die Sardalianerin beugte sich abrupt vor und nahm ein Exoskalpell vom nahen Instrumententisch. Irgendwie schaffte sie es, das Gerät einzuschalten und eine vibrierende Laserklinge kam zum Vorschein. Marima schloß beide Hände um den Griff und hielt das Skalpell so, daß die Klinge auf die Brust des Doktors zeigte.
    »Es tut mir
    leid. Ich verabscheue Gewalt, aber
    unglücklicherweise bleibt mir keine Wahl. Sie müssen mich auf den Planeten begleiten. Ich bin bereit, jedes Mittel zu nutzen, um mein Volk zu retten.«
    »Darf ich darauf hinweisen, daß es kaum sinnvoll wäre, den Arzt zu töten, der Sie behandelt hat? Ganz abgesehen davon, daß Sie überhaupt nicht dazu imstande sind, mich
    umzubringen.«
    Es blitzte in Marimas Augen. »Glauben Sie etwa, ich brächte nicht genug Mut auf?«
    Der Doktor seufzte. »Mut hat damit kaum etwas zu tun. Sie können mich aus einem ganz bestimmten Grund nicht töten.
    Und der gleiche Grund hindert mich daran, die Voyager zu verlassen.«
    »Sie reden Unsinn.«
    »Nein. Vielleicht bin ich sogar die einzige Person an Bord dieses Schiffes, in deren Worten Vernunft zum Ausdruck kommt. Diesen Verdacht habe ich recht oft.«
    »Sie sind ein Feigling.«
    »Nein, das glaube ich nicht. Die schlichte Erklärung lautet: Ich bin ein medizinisches Notfallprogramm.«
    »Ein was?«
    »Ich bin ein holographischer Arzt.«
    Marima starrte ihn verwirrt an.
    Der Doktor sprach langsam und deutlich, so als sei die Sardalianerin nicht nur halb taub, sondern auch schwer von Begriff. »Ich bestehe aus einem besonderen Kraftfeld, das mir Pseudosubstanz verleiht.«
    Marima schüttelte den Kopf. »Ich verstehe nicht. Was soll das alles bedeuten?« Die Laserklinge des Exoskalpells neigte sich ein wenig nach unten, kam dann wieder nach oben.
    »Wie primitiv ist Ihre Kultur eigentlich?« erwiderte der Doktor. »Na schön, stellen Sie es sich auf diese Weise vor: Ich bin eine dreidimensionale Projektion mit unabhängiger Programmierung. Um es Ihnen zu veranschaulichen…
    Beobachten Sie genau die Bewegungen meiner Hände.«
    Während der Holo-Arzt Diagramme in die Luft zeichnete, wich Kes zur gegenüberliegenden Seite des Raums und nahm einen Injektor an sich, den sie in der gewölbten Hand verbarg.
    Dann näherte sie sich dem Bett, trat hinter die Sardalianerin und hielt ihr das Injektionsmodul an den Arm.
    Es zischte kurz, und das Betäubungsmittel wirkte sofort.
    Marimas Augen trübten sich, und die Hand mit dem
    Exoskalpell sank nach unten. Der Doktor zog es aus ihren erschlafften Fingern und ließ die sardalianische Frau dann vorsichtig aufs Bett hinab.
    Anschließend legte er das Skalpell wieder auf den
    Instrumententisch und wandte sich empört an Kes. »Warum ist überall in der Galaxis die Bereitschaft so groß, Gewalt anzuwenden? Ich glaube, ich werde lebende Wesen nie
    verstehen.«
    26
    Kathryn Janeway beugte sich über die Armlehne des
    Kommandosessels und wandte sich an ihren Ersten Offizier.
    »Chakotay, setzen Sie sich mit der Krankenstation in
    Verbindung und bitten Sie Mr. Paris und Mr. Kim zu mir in den Bereitschaftsraum.«
    »Die Krankenstation meldet, daß Mr. Paris und Mr. Kim auf Lieutenant Torres’ Anweisung hin entlassen wurden, Captain.«
    »Ach?« Janeway wirkte sowohl überrascht als auch verärgert.
    »Warum hat B’Elanna eine solche Order ohne vorherige
    Rücksprache mit mir erteilt? Und wo befinden sich Paris und Kim jetzt?«
    Die Tür des Turbolifts öffnete sich mit einem leisen Zischen, und Tom Paris trat auf die Brücke. Er schien abgenommen zu haben und wirkte wesentlich nachdenklicher als sonst.
    »Freut mich, daß Sie wieder bei uns sind,
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